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Ostheim: Bürgermeister Steffen Malzer: "Nach sieben fetten Jahren, folgen sieben magere Jahre für die Stadt Ostheim"

Ostheim

Bürgermeister Steffen Malzer: "Nach sieben fetten Jahren, folgen sieben magere Jahre für die Stadt Ostheim"

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    Gänzlich auf links gedreht wird der Bereich um das "Schlößchen" in Ostheim. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen rund um die Markthalle wird auch das Kanalnetz erneuert.
    Gänzlich auf links gedreht wird der Bereich um das "Schlößchen" in Ostheim. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen rund um die Markthalle wird auch das Kanalnetz erneuert. Foto: Sabine Pagel

    Das Interesse bei der diesjährigen Bürgerversammlung der Stadt Ostheim stand bezüglich des Zuspruchs im Vergleich zur Jugendbürgerversammlung am Vortag in nichts nach. Zunächst wartete das Stadtoberhaupt Steffen Malzer mit einigen statistischen Zahlen auf. Nur leicht verringert hat sich die Einwohnerzahl in der Stadt samt den beiden Stadtteilen Oberwaldbehrungen und Urspringen mit 3507 Einwohnern (Vorjahr 3521 Einwohner).

    Die Stadt Ostheim hat verschiedene kommunale Förderprogramme aufgelegt, etwa zur Wiederbelebung von Leerstand oder auch für innerstädtische Gewerbeflächen. Mithilfe dieses Förderprogramms konnte kürzlich wieder dem Geschäftsleerstand entgegengewirkt werden, berichtete er. Die Fertigstellung des Neubaugebietes Burgstraße steht kurz vor dem Abschluss. Der Bauplatzpreis liegt bei 230 Euro pro Quadratmeter. Bereits ein Bauplatz ist verkauft, für drei Bauplätze gibt es eine Reservierung. Nachgefragt wurde, warum der Bauplatzpreis so hoch sei. Das Stadtoberhaupt erklärte, dass die reinen Grundstückskosten 15 Euro je Quadratmeter betrugen. Die Kosten für die Erschließung belaufen sich auf 215 Euro pro Quadratmeter. Neben verschiedenen Gutachten sowie einer Verlegung der Hochspannungsleitung ist der Großteil der Kosten den Tiefbauarbeiten anzurechnen.

    Für die geplanten Investitionen im Ostheimer Haushalt 2025, unter anderem bei der Sanierung des Schlößchens und der Markthalle, muss die Stadt tief in die Rücklagen greifen.
    Für die geplanten Investitionen im Ostheimer Haushalt 2025, unter anderem bei der Sanierung des Schlößchens und der Markthalle, muss die Stadt tief in die Rücklagen greifen. Foto: Sabine Pagel

    Das Gesamtvolumen des Haushalts beträgt rund 16 Millionen Euro

    Des Weiteren legte Bürgermeister Malzer die Haushaltszahlen der Stadt Ostheim dar. Das Gesamtvolumen des Haushalts ist um fast drei Millionen Euro zum Vorjahr gestiegen. Dieser beträgt 2025 rund 16 Millionen Euro. Eine Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt in Höhe von 97.000 Euro ist geplant. Der Schuldenstand zum Jahresende beträgt voraussichtlich 2,3 Millionen Euro. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 696 Euro.

    Kurz erläuterte er die wichtigsten Einnahmen der Kommune. Die Schlüsselzuweisungen betragen voraussichtlich rund 1,6 Millionen Euro. Die Grundsteuer A ist gleichbleibend zum Vorjahr mit 45.000 Euro, die Grundsteuer B etwas erhöht mit 510.000 Euro. Dagegen sinken voraussichtlich die Gewerbesteuereinnahmen auf unter einer Million. Diese lagen im Vorjahr noch bei rund 1,2 Millionen Euro.

    Sanierung des Schlößchens und der Markthalle

    Die wesentlichen Investitionen im Jahr 2025 sind die Sanierung des Schlößchens und der Markthalle. Des Weiteren stehen verschiedene Straßensanierungsmaßnahmen, die Ausstattung der Feuerwehren mit neuen Schutzanzügen, die Erneuerung des Grünabfallplatzes und die TV-Befahrung der Kanäle auf dem Plan. Allerdings wird zur Finanzierung der Investitionen eine große Entnahme aus den Allgemeinen Rücklagen von rund 600.000 Euro erfolgen. Diese werden dann voraussichtlich zum Jahresende auf nur noch 125.000 Euro schrumpfen.

    Kurz vor dem Abschluss stehen die Erschließungsarbeiten zum Neubaugebiet Burgstraße in Ostheim. Der Grundstückspreis liegt bei 230 Euro pro Quadratmeter. Den hohen Grundstückspreis können jedoch einige Ostheimer Bürger nicht nachvollziehen. Bürgermeister Malzer erläuterte diese in der Bürgerversammlung.
    Kurz vor dem Abschluss stehen die Erschließungsarbeiten zum Neubaugebiet Burgstraße in Ostheim. Der Grundstückspreis liegt bei 230 Euro pro Quadratmeter. Den hohen Grundstückspreis können jedoch einige Ostheimer Bürger nicht nachvollziehen. Bürgermeister Malzer erläuterte diese in der Bürgerversammlung. Foto: Sabine Pagel

    Ein großer Batzen in der Stadtkasse ist die Kreisumlage, wie Malzer deutlich machte. Der Hebesatz steige voraussichtlich auf 51,1 Prozent und betrage dann knapp zwei Millionen Euro. Die massiven Kostensteigerungen seien unter anderem in den erhöhten Kosten für den öffentlichen Nahverkehr, die Sozialausgaben wie Wohngeld für Bürgergeldempfänger, aber auch in der Steigung der Bezirksumlage begründet.

    Die Stadt Ostheim werde auch 2025 Stabilisierungshilfe beantragen. Diese sei in den letzten Jahren für die Stadt sehr hilfreich gewesen, um zu investieren und um Schulden abzubauen, machte er deutlich. Der Bürgermeister prognostizierte, dass man in den nächsten Jahren vermutlich keine "Stabi" mehr erhalten werde. Hier zog er einen Vergleich aus der Bibel. "Nach den sieben fetten Jahren, folgen die sieben mageren Jahre", so seine Prognose für die kommende Haushaltslage.

    Bereits jetzt habe man massive Einsparungen zur Haushaltskonsolidierung vorgenommen. "Mehr sparen geht nicht", so sein Statement. Dann müsste man freiwillige Leistungen, wie die Bücherei oder das Schwimmbad gänzlich zurückfahren beziehungsweise schließen. Er hoffe jedoch auf eine Trendwende und möchte die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben.

    Einführung einer gesplitteten Abwassergebühr

    In der Stadt Ostheim wird die gesplittete Abwassergebühr eingeführt. Hierzu wird es eine eigene Infoveranstaltung geben sowie auch Bürgersprechstunden abgehalten, erklärte der Stadtchef. Auch auf die regenerative Stromerzeugung im Stadtgebiet ging der Bürgermeister kurz ein. Fast 10 Millionen Kilowattstunden Eigenenergie, vor allem aus Biomasse und Photovoltaik wurden erzeugt.

    Aus der Versammlung wurde die Frage gestellt, ob die Biogasanlage den Bedarf an der erforderlichen Leistung deckt. Diese sei aktuell ausreichend für den derzeitigen Bestand an Abnehmern, erklärte Malzer. Einige Punkte beschäftigten die Ostheimer Bürger. Wie sieht die Planung bezüglich der Erneuerung des Grünabfallplatzes aus, wurde angefragt. Der aktuelle Standort liegt im geplanten Wasserschutzgebiet der Mittelstreuer Quellen. Hier gibt es jedoch noch keine endgültige Lösung, erklärte der Bürgermeister. Angefragt wurde auch der Zustand der Marktstraße. Da hier ebenfalls die Sanierung des Kanalnetzes geplant sei, werde die Marktstraße im Zuge der Maßnahmen erneuert, konnte er verkünden.

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