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Bad Neustadt: Befahrverbot für die Saale: Rhön-Grabfeld schickt seinen eigenen Baumgutachter und wünscht sich bessere Uferpflege

Bad Neustadt

Befahrverbot für die Saale: Rhön-Grabfeld schickt seinen eigenen Baumgutachter und wünscht sich bessere Uferpflege

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    Warnschild statt Verbot: Auf der Saale im Landkreis Rhön-Grabfeld darf man auf eigene Gefahr Kanu fahren. Über en Verbot wie im Landkreis Bad Kissingen ist noch nicht entschieden.
    Warnschild statt Verbot: Auf der Saale im Landkreis Rhön-Grabfeld darf man auf eigene Gefahr Kanu fahren. Über en Verbot wie im Landkreis Bad Kissingen ist noch nicht entschieden. Foto: Gerhard Fischer

    Für Aufsehen, vor allem aber für mächtig Ärger sorgte die Ankündigung des Landkreises Bad Kissingen, das Befahren der Saale zum Beispiel für Kanusportler zu untersagen. Der Landkreis setzt damit eine Empfehlung des Bad Kissinger Wasserwirtschaftsamtes um. Die Behörde sieht durch anhaltende Trockenheit, aber auch durch Biber-Schäden seit einigen Jahren eine verstärkte Gefahr für umstürzende Uferbäume und damit für Wassersportler auf dem Fluss.

    Die Ankündigung rief sogleich Betroffene auf den Plan. Unternehmer wie Kanuverleiher sehen sich auch weiter flussabwärts Richtung Gemünden in ihrer Existenz bedroht, der Kanuverband hat eine Petition gestartet, auf der mittlerweile mehrere Tausend Bürgerinnen und Bürger unterzeichnet haben.

    Bisher steht der Landkreis Bad Kissingen alleine mit seiner Entscheidung eines Befahrverbots. Hinter der Landkreisgrenze in Main-Spessart hält man von einem solchen Verbot nicht viel. Und auch der Landkreis Rhön-Grabfeld zeigt sich vorerst zurückhaltend

    Man habe die Hinweise des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen vom vergangenen Jahr ernst genommen und habe sie weiter behandelt, so eine Sprecherin des Landratsamtes Rhön-Grabfeld. Man habe jedoch die örtliche Situation berücksichtigt und außerdem den eigenen Baumkontrolleur hinzugezogen. Ergebnis war, dass "der Erlass einer Allgemeinverfügung aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht gerechtfertigt" wäre. Stattdessen habe der Landkreis an den bekannten Einstiegsstellen entsprechende Hinweisschilder angebracht.

    Baumgutachter des Landkreises soll noch einmal schauen

    Bevor sich das Landratsamt Rhön-Grabfeld möglicherweie dem Nachbarn in Bad Kissingen anschließt, will das Amt "nochmals eine aktuelle Beurteilung der Gefährdungslage an der Fränkischen Saale vornehmen", so die Sprecherin. Hierfür seien noch Daten der Wasserwirtschaftsverwaltung erforderlich, die bis Ende Februar 2024 vorgelegt werden sollen. Auch der Baumgutachter des Landkreises soll ein weiteres Mal die Uferbestände begutachten, bevor weitere Schritte eingeleitet werden.

    Wie es weiter aus dem Landratsamt heißt, habe sich das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen noch nicht zur Gefährdungslage auf der Fränkischen Saale in Rhön-Grabfeld geäußert. Darum gebe es "keinen Anlass für ein sofortiges Einschreiten" und wartet stattdessen das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung ab.

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    Bei der Behörde selbst seien bisher noch keine Betroffenen vorstellig geworden, um ihren Unmut über die Entscheidung im Nachbarlandkreis zu äußern. Wenn am Mittwoch in Bad Kissingen Behördenvertreter und Betroffene zusammenkommen, wird Rhön-Grabfeld nicht vertreten sein, weil ausschließlich die Situation im Nachbarlandkreis besprochen werde.

    Die Kritik am Wasserwirtschaftsamt, es würde nicht genug tun für die Uferpflege der Saale, um ein gefahrloses Befahren zu ermöglichen, wird in Bad Neustadt vorsichtig geteilt. Zwar komme die Behörde "grundsätzlich seiner Unterhaltungspflicht" nach, so die Pressesprecherin weiter. "Ein größerer Einsatz bei der Uferpflege wäre allerdings wünschenswert", heißt es aus dem Landratsamt Rhön-Grabfeld.

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