Ende Mai war es, da sorgte ein sogenanntes Starkwetterereignis für Probleme mit dem Herschfelder Brunnen. Die Regenfälle waren so heftig, dass der Brunnenschacht überflutet wurde und Wasser über den Brunnenkopf eindrang. Der Brunnen wurde daraufhin vom Netz genommen. Weil trotzdem die Gefahr von Verunreinigungen des Trinkwassers bestand, folgte am 4. Juni ein Abkochgebot für Herschfeld und die Aufstellung von zwei mobilen Chloranlagen, wie Ulrich Leber, der Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Neustadt im Werkausschuss erklärte.
Hygienisch einwandfrei
Seit dem 11. Juni ist das Abkochgebot aufgehoben und eine Chlorung des Wassers ist ebenfalls nicht mehr nötig, erläuterte Leber. Obwohl der Brunnen inzwischen hygienisch einwandfrei sei, bleibe er aber zunächst erst einmal weiter vom Trinkwassernetz getrennt.
Als Konsequenz aus dem Vorfall erhält der Brunnen nun einen Schalter, der ihn bei Wassereintritt von außen sofort vom Trinkwassernetz trennt, erläuterte Leber. Grundsätzlich müsse aber geklärt werden, wie es generell mit dem Herschfelder Brunnen weitergeht, ob er irgendwann wieder ans Netz geht, oder ob man künftig komplett auf ihn verzichten will und ihn zurückbaut.
Weiter außer Betrieb
Das, so Leber, hänge auch davon ab, wie sich die Situation darstellt, wenn Wasserwerk und Hochbehälter in Brendlorenzen in Betrieb gehen. Derzeit bleibe der Herschfelder Brunnen aber außer Betrieb. Wenn er wieder ans Netz gehen sollte, dann geschehe das natürlich in Absprache mit dem Gesundheitsamt.
Ob es sich die Stadt angesichts der trockenen Sommer leisten könne, auf Dauer auf den Herschfelder Brunnen zu verzichten, wollte Gerald Pittner wissen. Dazu erklärte Leber, dass die Quellen der Stadtwerke sich bisher immer wieder gut erholt hätten. Man könne bei der Wasserversorgung von einer einigermaßen stabilen Situation sprechen. Trotz der heißen Sommer seien die Wasserstände ok. Jetzt gehe es darum, so Bürgermeister Bruno Altrichter, die Situation in Herschfeld zu beobachten und die verschiedenen Möglichkeiten zu durchdenken.
Halbjahresbericht
Weiter ging es im Gremium um den Halbjahresbericht für 2019. Da liegt das Ergebnis über dem Plan und etwa auf Vorjahresniveau, wie Leber erklärte. Nach Angaben des kaufmännischen Leiters der Stadtwerke, Christian Rutter, ist im Bereich Strom zwar der Absatz von 9,14 auf 8,05 Millionen Kilowattstunden gesunken, dafür sind aber die Netznutzungsgebühren gestiegen, die andere Stromanbieter zahlen müssen, wenn sie das Stadtwerkenetz nutzen. Fremde Stromanbieter leiteten 2018 über acht Millionen Kilowattstunden durch das Stadtwerkenetz.
Beim Wasser ist laut Rutter der Absatz von 646 631 auf 669 883 Kubikmeter gestiegen. Gut sieht es auch beim Triamare aus. Im Vergleich zum Vorjahr waren im ersten Halbjahr 2019 mit 83 750 Besuchern 5268 mehr im Schwimmbad als 2018. Negative Zahlen dagegen bei Nessi. Die Besucher zahlen gingen im Halbjahresvergleich gegenüber 2018 von 218 500 auf 195 176 zurück. Das sind minus elf Prozent. Das geplante Jahresminus von rund 1,2 Millionen Euro wird wohl weit unterschritten werden, so die Prognose von Rutter. Im ersten Halbjahr 2019 ist erst ein Minus von 337 000 Euro zusammen gekommen, sodass das Jahresergebnis ähnlich wie im Vorjahr voraussichtlich bei etwas über 700 000 Euro liegen werde.
In Brendlorenzen geht es gut voran
Zu den Investitionen der Stadtwerke, die 2019 mit rund 5,1 Millionen Euro angesetzt sind, gehört laut Ulrich Leber unter anderem das Wasserwerk mit Hochbehälter in Brendlorenzen. Dafür sind 2,4 Millionen Euro vorgesehen. Das Gebäude ist inzwischen fast bezugsfertig, sagte Leber. "Das geht ordentlich voran." Weitere große Investitionen sind zum Beispiel im Bereich Strom Erdverkabelungen im 20 KV-Bereich un im 1 KV-Bereich. Dafür sind 520 000 Euro vorgesehen. Ein neues Blockheizkraftwerk für das Triamare kostet 120 000 Euro.
Leber gab außerdem das vorläufige Jahresergebnis für 2018 bekannt. Es liegt bei minus 760 000 Euro, also etwas höher als 2017, als das Minus 731 000 Euro betrug.