Es sind nicht nur die großen Sachen, die Freude machen. Dass auch kleine Dinge Nützliches und Schönes bewirken können, hat einen Namen: das Regionalbudget. Dieser Fördertopf des Freistaats Bayern dient dazu, dass gelungene Kleinprojekte in den Kommunen umgesetzt werden können. Das Programm hat auch in den vier Allianzen in Rhön-Grabfeld – in der NES-Allianz, der Kreuzberg-Allianz, der Grabfeld-Allianz und der Streutalallianz – voll eingeschlagen. Kein Wunder, denn aus dem Topf Regionalbudget werden seit 2020 jährlich 100.000 Euro (abzüglich zehn Prozent Eigenanteil) an die Allianzen ausgeschüttet.
Stärkung der regionalen Identität
Das Ziel des Regionalbudgets ist es, so die amtliche Vorgabe, "eine engagierte und aktive eigenverantwortliche ländliche Entwicklung zu unterstützen und die regionale Identität zu stärken". Mit anderen Worten: Die Projekte haben unter anderem die Aufenthaltsqualität in den Kommunen gesteigert, haben Leerstand beseitigt, der kulturellen Vielfalt gedient oder zum Naturschutz beigetragen, um nur einige Themenbereiche aufzuzeigen.

Nach fünf Jahren Regionalbudget ist es an der Zeit, einmal Bilanz zu ziehen: Welche Summe ist aus dem Fördertopf insgesamt für alle vier Allianzen geflossen? Die Auszahlung der Gelder ergibt mit 1.838.157,30 Euro eine wahrlich stolze Summe. Legt man die durch die Regionalbudget-Förderung angestoßene Gesamtinvestitions-Summe zugrunde, so liegt diese sogar bei über 2,5 Millionen Euro, errechnete Allianzmanager Johannes Föhr (Streutalallianz). Und nicht weniger beachtenswert: 384 Kleinprojekte sind mit diesen Geldern realisiert worden.

Welche Bedeutung messen die Bürgermeister den bisherigen Ergebnissen in ihren Kommunen bei? Was macht das Regionalbudget so wertvoll? Welche Anerkennung finden diese Kleinprojekte in den einzelnen Kommunen?
1. NES-Allianz (14 Mitglieds-Kommunen)
Das ist schon ein stolzer Betrag, der seit 2020 als Gesamtsumme aus dem Förderpaket ausgezahlt worden ist: 474.568,20 Euro, um genau zu sein. Mit dieser Summe wurden seit dem Förderstart 90 Kleinprojekte unterstützt. Für den Allianzvorsitzenden Georg Straub ist das Regionalbudget "eine hervorragende Möglichkeit, gerade in den Zeiten klammer Kassen, um in den Kommunen das ehrenamtliche Engagement finanziell unterstützen zu können". Er freut sich auch darüber, dass große Allianzen weiterhin mit 90.000 Euro gefördert werden können.
2. Kreuzberg-Allianz (Zusammenschluss von vier Gemeinden)

Die Gesamtsumme, die dank des Regionalbudgets seither in die Kasse der Kreuzberg-Allianz geflossen ist, beträgt 459.343, 39 Euro. Mit diesem Geld wurden 106 Kleinprojekte gefördert. Laut der stellvertretenden Allianz-Vorsitzenden Sonja Reubelt ist dieses Fördergeld deshalb so wertvoll und wichtig, "weil es unsere Dörfer attraktiver macht und die Lebensqualität im ländlichen Raum erhöht". Ihrer Ansicht nach verdienen es zwei Projekte, besonders herausgestellt zu werden: nämlich die Schaffung eines Aktiv- und Plauderplatzes in Sandberg sowie die Einrichtung eines öffentlichen Bücherschranks in Bischofsheim.
3. Allianz Fränkischer Grabfeldgau (elf Mitgliedsgemeinden)

Jürgen Heusinger weiß als Allianzvorsitzender nur allzu gut die Wirkung des Regionalbudgets zu schätzen. Er lobt es "als letztes Förderprogramm im Lande, das noch unbürokratisch und zielführend ist und genau dort ankommt, wo es gebraucht wird". Nämlich beim "letzten Rückhalt der Gesellschaft, unseren Vereinen und Ehrenamtsgruppen, die es dann wieder für die Allgemeinheit verwenden", wie er betont. Die Höhe des Fördertopfs aus Mitteln des Regionalbudgets ist auf die Gesamtsumme von 460.536,21 Euro angewachsen. Damit konnten 104 Kleinprojekte realisiert werden. In diesem Gesamtpaket befinden sich Projektideen wie die Roadbooks des Gymnasiums Bad Königshofen mit Ausflugstipps beziehungsweise Fahrradrouten, erstellt vom P-Seminar 2024. Außerdem haben Vereine und Ehrenamtsgruppen in Großeibstadt, Großbardorf und Sulzfeld Wander- und Schutzhütten erstellt. Dazu passen der Seelen-Stühlen-Wanderweg in Großeibstadt oder die bewegten Dorfrunden in Wülfers-, Eichen- und Gollmuthhausen, die laut Heusinger der Naherholung dienen.
4. Streutalallianz (mit elf Gemeinden)

Als jüngste Allianz im Landkreis, erst 2019 ins Leben gerufen, haben sich die Streutalgemeinden bereits 2020 über die Förderquelle Regionalbudget freuen können. Und sie haben es reichlich genutzt, nicht zuletzt weil Allianzvorsitzender Martin Link nicht müde wurde, für die Schaffung von Kleinprojekten zu werben. Mit dieser unbürokratischen Fördermöglichkeit wurde nach den Worten Links "eine Stärkung des Zusammenhalts in den Vereinen und Ortsgemeinschaften erzielt". Darüber hinaus ist "es beste Werbung für die Allianzen und steigert ihren Bekanntheitsgrad", stellte Link heraus. Denn mit der Fördersumme von 443.709,51 Euro lässt sich schon Staat machen. Ebenso mit den 84 Kleinprojekten, die seither umgesetzt wurden. Darunter befindet sich auch der Bibelgarten in Sondheim vor der Rhön, den Martin Link als gutes Beispiel erwähnt, weil dort inzwischen Folgeprojekte angestoßen wurden. "Direkt nebenan ist zuletzt das Pfarrhaus saniert worden. Vielleicht hat das schöne Umfeld dort auch zur Sanierungsentscheidung beigetragen", gibt er zu bedenken.
Regionalbudget 2025Interessierte Bürger und Vereine können sich ab sofort mit Projektideen oder schriftlichen Förderanfragen beim jeweils zuständigen Allianzmanagement melden. Förderzusagen stehen unter dem Vorbehalt der Bewilligung durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken. Alle Unterlagen, die jeweiligen Entscheidungskriterien und weitere Einzelheiten zur Projektumsetzung finden sich auf den Internetseiten der Landkreis-Allianzen:
www.nes-allianz.de
www.kreuzbergallianz.de
https://streutalallianz.de
www.allianz-grabfeldgau.de(sto)