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Bad Königshofen: Auf dem Dach der Frankentherme in Bad Königshofen sind fünf Störche herangewachsen und zu YouTube-Stars geworden

Bad Königshofen

Auf dem Dach der Frankentherme in Bad Königshofen sind fünf Störche herangewachsen und zu YouTube-Stars geworden

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    Nach dem Rückflug von den Feldern, Bächen und Seen müssen die jungen Störche erst einmal ihr Federkleid richten.
    Nach dem Rückflug von den Feldern, Bächen und Seen müssen die jungen Störche erst einmal ihr Federkleid richten. Foto: Hanns Friedrich

    Die Angst vieler Tierfreunde, dass im Horst der Frankentherme Bad Königshofen nicht alle fünf Jungstörche durchkommen, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Für den Storchenexperten Hans Schönecker ist das durchaus eine Besonderheit, vor allem auch, dass die Eltern keinen einzigen Nachzögling aus dem Nest geworfen haben. Das komme immer dann vor, wenn die Nahrung knapp wird.

    Nicht so in diesem Jahr in Bad Königshofen. "Auf dem Horst der Frankentherme, müssen die Voraussetzungen für die Aufzucht von fünf Jungen optimal gewesen sein", sagt Hans Schönecker. Er selbst beobachtet die Störche über die über dem Nest angebrachte Webcam immer wieder. Dabei stellte er fest, dass der wahrscheinlich jüngste Storch sichtlich Probleme beim Auftreten mit dem linken Bein hatte.

    Ein Storch hatte Verletzungen am Bein

    Um das vor Ort genauer zu beobachten, war er selbst nach Bad Königshofen gekommen. "Er konnte so eine Ferndiagnose stellen", sagt Kurdirektor Werner Angermüller. Der Jungstorch saß nämlich sehr oft im Nest und konnte so das schmerzende Bein entlasten. "Mittlerweile ist die Verletzung offensichtlich vollständig ausgeheilt."

    Wenn auch als Letzter, flog er dann kurze Zeit später mit den Geschwistern. Auf den Wiesen lernt er, wie die anderen vier, von den Altstörchen, wie man Futter findet. Werner Angermüller wurde natürlich ebenfalls auf den hinkenden Storch angesprochen. "Es wurden Vorschläge gemacht, wie man dem Jungstorch helfen könne, unter anderem mit einem Verband oder einer Salbe." Das aber sei natürlich nicht möglich gewesen.

    Die jungen Störche sind YouTube-Stars

    Dass alle Jungstörche durchkamen, könnte auch am großen Nest gelegen sein. Das erkennt man jetzt, wenn alle fünf und die Eltern sich dort aufhalten. Die Fütterungen am Horst werden jedoch immer weniger. Nur ab und zu bringen die Eltern noch etwas Leckeres mit. "Das kann man über die Webcam sehen, wenn dort die Fütterung stattfindet", sagt Kurdirektor Werner Angermüller.

    Er weiß auch, dass die Störche zu jeder Tages- und Nachtzeit beobachtet werden. Sie sind richtige YouTube-Stars geworden, sagt der Kurdirektor nicht ohne Stolz. Letztendlich sind sie auch Werbeträger für die Kurstadt.

    Die Angst vieler Tierfreunde, dass im Nest der Frankentherme Bad Königshofen nicht alle fünf Jungstörche durchkommen, hat sich zum Glück nicht bestätigt.
    Die Angst vieler Tierfreunde, dass im Nest der Frankentherme Bad Königshofen nicht alle fünf Jungstörche durchkommen, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Foto: Webcam Frankentherme

    Die Störche sind auf dem Sprung

    Die Zeit der Störche auf dem Horst der Frankentherme dürfte allerdings gezählt sein. Storchenexperte Hans Schönecker: "Ich gehe davon aus, dass sich in 10 bis 14 Tagen alle Jungstörche einem durchziehenden Trupp anschließen. Mit diesen gemeinsam fliegen sie in das Überwinterungsgebiet." Als Letzte fliegen übrigens die Eltern, bevor sie wohl im kommenden Jahr wieder Bad Königshofen ansteuern.

    Allgemein haben die Störche in Franken zugenommen, sagt Hans Schönecker. Die Zuwächse seien unterschiedlich verteilt. Für 2023 liegen noch keine endgültigen Zahlen vor. Allerdings sei Unterfranken kein typisches Storchenland. Erst seit ein paar Jahren haben Störche die Gegend entdeckt. Im Jahr 2022 haben in Unterfranken 35 Storchenpaare gebrütet. Aus diesen Horsten sind 44 Jungstörche ausgeflogen.

    Noch ein Horst in Bad Königshofen

    Mit den jetzt fünf Jungstörchen und den ersten beiden Lui und Mina (Nachwuchs von Adele und Schorsch), sind sieben Jungstörche in der unterfränkischen Kurstadt geboren. Auf Anraten des Storchenbeauftragten soll es in der Stadt ein zweites Nestangebot geben. Das könnte auf dem Dach des Elisabethaspitals sein.

    Hier war in den vergangenen Jahrzehnten bereits ein Storchennest, wie historische Fotos zeigen. Allerdings muss noch das Amt für Denkmalpflege zustimmen, da das Haus in der Denkmalliste steht, sagt Bürgermeister Thomas Helbling.

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