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Bad Neustadt: Baugebiet Herschfeld: Ein neuer Plan und ein Bürgerentscheid

Bad Neustadt

Baugebiet Herschfeld: Ein neuer Plan und ein Bürgerentscheid

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    Beim Ortstermin im August hatten Bürger ihre Bedenken und Anregungen für das geplante Baugebiet in Herschfeld entlang der von-Guttenberg-Straße vorgebracht. Im Stadtrat stellte Architekt Martin Eckert (Mitte) die darauf basierenden Änderungen vor. Gleichzeitig ließ das Gremium ein Bürgerbegehren gegen den Bebauungsplan zu.
    Beim Ortstermin im August hatten Bürger ihre Bedenken und Anregungen für das geplante Baugebiet in Herschfeld entlang der von-Guttenberg-Straße vorgebracht. Im Stadtrat stellte Architekt Martin Eckert (Mitte) die darauf basierenden Änderungen vor. Gleichzeitig ließ das Gremium ein Bürgerbegehren gegen den Bebauungsplan zu. Foto: Hubert Herbert

    Am 16. Februar wird es in Herschfeld einen Bürgerentscheid geben. Weil alle Voraussetzungen erfüllt waren stellte der Stadtrat von Bad Neustadt die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens "Nein zum, Bebauungsplan Nördlich der von Guttenberg-Straße" fest und bestimmte den Termin im Februar als Tag der Abstimmung. Insgesamt 1206 gültige Unterschriften von Bad Neustädtern hatten die  Initiatoren des Bürgerbegehrens vorgelegt - 140 mehr als erforderlich. 33 weitere Unterschriften entsprachen nicht den formellen Anforderungen.    

    1206 Unterschriften

    Die Frage, die am 16. Februar beim Bürgerentscheid in der Wahlkabine mit Ja oder Nein zu beantworten ist lautet: "Sind sie dafür, dass der Bebauungsplan 'Nördlich der von-Guttenberg-Straße' abgelehnt wird. Den Initiatoren geht es darum, einen Bebauung des Gebiets, wie es vom Architekten Martin Eckert geplant ist, zu verhindern. 

    Nur noch vier Gebäude zeigt die Fortschreibung der Planung für das Baugebiet Nördlich der von-Guttenberg-Straße. Es wird deutlich weniger Fläche verbraucht und der Wald bleibt erhalten.
    Nur noch vier Gebäude zeigt die Fortschreibung der Planung für das Baugebiet Nördlich der von-Guttenberg-Straße. Es wird deutlich weniger Fläche verbraucht und der Wald bleibt erhalten. Foto: Architekturbüro Eckert und Heckelsmüller

    Möglicherweise wurde dem Ganzen aber bereits ein wenig der Wind aus den Segeln genommen, denn bevor der Stadtrat über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens abstimmte, hatte Eckert dem Gremium eine veränderte Planung für das Areal vorgestellt. Die resultierte aus einem öffentlichen Ortstermin vom 8. August, bei dem Eckert sein Projekt erläuterte und die Herschfelder die Möglichkeit hatten ihre Bedenken vorzutragen. 

    Der erste Entwurf des Baugebiets Nördlich der von-Guttenberg-Straße hatte noch fünf Baukörper und machte das Abholzen eines großen Teils des Waldes nötig.
    Der erste Entwurf des Baugebiets Nördlich der von-Guttenberg-Straße hatte noch fünf Baukörper und machte das Abholzen eines großen Teils des Waldes nötig. Foto: Architekturbüro Eckert und Heckelsmüller

    Die gravierendste Änderung besteht darin, dass auf dem Areal nicht mehr fünf Baukörper mit einer Wohnfläche von rund 7500 Quadratmetern stehen sollen, sondern nur noch vier, die eine Wohnfläche von knapp 6000 Quadratmeter hätte. Dies, so Eckert, bedeutet, dass dann nicht mehr 45 Prozent der Fläche überbaut werden, sondern nur noch 38 Prozent.

    Der Wald bleibt

    Die Folge davon, der Wald im Norden des Gebiets bleibt praktisch unberührt. Nur etwa zehn Prozent der Bäume müssten weichen, weil sie zu nahe an den Gebäuden stehen würden, so Eckert. Nach der ersten Planung wären 55 Prozent des Waldes verschwunden. Der Wald schirme das Baugebiet von der unterhalb bestehenden Bebauung optisch sehr gut ab. 

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    Außerdem sieht die neue Planung nur noch eine Tiefgarageneinfahrt vor und die vier Baukörper, so Eckert, rücken ein Stück von der von-Guttenberg-Straße ab, sodass dort der Gehweg an der Straße weitergeführt werden könnte. Das mache außerdem den barrierefreien Zugang zu den Gebäuden von Süden aus möglich.   

    Weniger Wohnungen

    Die Zahl der Wohnungen sinkt nach Angaben des Architekten von zunächst vorgesehenen 142 auf 93. Und das ist nicht nur der insgesamt verringerten Wohnfläche zu verdanken. Wie Eckert erläuterte, soll es nach der neuen Planung nicht mehr so viele Ein-Zimmer-Appartments, sondern mehr Zwei-, Drei- oder Vier-Zimmer-Wohnungen geben. Die Dächer der Gebäude sollen extensiv bepflanzt werden und so zusätzlich dem Regenrückhalt dienen, ebenso wie deutlich weniger versiegelte Fläche, erklärte der Architekt weiter. Für E-Autos soll es Ladestationen geben und auch an ein Car-sharing-Modell sei gedacht.

    Kompakte Bauweise

    Eckert zeigte sich dankbar für die Anregungen aus dem öffentlichen Ortstermin, von denen er so viel wie möglich in die neue Planung eingearbeitet habe. Das traf dann im Gremium auch auf breite Zustimmung. Die Planung sei deutlich besser geworden, sagte Karl Breitenbücher. Er lobte die kompakte Bauweise, wollte aber Näheres zur Energieversorgung und zur Möglichkeit des Unterstellens von Rädern wissen. Es werde Unterstellmöglichkeiten geben, auch mit Lademöglichkeiten für E-Bikes. Für E-Autos seien Lademöglichkeiten in der Tiefgarage vorgesehen. Es sei ihm wichtig, im Einklang mit der Natur zu bauen und mit den Bürgern, nicht gegen sie.   

    Peter Högn stellte fest, der Architekt habe sich mit den grundsätzlichen Änderungen sehr flexibel gezeigt und Bastian Steinbach stellte eine deutliche Verbesserung fest. Die Planung habe sich sehr positiv verändert. Auch Gudrun Hellmuth gab zu, dass ihr die Planung gefällt. Allerdings den Standort Herschfeld mit seiner eh schon dichten Bebauung hält Sie für den falschen. Naturverlust bedeute Qualitätsverlust.   

    Parkplätze

    Ob die vorgesehenen zehn bis 15 Parkplätze für Besucher genug seien, wollte Petra Bieber wissen. Dazu erklärte der Architekt, dass die ja nur freiwillig und "on top", also zusätzlich seien. Die für das Bauvorhaben benötigten Parkplätze seien in der Tiefgarage nachgewiesen. Das bestätigte Bürgermeister Bruno Altrichter - 1,5 pro Wohneinheit. Die Ausstattung mit Parkplätzen sei deutlich besser als bei vielen anderen Wohnanlagen. Parken sei aber überall ein Problem. 

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