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Bad Neustadt: "Bauernhof neu gedacht": Info-Abend zu Seniorenwohnformen beflügelt die Zuhörerschaft

Bad Neustadt

"Bauernhof neu gedacht": Info-Abend zu Seniorenwohnformen beflügelt die Zuhörerschaft

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    Rund ums Thema "Wohnformen für ältere Menschen ermöglichen" drehte sich ein digitaler Infoabend, den die Landkreise Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen, die Bezirksregierung und der BBV-Kreisverband Rhön-Grabfeld Ende Juni initiierten.

    Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamts Rhön-Grabfeld entnommen: Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland sei seit 1975 rapide gesunken. Immer wieder stünden Landwirtinnen und Landwirte vor tiefgreifenden Veränderungen: "Wie sollen wir uns für die Zukunft aufstellen? Welche anderen Standbeine gibt es? Was mache ich zum Beispiel mit leerstehenden Ställen oder dem Ertrag aus verkauften Viehbeständen?", fasst Antje Rink, Projektmanagerin im Regionalmanagement des Landkreises Bad Kissingen die aktuelle Situation zusammen.

    Gemeinsam mit dem Landkreis Rhön-Grabfeld und der Regierung von Unterfranken hat sie den digitalen Infoabend zum Thema "Bauernhof neu gedacht" durchgeführt. Möglich war das aufgrund der engen Kooperation mit Michael Diestel vom Bayerischen Bauernverband, Kreisverband Rhön-Grabfeld, der die Veranstaltung in den Verband hinein beworben und in den Vorgesprächen die Bedürfnisse der Landwirtinnen und Landwirte verdeutlicht hat.

    Und so kamen an dem Info-Abend Experten und Expertinnen zu Wort, die einen möglichen Lösungsansatz aufzeigten. Konkret: die soziale Landwirtschaft und hier in erster Linie Angebote für das Wohnen im Alter. Also: "Bauernhof neu gedacht".

    Wohnformen für ältere Menschen – die große Nachfrage dieser Zeit

    "Barrierefreier Wohnraum, betreutes Wohnen oder ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaften sind Konzepte, die sich auch auf Bauernhöfen verwirklichen lassen und dort für ein neues Wirtschaftsfeld sorgen", sagt Karola Back von der Regierung von Unterfranken und Mitorganisatorin des Abends.  

    Doch bislang sind konkrete Umsetzungen rar gesät, wie Theresia Nüßlein von der Arbeitsgruppe Soziale Landwirtschaft in der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft aufzeigte. Sie sprach im Rahmen der Infoveranstaltung von rund 30 Betrieben in Bayern, heißt es in der Pressemitteilung. Dabei habe etwa das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege das Potential dieser neuen Wohnform für Seniorinnen und Senioren bereits erkannt.

    So wird in der Förderrichtlinie Pflege im sozialen Nahraum (PflegesoNahFÖR) dem Wunsch von Pflegebedürftigen nach Selbstbestimmung, Selbstständigkeit und Sicherheit im direkten Wohnumfeld entsprochen.

    Auch die  Notwendigkeit von bedarfsgerechten und sozialraumorientierten Angeboten, damit Pflegebedürftige möglichst lange zuhause bleiben können, wurde aufgegriffen. Über die Einzelheiten zu den Fördervoraussetzungen und Antragswegen referierte kurz und übersichtlich Kristina Stauber vom Landesamt für Pflege, dass mit dem Antragsverfahren betraut worden ist.

    Ministerium fördert großzügig 

    Eines der Ziele lautet daher, so der Pressetext: "Bedarfsgerechte Stärkung der Pflege im ländlichen Raum", zu der auch die Referentin der Koordinationsstelle Pflege und Wohnen in Bayern, Brigitte Herkert ermutigte. Ihrer Ansicht nach berge der demografische Wandel im ländlichen Raum auch viele Chancen.

    Das sieht auch Sabine Wenzel-Geier so, die seitens des Landkreises Rhön-Grabfeld den Abend mit organisiert hat und dort den Pflegestützpunkt leitet: "Es gibt eine große Nachfrage der älteren Menschen mit Unterstützungs- und/ oder Pflegebedarf, die durch die herkömmlichen Strukturen nicht mehr ausreichend gedeckt werden. Der Fachkräftemangel ist ein Grund. Dafür neue Lösungen und Angebote zu erarbeiten ist die Herausforderungen. Als Vertreterinnen der Kommune setzen wir dafür gerne Impulse und regen Diskussion und Austausch an."

    Senioren-WG, wo es früher nur Schweinemast gab

    Angefangen vom häuslichen Generationenvertrag bis hin zu wesentlich günstigeren Mieten – der ländliche Raum kann viele Bedürfnisse und Bedarfe von Seniorinnen und Senioren decken. Man denke etwa an die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – insbesondere auch innerhalb der eigenen Familie, die Begegnungsmöglichkeiten von Alt und Jung und natürlich Wohnformen im überschaubaren sozialen Umfeld.

    Bauernhöfe könnten das leisten, heißt es in der Pressemitteilung. Das zeige das Praxisbeispiel von Alois Penninger aus Fürstenzell. Sein Bauernhof bietet unter anderem eine ambulant betreute Senioren-WG und betreutes Wohnen an. Mit dem Bau der neuen Wohnformen bewies der junge Landwirt Mut. Der Gewinn sei auf beiden Seiten.  

    Denn in einem aktiven, landwirtschaftlichen Betrieb bieten sich vielfältige Aktionen zum Beobachten oder zur Mitarbeit. Viele Seniorinnen und Senioren seien körperlich und geistig noch fit und würden sich über kleine sinnhafte Aufgaben, die ihren Tag strukturierten – etwa Tiere füttern, Marmelade einkochen oder Abendbrottisch für alle decken – freuen.

    Infos zum Thema gibt es auch unter www.bayern-pflege-wohnen.de und www.wohnen-alter-bayern.de

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