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Meiningen: Bergstübchen auf der Hohen Geba: Gemeinde und Wirt landen wegen Zoff um den Betrieb der Gaststätte vor Gericht

Meiningen

Bergstübchen auf der Hohen Geba: Gemeinde und Wirt landen wegen Zoff um den Betrieb der Gaststätte vor Gericht

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    Wanderung auf der Extratour Gebaweg ohne Einkehrmöglichkeit: Das Bergstübchen auf der Hohen Geba in der thüringischen Rhön ist seit Monaten geschlossen. Die Wiedereröffnung mit einem neuen Pächter ist für Juli geplant.
    Wanderung auf der Extratour Gebaweg ohne Einkehrmöglichkeit: Das Bergstübchen auf der Hohen Geba in der thüringischen Rhön ist seit Monaten geschlossen. Die Wiedereröffnung mit einem neuen Pächter ist für Juli geplant. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    Das Bergstübchen auf der Hohen Geba hat in den vergangenen Wochen im benachbarten Thüringen für reichlich Schlagzeilen gesorgt. Die Gemeinde Rhönblick hatte nach Unstimmigkeiten mit dem langjährigen Pächter den Vertrag gekündigt, doch der Wirt weigerte sich zu gehen. Eine Räumungsklage stand im Raum. 

    Dazu kam es letztendlich nicht. Gemeinde und Pächter einigten sich vor dem Meininger Amtsgericht. Bis Ende Juni hätte der Wirt demnach noch bleiben dürfen, dann sollten die Räume übergeben werden, für die bereits vor über einem Jahr der offizielle Pachtvertrag ausgelaufen war. Stattdessen hat der Pächter nun doch schon Ende April die Koffer gepackt. Und offenbar alles mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest war. Über den Zustand, den der Mann im Bergstübchen hinterlassen hat, ist die Gemeinde entsetzt. Darüber hatte zuletzt das Meininger Tageblatt (MT) berichtet.

    Seit einem Jahr schwelt der Streit um den nicht verlängerten Pachtvertrag

    Wie konnte es so weit kommen? Der Zwist um die Gaststätte auf der Hohen Geba schwelt offenbar schon länger, wie auch der MDR Thüringen in seiner Berichterstattung aufgearbeitet hat. Demnach hatten Gemeinde und Pächter über zwölf Jahre lang zusammengearbeitet, bis es im Zuge von neuen Vertragsverhandlungen zu einem Zerwürfnis kam. Ende März 2023 war der Pachtvertrag daher von der Gemeinde Rhönblick nicht verlängert worden. Ein neuer Pächter sollte die Bewirtung der Gaststätte auf dem 751 Meter hohen Berg in der thüringischen Rhön übernehmen.

    Der langjährige Wirt fühlte sich laut MDR ungerecht behandelt und zog nicht aus. Die Gemeinde machte Mietrückstände geltend und stellte schließlich sogar das Wasser ab.

    Gemeinde war mit der Bewirtschaftung des Bergstübchens nicht zufrieden

    Wie in der Verhandlung vor dem Amtsgericht deutlich wurde, sei der Pächter überrascht und schockiert darüber gewesen, dass sein Vertrag nicht verlängert wurde. Die Vertreter der Gemeinde sprachen hingegen von einer Entscheidung, die sich schon länger abgezeichnet habe.

    Der Gemeinderat habe mehrfach kundgetan, dass man mit der Bewirtschaftung des Bergstübchens nicht zufrieden gewesen sei. Die Gaststätte sollte auf die Zielgruppe Wanderer und Ausflügler ausgerichtet sein, wohingegen der Pächter laut MDR mehr auf Veranstaltungen und Feste gesetzt habe, für die im Bergstübchen ein großer Festsaal zur Verfügung steht. Angegliedert ist zudem noch ein Haus, in dem knapp 25 Personen übernachten können.

    Gaststätte nach Auszug des Pächters in einem Rohbau-artigen Zustand

    Schnell wurde vor Gericht deutlich: Das Tischtuch ist zerschnitten. Die Gemeinde hatte bereits nach einem neuen Pächter gesucht und sei, so hieß es im Bericht, auch fündig geworden. Wenn sich der Wirt weiterhin weigere, die Gaststätte zu verlassen, werde die Gemeinde eine Räumungsklage in Erwägung ziehen.

    Zwei Monate vor Ablauf der gerichtlich gesetzten Frist hat der ehemalige Pächter nun die Segel gestrichen. Von einer schnellen Neueröffnung der Gaststätte auf der Hohen Geba ist die Gemeinde aber weit entfernt. Denn laut einem Bericht des Meininger Tageblatts hätten die Gemeindevertreter die einst rustikal eingerichtete Gaststätte in einem Rohbau-artigen Zustand vorgefunden. Wand- und Thekenverkleidungen seien abgerissen worden, der Ofen fehle und auch das Mobiliar sei verschwunden.     

    Ein neuer Pächter für das Bergstübchen steht in den Startlöchern

    Nun müsse zunächst kräftig renoviert werden, um die Gaststätte wieder nutzbar zu machen. Auf weitere, sich möglicherweise länger hinziehende Rechtsstreitigkeiten wolle die Gemeinde aber verzichten, obwohl es laut Berichterstattung auch noch erhebliche Außenstände gebe, die der vormalige Pächter der Gemeinde schulden soll. Vielmehr solle jetzt angepackt und das Haus wieder hergerichtet werden. Das Ziel: Ab Juli sollen wieder Gäste auf der Hohen Geba bewirtet werden. Der neue Pächter steht schon in den Startlöchern.

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