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Stockheim: An Mariä Himmelfahrt pflegt der OGV Stockheim eine alte Tradition

Stockheim

An Mariä Himmelfahrt pflegt der OGV Stockheim eine alte Tradition

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    Fleißige Helfer des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Stockheim hatten wieder unzählige Kräuter gesammelt und Büschel für Mariä Himmelfahrt gebunden. Das ist eine Tradition, auf die auch Bürgermeister Martin Link (dritter von rechts) sehr stolz ist.
    Fleißige Helfer des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Stockheim hatten wieder unzählige Kräuter gesammelt und Büschel für Mariä Himmelfahrt gebunden. Das ist eine Tradition, auf die auch Bürgermeister Martin Link (dritter von rechts) sehr stolz ist. Foto: Eva Wienröder

    Schon um 8 Uhr am Freitagmorgen hatte sich ein emsiger Trupp des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Stockheim mit gut 15 Helfern bei strömendem Regen aufgemacht, um Wildblumen und -kräuter für Mariä Himmelfahrt zu sammeln. Auf einer Wiese oberhalb des Grasbergs, die nicht gemäht wird, fand sich eine große Vielfalt mit mehr als 30 verschiedenen Sorten. In einer Gemeinschaftsaktion wurden sie von den fleißigen Händen zunächst gepflückt und im Anschluss zu schmucken Sträußen gebunden.

    Seit gut 20 Jahren pflegt der OGV Stockheim wieder die alte Tradition des Kräutersammelns und -bindens anlässlich des Feiertags. An Mariä Himmelfahrt wurden die Kräuterbüschel nach altem Brauch beim Gottesdienst von Pfarrer Andreas Hutzler geweiht. Die geweihten Büschel konnten schließlich gegen eine Spende erworben werden, wobei die Hälfte des Erlöses der Kinderkrebsstation "Regenbogen" in Würzburg zugutekommen soll. Der Rest wird für Blumenschmuck in der Kirche verwendet.

    Mystische Zahlen spielen bei der Kräuteranzahl eine Rolle

    Die Kräuterweihe gehört zu den volkstümlichen Bräuchen der römisch-katholischen Kirche und ist bereits seit dem 9. Jahrhundert bekannt. Das Brauchtum geht vermutlich auf eine Überlieferung zurück, der zufolge dem leeren Grab Mariens bei seiner Öffnung ein Wohlgeruch nach Rosen und Kräutern entstiegen sein soll. Je nach Region können die Kräuterbüschel aus verschiedenen Arten bestehen. Mindestens sieben verschiedene müssen es sein, es können sogar bis zu 99 sein. Der Anzahl der Kräuter wird in Anlehnung an mystische Zahlen auch eine Bedeutung beigemessen: Beispielsweise sieben für die Anzahl der Wochen- und Schöpfungstage, neun (drei mal drei) als Zahl der Dreifaltigkeit, zwölf für die Anzahl der Apostel oder 99 (33 mal drei) wiederum als Symbol der Dreifaltigkeit.

    Typische Kräuter sind neben Alant zum Beispiel Wermut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, Königskerze, Kamille, Thymian oder Johanniskraut. Den geweihten Kräuter wird eine besondere Kraft zugeschrieben: für die Gesundheit von Mensch und Tier, aber auch für Eheglück oder als Schutz vor Blitzeinschlägen.

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