Wie könnte die Gemeinde Stockheim im Jahr 2040 aussehen? Diese Frage stieß auf starkes öffentliches Interesse. Als Vertreter des Architekturbüros Schirmer (Würzburg) begrüßte Bürgermeister Martin Link neben vielen Zuhörern die Stadtplaner Johannes Klüpfel und Martin Gebhardt, welche im Rahmen der Gemeinderatssitzung detaillierte Ergebnisse ihrer Untersuchungen zu städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen vorstellten.
Bei einer Bürgerwerkstatt sowie über ein Online-Portal bestand bereits die Möglichkeit, individuelle Anregungen und Wünsche aus der Bevölkerung einzubringen. Architekt Johannes Klüpfel zeigte in einer Bestandsanalyse zunächst Stärken und Schwächen auf. Dies diene als wichtige Grundlage für das darauffolgende Erarbeiten von Zielen und das Aufzeigen von Handlungsbedarf und Entwicklungschancen, erklärte er.

Der Altort bietet Möglichkeiten zur Lebensmittelteilgrundversorgung sowie Gastronomie. Angebote für Kinderbetreuung sowie Räumlichkeiten zur Vereinsnutzung sind vorhanden und wichtig für ein lebendiges Ortsleben. "Im Dorfkern ist noch vieles in Ordnung", hieß es. Der nördlich gelegene Dorfgraben wurde als Freibereich teilweise bereits gestaltet. Hier dient vor allem die Parkanlage mit Spielplatz als Erholungsraum. Insbesondere im Bereich der Streu verlaufen überörtliche Radwege, wie der Rhön-Rennsteig-Radweg oder der Radweg des Biosphärenreservates "Auf den Spuren der Kelten", welche Stockheim in das überörtliche Freizeitwegenetz einbinden.
Sanierungsstau an vielen ortsbildprägenden Anwesen
Größere leerstehende Einzelobjekte sind die ehemalige Gastwirtschaft mit Gemeindesaal an der Hauptstraße sowie die "Centstube". Mängel und Probleme (Stichwort: Barrierefreiheit) finden sich unter anderem in den Zugangsbereichen der öffentlichen Gebäude am Tanzberg. Sanierungsstau betrifft viele ortsbildprägende Anwesen. Innerörtliche Straßen und Wege sind teils von Gestaltungs- und Erhaltungsmängeln betroffen. Durch das dicht bebaute Umfeld ist besonders im Dorfkern die Aufenthaltsqualität stark eingeschränkt. Da die Ortsdurchfahrt Hauptstraße und gleichzeitig Bundestraße ist, gibt es Belastungen mit Durchgangsverkehr und Lärm, auch beide Ortseingänge wurden als nicht optimal und Gefahrenstellen bezeichnet.
Eine starke Innenentwicklung trage maßgeblich zur Flächenminimierung bei und fördere eine Vitalisierung und Bewahrung des Altortes. Unter dem Schlagwort "Stockheim 2040" bilden die vorbereitenden Untersuchungen eine fundierte Grundlage, anhand derer kurz, mittel und langfristig gemeinsam notwendige Schritte für eine behutsame und gleichzeitig zukunftsorientierte Weiterentwicklung definiert werden können, setzte Martin Link auch im Namen des Ratsgremiums den Schlusspunkt. Dabei wolle man die Bevölkerung teilhaben lassen.