Urlaub in der Region liegt im Trend. Und laut den aktuellen Zahlen des Tourismusverbands Franken haben so viele Menschen wie nie zuvor 2023 in Franken Urlaub gemacht. Die Gästeankünfte in Franken stiegen demnach im Vergleich zu 2022 um gut zwölf Prozent auf über 10 Millionen. Bei den Übernachtungen verzeichnete der Tourismusverband einen Zuwachs um zehn Prozent auf 23,3 Millionen. Aber nicht nur für Besucherinnen und Besucher aus aller Welt, auch für Einheimische gibt es in Franken jede Menge zu erleben und zu entdecken.
Ob beliebte Sehenswürdigkeiten oder spezielle Ausstellungen: Hier sind acht Ziele in Franken, bei denen sich im Jahr 2024 ein Besuch besonders lohnt.
1. Mittelalter hautnah: Rothenburg ob der Tauber feiert 750 Jahre Stadtjubiläum

Rothenburg ob der Tauber (Lkr. Ansbach) ist ein äußerst beliebtes Reiseziel, das auch im Ausland viele kennen. Im Jahr 2023 haben 1,7 Millionen Menschen die kleine mittelalterliche Stadt besucht. Was so fasziniert? "Vielleicht ist es der Charme der romantischen und geschichtsträchtigen Gassen", sagt Robert Nehr vom Rothenburg Tourismus Service. "Oder es sind unsere Museen. Und die Altstadt mit ihren zahlreichen Türmen, Toren, Brunnen, Wehranlagen."
Sehenswert: In Rothenburg ist die Altstadt mit der gotischen Stadtmauer und Rathausturm einen Besuch wert. Der Turm ist bis Ende März am Samstag und Sonntag von 12 bis 15 Uhr geöffnet, von April bis Oktober dann täglich 9.30 bis 12.30 Uhr und 13 bis 17 Uhr.
Besonderheit 2024: "Die Waffen einer Reichsstadt" heißt ab 1. Juni eine Ausstellung zum 750. Stadtjubiläum im Rothenburg Museum. Geöffnet ist das Haus bis Ende März von 13 bis 16 Uhr, von April bis Oktober dann von 9.30 bis 17.30 Uhr.
Infos: Rothenburg Tourismus Service, Marktplatz 2, 91541 Rothenburg ob der Tauber. Tel. (09861) 404-800, www.rothenburg.de
2. Spitzenreiter beim Städtetourismus: Coburg ist das oberfränkische Schmuckkästchen

Coburg lag bei Städtereisen 2023 in Franken ganz vorne. Die 42.000-Einwohner-Stadt verzeichnete laut Tourismusverband im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 24 Prozent bei den Übernachtungen. Über Jahrhunderte hinweg war die Stadt Herzogsitz und ein Treffpunkt des europäischen Hochadels. Noch heute zeugen Bauwerke wie Schloss Callenberg, die Schlösser Ehrenburg und Rosenau sowie die Veste Coburg von diesem Glanz. Bei einem Besuch sollte man auf dem Marktplatz die Coburger Bratwurst probieren. Sie wird nach traditioneller Art über offenem Feuer auf getrockneten Kiefernzapfen gegrillt.
Sehenswert: Das Schloss Ehrenburg ist bis Ende März von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Von April bis 3. Oktober dann täglich von 9 bis 18 Uhr. Die letzte Führung findet um 17 Uhr statt. Infos unter www.schloesser.bayern.de
Besonderheit 2024: Das größte Samba-Festival außerhalb Brasiliens findet jedes Jahr in Coburg statt und zieht Besucher aus der ganzen Welt an. Über 200 Gruppen mit rund 4000 Tänzern und Musikern sorgen von 12. bis 14. Juli 2024 für ein buntes Programm: www.samba-festival.de
Infos: Coburg Tourismus, Herrngasse 4, 96450 Coburg, Tel. (095 61) 89-8000. www.coburgmarketing.de

3. Kaiser-Jubiläum mit Sonderausstellung: Bamberg feiert 1000. Jahre Heinrich II.

Kaum eine Persönlichkeit war für Bamberg so prägend wie Kaiser Heinrich II.: Er begründete das Bistum Bamberg, stiftete den Kaiserdom und beschenkte die Stadt mit großen Kunstschätzen. Heinrich II. und seine Frau Kunigunde waren gebildet und gläubig. Ihre Ehe blieb kinderlos, doch sie hinterließen der Stadt ein besonderes Erbe. Anlässlich seines 1000. Todestags spürt die Stadt seinem Einfluss nach, lädt zum Heinrichsfest und organisiert Sonderausstellungen, Kunstaktionen und Konzerte.
Sehenswert: Im Diözesanmuseum in Bamberg findet bis 14. Mai 2024 die Sonderausstellung "Kreuze - 1000 Jahre nach Heinrich II." statt. Geöffnet ist außer mittwochs täglich von 10 bis 17 Uhr, am Sonntag von 12 bis 17 Uhr. Infos: www.dioezesanmuseum-bamberg.de
Besonderheit 2024: Vom 12. bis zum 14 Juli 2024 feiert Bamberg das Heinrichsfest. Den Auftakt bildet eine Großinstallation der Künstlerin Elke Meier. Die Rauminstallation wird mit tausenden weißen Seidenfäden das Kaisergrab im Dom in einen Ort der Kontemplation verwandeln.
Infos: Bamberg Tourismus, Geyerswörthstraße 5, 96047 Bamberg, Tel. (0951) 2976450, www.bamberg.info
4. Burgen, Schlösser und Natur: Die Haßberge feiern 50 Jahre Naturpark

Der Naturpark Haßberge ist größtenteils von Wald bedeckt und prägt mit seinen Dörfern, Städten, Feldern, Wiesen, Weinbergen und Gewässern den Charakter des Gebiets. Im Nordosten grenzt er an Thüringen, der Main im Süden bildet eine Verbindung zum Naturpark Steigerwald. Durch die unberührte Natur führen verschiedene Wandertouren und Radrouten zu historischen Burgen und Schlössern. Als Rangerin im Naturpark Haßberge vermittelt Katja Winter seit 2020 zwischen Mensch und Natur. Bei ihren Führungen schärft sie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Blick für die Vielfalt am Wegesrand.
Sehenswert: Das Burgeninformationszentrum auf Burg Altenstein (Wilhelm-von-Stein-Straße, 96126 Maroldsweisach) ist Mittelpunkt des Deutschen Burgenwinkels und bietet mit 14 Erlebnisstationen tolle Geschichten rund ums Mittelalter: www.deutscher-burgenwinkel.de
Besonderheit 2024: Der Naturpark Haßberge feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag, die Führungen von Rangerin Katja Winter gehören zum Jubiläumsprogramm. Das Fest 50 Jahre Naturpark Haßberge wird am Samstag, 28. April, von 11 bis 18 Uhr am Marktplatz in Ebern gefeiert.
Infos: www.hassberge-tourismus.de, Tel. (0 95 23) 88 33 996, info@naturpark-hassberge.de

5. Heilwasser: Vor 300 Jahren wurde die Balthasar-Neumann-Quelle in Bad Bocklet entdeckt

Bad Bocklet (Lkr. Bad Kissingen) liegt in einer Saaleschleife und ist bekannt für seine mineralischen Quellen. Im Jahr 1724 entdeckte Pfarrer Georg Schöppner hier eine Heilquelle, der Ort gewann an Bedeutung. Unter der Aufsicht des renommierten Hofarchitekten Balthasar Neumann wurde die Quelle erschlossen, sie trägt auch heute noch seinen Namen. Das Heilwasser soll bei Eisen- und Mineralstoffmangel helfen. Im Kurpark kommen Groß und Klein auf ihre Kosten. Es gibt eine Minigolfanlage, ein Kneipp-Becken und das Kurgartencafé.
Sehenswert: Der Kurpark von Bad Bocklet hat eine lange Geschichte und war schon immer ein beliebter Ort für Erholungssuchende. Auch Maria Prinzessin von Bayern und die österreichische Kaiserin Sissi haben hier Zeit verbracht.
Besonderheit 2024: Die Balthasar-Neumann-Quelle feiert 300. Geburtstag. Sie liegt mitten im Kurpark (An der Promenade, 97708 Bad Bocklet). Das Wasser kann probiert werden.
Infos: Kur- & Touristinformation, Kurhausstr. 2, 97708 Bad Bocklet, Tel. (09708) 70 70 30, www.badbocklet.de
6. Jeden Tag ein neues Erlebnis: Die Überraschungsführung punktet in Miltenberg

"Miltenberg 14 Uhr" heißt das Konzept, mit dem die Tourismusgemeinschaft "Drei am Main" seit zehn Jahren Urlauber und Einheimische begeistern will. Jeden Tag unter einem anderen Motto begleiten Gästeführerinnen und Gästeführer die Neugierigen und Interessierten durch die mittelalterliche Fachwerkstadt, die Museen sowie das ortsansässige Brauhaus Faust. Das Angebot ist in Thementage eingeteilt wie "Geschichte und Geschichten" oder "Verstecktes und Alltägliches". Jeden Tag gibt es hier eine andere Führung.
Sehenswert: Das Apothekenmuseum Miltenberg (Hauptstr. 116) befindet sich in einer der ältesten Apotheken Deutschlands und bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt der pharmazeutischen Kunst. Infos: www.apothekenmuseum-miltenberg.de
Besonderheit 2024: "Miltenberg 14 Uhr" heißt es auch in diesem Jahr täglich. Treffpunkt ist entweder in der Tourist Information am Engelplatz oder direkt im jeweiligen Museum. Das "Bierige Brauerei-Erlebnis" startet am Brauhaus Faust. Infos: www.miltenberg14uhr.de
Infos: Drei am Main Tourismusgemeinschaft, Engelplatz 69, Rathaus 63897 Miltenberg, Tel. (093 71) 404-119. www.miltenberg.de

7. Ein halbes Jahrhundert Bäderstadt: Bad Königshofen feiert 50. Geburtstag als Kurbad

Bad Königshofen (Lkr. Rhön-Grabfeld) liegt im Grabfeld am Fuße der Haßberge. Zentrum des Städtchens ist der große Marktplatz mit seinen drei Brunnen und dem mittelalterlichen Kornstein. Ins Auge fallen das Schlundhaus – ehemals Ratsschenke, heute Hotel und Restaurant – und das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Dort erklingt zu den vollen Stunden ein Glockenspiel, dreimal am Tag erscheinen dazu Figuren aus der Grabfeld-Sage. Seit 50 Jahren ist der Ort staatlich anerkanntes Mineralheilbad und Heilbad für Rheumaerkrankungen.
Sehenswert: In der "Schranne" (Marktplatz 2, 97631 Bad Königshofen) locken das Archäologische Museum mit seltenen Funden aus der Zeit um 4500 v. Chr. und das Museum für Grenzgänger, das Exponate aus der Zeit vor der Grenzöffnung zeigt.
Besonderheit 2024: Bad Königshofen feiert von 12. bis 14. Juli seinen 50. Bädergeburtstag. Höhepunkt ist das Konzert der Dorfrocker im Kurpark.
Infos: Touristinformation, Am Kurzentrum 1, 97631 Bad Königshofen i. Grabfeld, Tel. (09761) 9120-0, www.bad-koenigshofen.de/tourismus
8. Renaissance-Pracht: In Aschaffenburg erstrahlt Schloss Johannisburg in neuem Glanz

Für große Kunst in Aschaffenburg steht Schloss Johannisburg. Nach einer umfassenden Sanierung ermöglicht der große Renaissance-Bau nun wieder Einblicke in sein luxuriöses Inneres und den Besuch der drei Museen. Mit über 250 Gemälden hat die Staatsgalerie Aschaffenburg eine der prachtvollsten Sammlungen des späten 18. Jahrhunderts. In der neugestalteten Paramentenkammer werden wertvolle kirchliche Textilien und liturgisches Gerät aus dem Besitz der Mainzer Erzbischöfe gezeigt. Hochwertige Möbel, Bronzen, Kronleuchter und Uhren aus der Zeit des Frühklassizismus sind in den fürstlichen Wohnräumen zu sehen.
Sehenswert: Im Schloss Johannisburg (Schloßplatz 4) sind zahlreiche Werke von Lukas Cranach dem Älteren, seinem Sohn und deren Gesellen präsentiert. Geöffnet ist bis Ende März von 10 bis 16 Uhr, von April bis 3. Oktober von 9 bis 18 Uhr.
Besonderheit 2024: Bis 21. Juli 2024 ist die Ausstellung "Kirchner Museum Davos zu Gast im Geburtshaus des Künstlers" (Ludwigstr. 19) zu sehen. Unter den Leihgaben aus Davos finden sich zahlreiche selten gezeigte Werke von Ernst Ludwig Kirchner: www.kirchnerhaus.com
Infos: Kongress- u. Touristikbetriebe, Schlossplatz 2, 63739 Aschaffenburg, Tel. (06021) 39 57 08, www.tourist-aschaffenburg.de
Anmerkung: In der ersten Version hieß es Burg Miltenberg. Die Burg heißt aber Mildenburg. Bad Königshofen liegt natürlich auch nicht im Thüringer Wald, sondern im Grabfeld.