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Bastheim: Bastheim und Geckenau auf dem Weg zum genossenschaftlichen Nahwärmenetz

Bastheim

Bastheim und Geckenau auf dem Weg zum genossenschaftlichen Nahwärmenetz

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    Markus Euring (stehend) und die Mitglieder des Arbeitskreises stellten das Projekt "Genossenschaftliche Nahwärmeversorgung für Bastheim und Geckenau" vor wenigen Tagen in der "Besengau-Scheuer" vor.
    Markus Euring (stehend) und die Mitglieder des Arbeitskreises stellten das Projekt "Genossenschaftliche Nahwärmeversorgung für Bastheim und Geckenau" vor wenigen Tagen in der "Besengau-Scheuer" vor. Foto: Peter Sauer

    Ausgerechnet an einem der heißesten Tag des Jahres hatten Bürgermeister Tobias Seufert und seine Mitstreiter im eigens gegründeten Arbeitskreis eine Veranstaltung zum Thema "Nahwärme" angesetzt. Bereit seit einigen Monaten  beschäftigt man sich mit dem Gedanken, ein Wärmenetz in Bastheim und Geckenau aufzubauen.

    Der Arbeitskreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Thema "Genossenschaftliche Nahwärmeversorgung für Bastheim und Geckenau" zu forcieren. Die ersten Ergebnisse lassen hoffen, dass es auch zur Umsetzung kommt. Der zentrale Punkt dabei – das bekräftigten Ortsoberhaupt, Ratsmitglied Sebastian Landgraf und Markus Euring : Die Nahwärmeversorgung soll dabei nicht in der Hand eines Unternehmens liegen, sondern von den Bürgern in Form einer Genossenschaft verwirklicht und betrieben werden. Jeder Anschlussnehmer ist somit zugleich Miteigentümer des Wärmenetzes.

    Effizient und nachhaltig

    Die Vorteile von Nahwärmenetzen: Sie sind effizienter und nachhaltiger als die in den Wohnhäusern bislang noch zumeist vorhandenen Einzelfeuerungsanlagen. So entfallen für den Hauseigentümer der für die individuelle Lagerung von Brennstoffen benötigte Platz sowie die Kosten für den Kaminkehrer, für Schornstein, für Kesselwartung und – instandhaltung. Durch die Beteiligung von örtlichen Partnern bleibt die Wertschöpfung in der Region.

    Zudem können staatliche Förderprogramme in Anspruch, erneuerbare Energien (zum Beispiel Solarthermie) genutzt und gesetzliche Vorschriften eingehalten werden. Bei der Nahwärme wird das erwärmte Wasser zu den angeschlossenen Wohn- und Geschäftshäusern über im Erdboden verlegte, vorisolierte Nahwärmeleitungen transportiert. Als Energiequellen sollen die regionalen Ressourcen genutzt werden.

    Abwärme nutzen

    Der Einsatz der sommerlichen Abwärme der Biogasanlage von Eberhard Räder (Bastheim) sowie die Wärme aus einer hocheffizienten Heizzentrale mit Holzhackschnitzeln ist für Bürgermeister Seufert "die zum jetzigen Zeitpunkt beste Konstellation!" Sobald sich eine andere Technologie durchsetzen würde (etwa Wasserstoff oder ein anderer Energieträger ), "kann zudem problemlos umgeswitcht" werden. Die Mitglieder des Arbeitskreises betonten, dass hier nicht an eine Netzerweiterung der bisher von Eberhard Räder vor einigen Jahren vorgenommenen Nahwärmeversorgung gedacht ist. Vielmehr solle ein eigenständiges Wärmenetz entstehen, das zwar die sommerliche Abwärme der Biogasanlage bis etwa September mitnutzt, aber dann auf die Wärme aus der eigenen Hackschnitzelanlage setzt. Dabei soll durchaus in die Überlegungen einfließen, dass Genossen eigene Holzressourcen einbringen.

    Nach Einschätzung von Markus Euring, der schon seit über zehn Jahren auf dem Gebiet der Realisierung von Wärmenetzen tätig ist, "können wir eine attraktive und ökologische Wärmeversorgung in Bastheim und Geckenau umsetzen, sofern möglichst viele Interessenten sich auch final für den Wärmenetzanschluss entscheiden". Seine Berechnungen, die auf den Daten der eingegangenen privaten Erhebungsbögen beruhen, zeigten dabei deutlich auf, dass ein Umstieg auf die geplante Nahwärmeversorgung selbst für Hauseigentümer mit noch relativ jungen Heizungsanlagen (Öl-, Holz- oder Pelletsheizung) kostengünstiger ist.

    Versorgung der Bürger

    So ist ein einmaliger Anschlussbeitrag von 10.000 Euro sowie eine monatliche Grundgebühr von 40 Euro vorgesehen. Der Wärmepreis von 8,7 Cent/kwh enthält wie Beitrag und Grundgebühr die gesetzliche Mehrwertsteuer. Der Bürgermeister betonte, dass es "hier nicht ums Geldverdienen geht, sondern einzig und allein um die Versorgung der Bürger." Noch kann jeder bei dem Projekt mitmachen– sowohl als Teammitglied im Arbeitskreis, um die Genossenschaft auf die Beine zu stellen, wie auch als Anschlussnehmer. Je mehr Wärmeabnehmer sich für einen Anschluss entscheiden, umso wirtschaftlicher kann das Projekt umgesetzt werden.

    Fragen zum Thema "Wärmenetz" beantworten der Bürgermeister, Markus Euring, Sebastian Landgraf und alle Mitglieder des Arbeitskreises. Wichtig ist es, den ausgefüllten Erhebungsbogen mit der Absichtserklärung (beides auf der Homepage der Gemeinde abrufbar) bis zum 22. August an die Gemeinde Bastheim oder per E-Mail an nahwaerme-bastheim@gmx.de zu senden, um so die weitere Detailplanung zu ermöglichen. Sie soll noch in diesem Jahr erstellt werden soll. Bereits für 2023 ist  der Baubeginn für das Wärmenetz ins Auge gefasst. 

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