Ein Jahr vor der Kommunalwahl am 8. März 2026 zeigt sich, dass die Bürgermeister im nördlichen Grabfeld zwischen Wülfershausen und Großeibstadt alle ähnliche Pläne haben. Entweder sagen sie konkret Ja zu einer Kandidatur oder liebäugeln mit einer weiteren Amtszeit.
Aubstadt: Burkhard Wachenbrönner (Wählergemeinschaft) ist noch in der Schwebe

Seit 2014 ist Burkhard Wachenbrönner Bürgermeister von Aubstadt. Ob es noch eine dritte Amtszeit für ihn gibt, steht noch nicht fest. "Das wird sich heuer entscheiden", sagt der Aubstädter zu einer möglichen erneuten Kandidatur. "Die Familie muss da hinter mir stehen, denn ohne ihren Rückhalt kann man so ein Amt nicht führen", so das Ortsoberhaupt der 750-Seelen-Gemeinde.
Die Belastung im Amt sei in den vergangenen Jahren spürbar mehr geworden, findet Wachenbrönner. Die Bürgersprechstunden seien zwar weniger gut besucht als früher, dafür kämen die Nachfragen per WhatsApp oder Telefon. "Es macht mir aber noch riesig Spaß", so der 59-Jährige. Und auch wenn viele Aufgaben wie das Mehrgenerationenhaus oder die Dorfsanierung abgeschlossen seien, kämen mit der Anschaffung eines Feuerwehrautos, der Ausweitung der Mittagsbetreuung oder dem Kindergarten wieder neue Aufgaben auf die Gemeinde zu. Doch noch sei alles "in der Schwebe", so Wachenbrönner.
Bei der Bürgermeisterwahl 2020 hatte Burkhard Wachenbrönner für die Abschter Wählgemeinschaft 96,84 Prozent der Stimmen geholt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Wülfershausen: Wolfgang Seifert (CSU) kandidiert ein drittes Mal für die CSU

Für Wolfgang Seifert, Bürgermeister von Wülfershausen, wäre es die dritte Amtsperiode, wobei die erste nach dem Rücktritt seines Vorgängers Peter Schön im Oktober 2017 deutlich verkürzt war. Bei der Nominierungsveranstaltung am vergangenen Sonntag gab der 68-Jährige nun seine Kandidatur offiziell bekannt.
"Ich habe sehr viele große Vorhaben angeschoben", so Seifert gegenüber dieser Redaktion. Nachdem die Projekte Schule und Kinderbetreuung vor dem Abschluss stünden, warten jetzt andere Aufgaben. Vor allem geht es ihm um den Einstieg in das städtebauliche Entwicklungskonzept. Fünf Jahre harte Arbeit habe es gekostet, um in das Programm aufgenommen zu werden. Deshalb möchte er jetzt auch die Umsetzung in den dann kommenden sechs Jahren entscheidend begleiten.
Bei der Bürgermeisterwahl 2020 hatte Wolfgang Seifert 53,55 Prozent der Stimmen erreicht. Sein damaliger Gegenkandidat Bernhard Kießner (Freie Wähler) erhielt 46,45 Prozent der Stimmen.
Höchheim: Für Michael Hey sind die Bürgermeisterwahlen noch weit weg

Michael Hey, der Bürgermeister von Höchheim, ist sich derzeit noch unschlüssig, ob er 2026 wieder für das höchste Ehrenamt in seiner Gemeinde kandidieren soll. „Das ist alles noch zu weit, das muss ich mir noch überlegen“, sagt der 62-Jährige, für den es die dritte (mit einer verkürzten) Amtszeit wäre, wenn er noch einmal gewählt würde.
Auch mit der Familie will er darüber sprechen. Leichter werde die Arbeit jedenfalls nicht. Es gäbe aber genug Projekte, um weiterzumachen. Derzeit laufe der Glasfaserausbau in den Ortsteilen an, außerdem stehe das innerörtliche kleine Baugebiet an der Unteren Dorfgasse vor dem Abschluss. Zudem stehen zwei Dorferneuerungsmaßnahmen in Gollmuthhausen und in Höchheim vor dem Start. Dort ist vorgesehen, im Jahre 2026 die ersten Projekte umzusetzen.
Bei der vergangenen Bürgermeisterwahl 2020 hatte Hey für die Unabhängige Wählergemeinschaft Rothausen 84,63 Prozent der Stimmen erhalten.
Saal: Von Cornelia Dahinten (CSU) kommt ein klares Ja zur Kandidatur

Ein klares „Ja“ kommt von Cornelia Dahinten, wenn man sie fragt, ob sie 2026 wieder antreten möchte. Sie war 2020 die erste Frau, die in das Bürgermeisteramt in Saal gewählt wurde. Es gebe so viele Projekte zu Ende zu bringen, wie den Hort, die Kinderkrippe, das Seniorenwohnen, das Baugebiet und die Kehlbrücke. „Die Arbeit bereitet mir sehr viel Freude“, sagt sie. Nebenberuflich könne man das aber nicht stemmen. Trotzdem möchte sie sich auch in Zukunft den Freitag freihalten, um ihrem Friseurberuf nachzugehen, solange das alles noch funktioniere.
Dabei war der Start ins Bürgermeisteramt alles andere als einfach gewesen. 2020 war geprägt von der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen. Auch der Ausbruch des Ukrainekrieges 2022 mit der damit einhergehenden Energiekrise und Lieferschwierigkeiten sei problematisch gewesen.
Bei der Bürgermeisterwahl 2020 errang Cornelia Dahinten für die CSU/Bürgergemeinschaft Saal/Waltershausen 70,11 Prozent der Stimmen. Dieter Umhöfer von der Neuen Liste Markt Saal/Freie Wählergemeinschaft Saal bekam 29,89 Prozent der Stimmen.
Großeibstadt: Gerhard Jäger könnte sich eine zweite Amtsperiode vorstellen

„Ich könnte mir schon vorstellen, weiterzumachen“, macht Gerhard Jäger (54) deutlich, dass er nach einer Periode als Bürgermeister von Großeibstadt noch nicht genug hat von dem Ehrenamt. „Manche Tage denkt man schon, was hast du dir da angetan“, gibt er zu, „aber meistens ist es besser.“ Geärgert hat er sich darüber, dass die Stabilisierungshilfe vom Freistaat wegen hoher Investitionen der Gemeinde in ein Gewerbe- und Baugebiet abgelehnt wurde. Es handele sich dabei um keine Pflichtaufgaben, hieß es zur Begründung.
Mit den Bürgern vor Ort kommt er gut klar. Natürlich könne man es nicht jedem recht machen, aber im Großen und Ganzen gäbe es bei den Leuten Einsicht, wenn es nicht so wie gewünscht laufe. Es gebe jedenfalls noch jede Menge zu tun. Das neue Gewerbegebiet braucht Ansiedlungen, zwölf Bauplätze warten auf Käufer und eine Dorferneuerung stehe für 2026/27 an, wenn die Kreisstraße hergerichtet wird.
Bei der Wahl 2020 erreichte Gerhard Jäger für die Wählervereinigung Kleineibstadt 54,45 Prozent der Stimmen. Sebastian Neugebauer von der Wählervereinigung Großeibstadt holte seinerzeit 45,55 Prozent.