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BAD KÖNIGSHOFEN: Blumenschmuck vor Urnenwänden nur kurz geduldet

BAD KÖNIGSHOFEN

Blumenschmuck vor Urnenwänden nur kurz geduldet

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    Letzte Ruhestätte: Unter dem historischen Grabstein an der Urnenwand, die Ende der 1980er Jahre entstanden ist, wird nach 20 Jahren Ruhezeit die Aschekapsel der Verstorbenen beigesetzt.
    Letzte Ruhestätte: Unter dem historischen Grabstein an der Urnenwand, die Ende der 1980er Jahre entstanden ist, wird nach 20 Jahren Ruhezeit die Aschekapsel der Verstorbenen beigesetzt. Foto: Foto: Friedrich

    „Bedenke Mensch, dass Du Staub bist...“ So spricht der Priester am Aschermittwoch beim Auflegen des Aschenkreuzes in den katholischen Kirchen. Dieses Zeichen erinnert an die Vergänglichkeit des Menschen. Diese wird auch deutlich, wenn man Friedhöfe besucht und dort mittlerweile vielfach Urnenwände findet. Da stellt sich die Frage, was geschieht eigentlich mit der Urne, wenn die gesetzlich vorgegebene Ruhefrist von 20 Jahren zu Ende ist?

    Gräber werden aufgelöst und für neue Bestattungen genutzt. Auch Urnen haben nur eine Ruhefrist von 20 Jahren, erklärt Michael Katzenberger, Sachbearbeiter für Friedhöfe in der Stadtverwaltung von Bad Königshofen.

    Darf die Urne dann abgeholt und mit nach Hause genommen werden? Bleibt sie eventuell stehen, kommt sie in ein Gemeinschaftsgrab? Katzenberger: „Wenn die Ruhefrist abgelaufen und nicht verlängert wird, kommen die Urnen in einen dafür vorgesehenen Bereich des Friedhofes, eine Art Massengrab. Das findet sich meist in der Nähe der Urnenwände. In Bad Königshofen ist das an der ersten Urnenwand direkt an einem historischen Grabstein.

    Ende der 1980er Jahre wurde die erste Urnenwand im damals „neuen Friedhof“ errichtet. In den Folgejahren war sie schnell belegt, es musste eine weitere Urnenwand gebaut werden. Mittlerweile hält die Stadt Bad Königshofen aber auch 20 Urnengräber vor. Michael Katzenberger verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass diese Urnengräber auch mit Blumen und Kerzen sowie Friedhofslaternen geschmückt werden können. Nicht so bei den Urnenwänden. Hier ist es verboten Blumen oder Laternen am Boden oder im oberen Bereich abzustellen. „Es kommt immer wieder vor und ist ein Ärgernis“, sagt Katzenberger. Es sei nichts einzuwenden, wenn Kerzen, Laternen oder Blumen bei der Urnenbestattung oder auch an Allerheiligen/Allerseelen aufgestellt, danach aber wieder weggeräumt werden. Mittlerweile artet das Schmücken an Urnenwänden aber aus, so dass Handlungsbedarf besteht.

    Übrigens: Urnen dürfen in Deutschland nicht mit nach Hause genommen werden, sagt der Sachbearbeiter. Das Verwahren von Totenasche in Privatbesitz sei eine Ordnungswidrigkeit. Sofern Behörden davon Kenntnis erhalten, erfolge die Beschlagnahme und eine Zwangsbestattung auf Kosten der Hinterbliebenen.

    Immer wieder komme es aber vor, dass Hinterbliebene für die Bewältigung ihrer Trauer die Urne für zu Hause ausgehändigt bekommen wollen. Sie wollen den Verstorbenen in ihrer vertrauten Umgebung bei sich haben, um den Verlust verkraften zu können. Doch in Deutschland ist durch das Bestattungsgesetz festgelegt, dass ein Friedhofszwang besteht. In anderen Ländern werde dies unterschiedlich gehandhabt. In England dürfen die Angehörigen die Asche ihrer Angehörigen mit nach Hause nehmen. Auch die Japaner und Amerikaner sind in dieser Hinsicht liberaler.

    Vor jeder Urnenbeisetzung ist die Einäscherung des Verstorbenen notwendig. Die übrig gebliebene Asche wird in eine Kapsel gefüllt und kann anschließend in einer Urne beigesetzt werden. Die Urnenbestattung zählt nun neben der Erdbestattung zu den traditionellen Bestattungsarten.

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