Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

Bischofsheim: Bischofsheim: Was passiert im Stadtwald nach dem Borkenkäfer-Befall?

Bischofsheim

Bischofsheim: Was passiert im Stadtwald nach dem Borkenkäfer-Befall?

    • |
    • |
    Waldbegehung der Bischofsheimer Stadträte und Bürgermeister Georg Seiffert mit Revierförster Daniel Walter von der "von Waldthausen`sche Forstverwaltung, Gersfeld" und Constantin von Waldthausen.
    Waldbegehung der Bischofsheimer Stadträte und Bürgermeister Georg Seiffert mit Revierförster Daniel Walter von der "von Waldthausen`sche Forstverwaltung, Gersfeld" und Constantin von Waldthausen. Foto: Marion Eckert

    Bürgermeister Georg Seiffert lud die Stadträte zu einer Waldbegehung ein. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie mit Flächen verfahren wird, die durch Borkenkäfer-Befall nahezu leer gefegt wurden. Revierförster Daniel Walter von der "von Waldthausen`sche Forstverwaltung, Gersfeld", die seit 2010 für den Bischofsheimer Stadtwald zuständig ist, hatte verschiedene exemplarische Flächen ausgewählt.

    Gekommen war auch Constantin von Waldthausen, um Fragen der Stadträte zu beantworten. Vorgestellt wurde Tobias Geiger, der künftig ebenfalls im Bischofsheimer Stadtwald tätig sein wird und im Vertretungsfalle für Daniel Walter einspringt.

    Fichten sind verschwunden

    Erste Station war eine Fläche in der Nähe des Neustädter Hauses, auf der die Fichte gänzlich verschwunden ist, die mittels Naturverjüngung zum Mischwald werden soll. Die Naturverjüngung werde zum einen vor Ort durch Anflug und zum anderen durch das Setzen von Wildlingen, die im Stadtwald an anderer Stelle gewonnen wurden, realisiert. Der Kauf von Jungpflanzen sei keine Naturverjüngung mehr, müsse aber an mancher Stelle auch vorgenommen werden.

    Im Moment schütze der Bewuchs von Gräsern, Himbeeren und Brombeeren die jungen Pflanzen. Doch zu viel Bewuchs unterdrücke die Pflanzen auch. Es müsse ausgemäht werden. Im Anschluss soll ein Zaun das Rehwild draußen halten. Kritisch stand von Waldthausen dem Vorschlag des stellvertretenden Bürgermeister Patrick Bauer gegenüber, dass Jagdpächter künftig vertraglich verpflichtet werden, die Zaunkontrolle zu übernehmen. "Sie sollen lieber richtig zur Jagd gehen und das erfüllen, was sie erfüllen sollen. Sie haben ein Landratsamt, das eine schärfere Bejagung nicht unterstützt. Nehmen Sie zur Zaunkontrolle besser einen Dienstleister als einen Jäger, der das gar nicht will."

    Kleine Versuchsflächen

    Natürlich sei der Klimawandel das große Thema, das bei der Auswahl der Baumarten zu berücksichtigen sei. Auf kleineren Versuchsflächen könnten durchaus auch Baumarten angebaut werden, die bislang in der Region nicht heimisch sind. Im allgemeinen werde aber auf drei bis vier bekannte und bewährte Baumarten gesetzt.

    Im Gegensatz zu früher werde ein Mischwald mit einem Dauerwaldkonzept bevorzugt. Das heißt, es gibt nicht nur unterschiedliche Baumarten, sondern auch unterschiedliche Altersstufen auf einer Fläche. So werde vermieden, dass bei der Holzernte zu große freie Flächen entstehen. Ein solche Fläche, auf der junge Buchenwildlinge unter Nadelholz gesetzt wurden, wurde ebenfalls in der Nähe vom Neustädter Haus angelegt und von den Stadträten besichtigt.

    Manfred Reder sprach das Thema Graben- und Wegepflege an. Gepflegte, das heißt regelmäßig ausgemähte Gräben und gesäuberte Durchlässe, vermindern Schäden an den Wegen. Er bat dringend darum, die Graben- und Wegepflege nicht zu vernachlässigen. Es nütze nicht nur den Wegen, sondern sei letztlich auch Hochwasserschutz für Bischofsheim und seine Stadtteile.

    Regelmäßig ausmähen

    Daniel Walter versicherte, dass die Graben- und Wegepflege nicht vernachlässigt werde. Es sei sinnvoll, nach einer größeren Holzernte Gräben und Wege wieder herzurichten. Ausreichend sei es, einen Graben alle zwei bis drei Jahre sauber auszumähen.

    Immer wieder komme es vor, dass Holz zum Abtransport in den Graben gelegt werde und dort für längere Zeit liegen bleibe, monierte Reder. Auch beobachte er, dass Reste im Wald liegen bleiben, um die sich letztlich niemand mehr kümmere. Warum dieses Holz nicht als Brennholz verkauft werden könne, wollte er wissen. Das Holz vor dem Abtransport auch über einem Graben liege, sei bekannt erklärte Walter. Aktuell sei dies im Bernhardwiesenweg unterhalb des Neustädter Hauses der Fall. "Es handelt sich um Buchenstammholz, das in nächster Zeit abgefahren wird. Dann ist auch der Graben wieder frei."

    Manchmal lohnt es sich nicht

    Bei manchem Restholz, das im Wald länger liege, handele es sich um Palettenholz, bei dem es kein Problem sei, wenn es nicht gleich abtransportiert werde. Walter räumte aber auch ein, dass bei manchem Abtransport nicht alles aufgeladen werden könne. Bleibe zu wenig Holz zurück, lohne es sich für den Unternehmer nicht, ein weiteres Mal in den Wald zu fahren. Rein rechtlich sei das Holz aber verkauft und könne nicht einfach als Brennholz genutzt werden. Solche Themen seien individuell zu klären.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden