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Bad Königshofen: Bad Königshofen: Mit dem Laserscanner in der Stadtpfarrkirche

Bad Königshofen

Bad Königshofen: Mit dem Laserscanner in der Stadtpfarrkirche

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    Katharina Hartl und Nadine Griesinger hier am Laptop in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen, wo die Daten eingespeist werden
    Katharina Hartl und Nadine Griesinger hier am Laptop in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen, wo die Daten eingespeist werden Foto: Hanns Friedrich

    Im Sommer waren Nadine Griesinger von Format4plus GmbH Büro für 3D-Dokumentationen aus Litzendorf und ihre Kollegin Katharina Hartl eine Woche lang in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen und haben dort das Gotteshaus mit Lasertechnik vermessen. Im Büro in Bamberg wurden in den letzten Wochen dann die Feinarbeiten vorgenommen. Aufgabenstellung war die Erstellung von Plänen und eines Linienmodells, dass das Gewölbe der Stadtpfarrkirche vereinfacht darstellt.

    Die Pläne und das Modell sind für die Dokumentation bei der anstehenden grundlegenden Sanierung erforderlich, die vom Architekturbüro Federlein geleitet wird. Erstellt wurden insgesamt fünf Pläne und das Linienmodell. Die Pläne umfassen einen Grundriss des Erdgeschosses der Kirche, und zwei Grundrisse der Dächer. Dazu kommen zwei Querschnitte, einmal im Chor, und ein Querschnitt auf Höhe des dritten Jochs, sowie ein so genanntes Linienmodell.

    Mit dem Laserscan wurde von Katharina Hartl die Stadtpfarrkirche aufgenommen
    Mit dem Laserscan wurde von Katharina Hartl die Stadtpfarrkirche aufgenommen Foto: Hanns Friedrich

    Dieses Modell stellt sehr vereinfacht die Gewölberippen, die Gewölbesegelflächen, jeweils von unten, sowie das Gewölbe von oben dar.  "Im Prinzip ist es also wie ein Drahtmodell, dass die drei verschiedenen Ebenen und deren Formen darstellt", erklärt dazu Nadine Griesinger. Was wurde heraus gefunden? Katharina Hartl verweist auf die Pläne, woraus die Verformung der südlichen und nördlichen Außenwände der Seitenschiffe ersichtlich ist.

    Zwei Wände kippen geringfügig nach außen weg 

    Beide Wänden kippen geringfügig nach außen weg.  Aber das alles sei kein Grund zur Besorgnis, sagen die Beiden, die Kirche sei nach wie vor standfest und keinesfalls einsturzgefährdet. Das Gewölbe der Stadtpfarrkirche hat übrigens eine Stärke von 16 bis 20 Zentimeter cm und ist auf der Oberseite glatt verputzt. Interessant fanden es Katharina Hartl und Nadine Griesinger,  wie sich der Dachaufgang geändert hat, denn das Dach muss früher etwas höher gewesen sein. Es gibt nämlich eine abgebrochene Treppe im Bereich des Hauptchores.

    Bei der Vermessung der Kirche kommt modernes Gerät zum Einsatz, wie etwa ein Laserscan. Durch eine Dreiteilung des Daches der Stadtpfarrkirche war es auch für das Auswertungsprogramm namens SCENE schwierig, die einzelne  Scanpositionen richtig zuzuordnen und zusammen zu setzen. Die Dachformen der Kirche waren ineinander geschachtelt, liefen spitzwinklig zueinander, oder lagen alle auf einer Höhe, allerdings recht unterschiedlich. Nachdem ein so genanntes Punktwolkenmodell der Kirche erstellt war, ging es an das Zeichnen, um die  angeforderten 2D Pläne zu erhalten. "Grundsätzlich ist das nicht sonderlich schwer, nur etwas anstrengend für die Augen den ganzen Tag auf Pixel zu schauen," sagt Nadine Griesinger.

    So sieht der Grundriss der Stadtpfarrkirche aus, der auch für die anstehende Sanierung benötigt wird.
    So sieht der Grundriss der Stadtpfarrkirche aus, der auch für die anstehende Sanierung benötigt wird. Foto: Hanns Friedrich

    Der Zeitaufwand liegt bei einer Woche vor Ort, hinzu kommen bis zu sieben Wochen Nacharbeit, die Nadine Griesinger alleine absolvierte. Mittlerweile liegen die Pläne und das Linienmodell beim Ingenieurbüro Federlein. Fragt man Nadine Griesinger, wie oft ihr Arbeitsplatz in Kirchen liegt, lacht sie und meint: "Ziemlich oft würde ich mal sagen, auch wenn es nicht immer barockisierte Kirchen mit gotischem Kern sind wie in Bad Königshofen." Dabei fand sie es als Kind langweilig, Kirchen zu besuchen. Jedes Projekt, das sie in Angriff nimmt ist für sie, so auch Bad Königshofen, eine Herausforderung. "Bad Königshofen war sehr spannend und interessant, vor allem die Arbeit mit dem Laserscanner."

    Das Netzgewölbe der Stadtpfarrkirche in der Zeichnung.
    Das Netzgewölbe der Stadtpfarrkirche in der Zeichnung. Foto: Hanns Friedrich
    Das Netzgewölbe der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen ist unterfrankenweit eine Besonderheit.
    Das Netzgewölbe der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen ist unterfrankenweit eine Besonderheit. Foto: Hanns Friedrich
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