Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

Bischofsheim: Bilanz und Ausblick des Stadtförsters: Auch für 2023 wird ein Minus aus dem Stadtwald von Bischofsheim erwartet

Bischofsheim

Bilanz und Ausblick des Stadtförsters: Auch für 2023 wird ein Minus aus dem Stadtwald von Bischofsheim erwartet

    • |
    • |
    In den vergangenen Jahren floss durch die Bewirtschaftung des Stadtwalds oft viel Geld in die Bischofsheimer Stadtkasse. Die Frage, warum das aktuell anders ist, beschäftigte nun den Stadtrat.
    In den vergangenen Jahren floss durch die Bewirtschaftung des Stadtwalds oft viel Geld in die Bischofsheimer Stadtkasse. Die Frage, warum das aktuell anders ist, beschäftigte nun den Stadtrat. Foto: Gerhard Fischer

    Das waren keine guten Nachrichten, die Revierförster Daniel Walter dem Bischofsheimer Stadtrat zu dessen jüngsten Sitzung mitgebracht hatte. Es ging es ums Geld. Da rückten sogar die geringer als erwartet ausgefallenen Schäden durch den Borkenkäfer in den Hintergrund. Während Walter in den vergangenen Jahren oft von einem statten Plus aus der Waldbewirtschaftung für die Stadtkasse berichten konnte, musste er diesmal über ein Minus in der Bilanz informieren. Das führte zu längeren Diskussionen und zahlreichen kritischen Nachfragen aus dem Gremium.

    In seinem Rückblick auf 2022, den der Revierförster von der "von Waldthausen`schen Forstverwaltung, Gersfeld", die seit 2010 für den Bischofsheimer Stadtwald zuständig ist, teils gemeinsam mit  Firmenchef Constantin von Waldthausen vorstellte, ging er zunächst auf den Holzeinschlag, die Wegebaumaßnahmen und Pflanzungen ein, bevor er auf das Ergebnis zu sprechen kam. 

    Einnahmen aus Holzgutschriften über 150.000 Euro stehen noch aus

    Das fiel ernüchternd aus. Statt eines geplanten Überschusses von rund 73.000 Euro wurde das Jahr 2022 mit einem Minus von knapp 70.000 Euro abgeschlossen. Entscheidend dafür waren Mindereinnahmen aus dem Holzverkauf von rund 140.000 Euro. Auf der Einnahmeseite fehlten daneben auch rund 79.000 Euro an eingeplanten Fördermitteln, während auf der Ausgabenseite rund 37.000 Euro für Pflanzmaßnahmen eingespart wurden, indem keine Pflanzen gekauft, sondern Wildlinge aus dem Stadtwald gepflanzt wurden.

    Das Minus aus dem Holzverkauf ist nach den Angaben des Revierförsters unter anderem darauf zurückzuführen, dass noch Zahlungen über etwa 150.000 Euro ausstehen. Aufgrund der allgemeinen Turbulenzen auf dem Holzmarkt sei erstmals das im vergangenen Sommer geschlagene Borkenkäferholz von den Sägewerken zunächst nicht vollständig angenommen und daher auch noch nicht bezahlt worden.

    Wann und in welcher Höhe die sogenannten Holzgutschriften ausgezahlt werden, blieb ebenso unklar wie die Frage, ob ein solches Procedere auch heuer wieder zu erwarten ist und wie die Einnahmen zu verbuchen sind. Würde man die ausstehenden Einnahmen ebenso wie die Kosten für die Holzernte mit einberechnen, sähe das Ergebnis schon wieder günstiger aus. Dann ergäbe sich ein Plus von gut 38.000 Euro. 

    Auch für 2023 wird für Bischofsheim wieder ein Minus erwartet

    Für das vollständig erschienene Ratsgremium war nicht nur die Bilanz 2022 enttäuschend, sondern auch der Ausblick auf das neue Jahr. Auch 2023 ist bei Gesamteinnahmen von rund 820.000 Euro der Holzverkauf mit 560.000 Euro der größte Posten. An Ausgaben werden allerdings 882.000 Euro veranschlagt, was ein Minus von 62.000 Euro bedeutet.

    Der Holzeinschlag (hier ein Symbolfoto) im Bischofsheimer Stadtwald erfolgte im vorgesehenen Rahmen. Die Einnahmen aus dem Holzverkauf fielen allerdings geringer aus als erwartet.
    Der Holzeinschlag (hier ein Symbolfoto) im Bischofsheimer Stadtwald erfolgte im vorgesehenen Rahmen. Die Einnahmen aus dem Holzverkauf fielen allerdings geringer aus als erwartet. Foto: Marijan Murat/dpa

    Neben den Personalkosten und den Ausgaben für Harvester oder Holzrücker schlagen hier vor allem Kosten für den Wegebau deutlich zu Buche. Für den Wegunterhalt sind in diesem Jahr knapp 150.000 Euro veranschlagt. Die hohen Kosten seien darauf zurückzuführen, dass in den Vorjahren wesentlich weniger Arbeiten ausgeführt wurden als geplant waren, was sich zwar in der Jahresbilanz positiv ausgewirkt, aber letztlich einen Sanierungsstau verursacht habe. Der "fällt uns jetzt auf die Füße", wie Bürgermeister Georg Seiffert hierzu kritisch anmerkte.

    Drei Gegenstimmen für den Betriebsplan 2023

    Für den Bürgermeister ist die aktuelle Situation nicht zufriedenstellend. "Wie kommen wir aus dem Minus wieder heraus?", lautete daher seine Frage. Aus dem Ratsgremium kam dazu unter anderem die Forderung, dass länger planbare Arbeiten vermehrt ausgeschrieben werden sollten. Die Anregung, Fördermöglichkeiten besser auszuschöpfen, sah der Förster allerdings kritisch. Man müsse sehr genau abwägen, welche Zuschüsse beantragt werden sollten. Die Gelder würden oft über fünf Jahre fließen, die Stadt wäre allerdings 20 Jahre lang an die damit verbundenen Auflagen gebunden, was oft nicht leicht einzuhalten sei. 

    Der Stadtrat war sich einig, dass der Sanierungsstau beim Wegebau weiter abgebaut, im Stadtwald trotzdem ein positives Ergebnis erwirtschaftet werden muss. Mit drei Gegenstimmen genehmigte der Stadtrat den Jahresbetriebsplan 2023, womit der nun in den Haushalt eingearbeitet werden kann.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden