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Oberelsbach: Bürgermeisterwahl in Oberelsbach: Birgit Erb und Björn Denner stellen sich den Fragen von fünf Bürgern

Oberelsbach

Bürgermeisterwahl in Oberelsbach: Birgit Erb und Björn Denner stellen sich den Fragen von fünf Bürgern

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    Sie haben eine Frage an die Kandidaten (von links): Alina Dietz, Andreas Seufert, Patrick Maul, Ulrike Welthe und Renate Omert.
    Sie haben eine Frage an die Kandidaten (von links): Alina Dietz, Andreas Seufert, Patrick Maul, Ulrike Welthe und Renate Omert. Foto: Katharina Hartmann, Marc Huter, Bernhard Welthe

    Am 15. Mai wird in Oberelsbach das Ortsoberhaupt neu gewählt. Bleibt Bürgermeisterin Birgit Erb im Amt oder wollen die Oberelsbacherinnen und Oberelsbacher mit Björn Denner einen neuen Rathauschef? Sicherlich keine leichte Wahl für den einen oder anderen in der Marktgemeinde.

    Treten bei der Bürgermeisterwahl am 15. Mai gegeneinander an: Amtsinhaberin Birgit Erb und Herausforderer Björn Denner.
    Treten bei der Bürgermeisterwahl am 15. Mai gegeneinander an: Amtsinhaberin Birgit Erb und Herausforderer Björn Denner. Foto: Sabrina Pörtner, Samuel Becker

    Was erwarten Bürgerinnen und Bürger aus Oberelsbach, Unterelsbach, Weisbach, Ginolfs und Sondernau vom nächsten Bürgermeister? Wo drückt sie der Schuh? Welche Probleme sollen angegangen werden? Was sie persönlich bewegt, fragen fünf Bürger die beiden Kandidaten.

    1. Alina Dietz (19) aus Unterelsbach: Uns Jugendlichen fehlt ein Treffpunkt!

    Alina Dietz (19) aus Unterelsbach.
    Alina Dietz (19) aus Unterelsbach. Foto: Katharina Hartmann

    Alina Dietz aus Unterelsbach ist 19 Jahre alt und darf erstmals bei einer Bürgermeisterwahl ihr Kreuzchen machen. Als Verwaltungsfachangestellte in der Kommunalverwaltung hat sie in ihrer täglichen Arbeit immer wieder Berührungspunkte mit der lokalen Politik und kann es nicht verstehen, wenn junge Leute nicht wählen gehen. "Das ist unsere Chance der Mitgestaltung", sagt sie.

    Ihre Frage: Uns stört, dass es in Unterelsbach zwischen den Jugendlichen keinen Zusammenhalt mehr gibt, weil es auch keine Möglichkeit gibt, sich irgendwo zu treffen. Mir ist bewusst, dass sich für mein Alter wohl keine Lösung mehr finden lässt. Für die Unterelsbacher Jugend wäre es aber schön zu wissen, was sich die Kandidaten in dieser Hinsicht vorstellen.

    Birgit Erb: In einem gemeinsamen Gespräch möchte ich die Vorstellungen der Jugendlichen mit ihren Ideen erarbeiten und nach geeigneten Räumlichkeiten beziehungsweise Treffpunkten suchen, damit auch hier Strukturen wie in Weisbach oder Ginolfs gefunden werden können. Ich meine damit die Einrichtung eines Jugendraumes, wie wir es gerade gemeinsam mit der Jugend in Oberelsbach auf den Weg bringen.

    Björn Denner: Konkret: Gespräche mit den ansässigen Vereinen, Firmen und der Kirchenstiftung könnten es ermöglichen, dass ein Raum in der alten Schule oder eine Hütte auf einem geeigneten Grundstück entstehen könnte. In Sondernau habe ich hiermit gute Erfahrungen gemacht, nachdem ich gemeinsam mit dem jetzigen Jugendclub einen Verein gegründet habe, um ein Grundstück erwerben zu können. Unter anderem für solche Anliegen ist mir die Schaffung eines Kinder- und Jugendparlaments sehr wichtig.

    2. Andreas Seufert (45) aus Oberelsbach: Wie soll das Entwicklungskonzept umgesetzt werden?

    Andreas Seufert (45) aus Oberelsbach.
    Andreas Seufert (45) aus Oberelsbach. Foto: Marc Huter

    Andreas Seufert (45) aus Oberelsbach ist Braumeister und Biersommelier. Im Jahr 2007 hat er die Brauerei Pax Bräu mit ihren besonderen Brauspezialitäten gegründet. Sein Betrieb befindet sich mitten im Ort unterhalb der St.Kilian-Kirche. An einer lebendigen Entwicklung des Ortskerns ist ihm deswegen gelegen.

    Seine Frage: Wie möchte es der Bürgermeister denn schaffen, das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept in Oberelsbach wirklich umzusetzen? Als kleines Beispiel habe ich schon aus meinem Umfeld zu hören bekommen, dass auf Nachfrage bei der Gemeinde, noch keine Vorgehensweise existiert, was das Kommunale Förderprogramm für den Altort Oberelsbach angeht. Wie wird das Ganze angegangen?

    Björn Denner: Nicht nur ankündigen. Auch zeitnah umsetzen. Genau das ist mein Kritikpunkt. Anfragen müssen zeitnah beantwortet werden. Ich gehe aktiv auf Potentiale zu und versuche Maßnahmen umzusetzen, die die Bevölkerung mitträgt und nicht nur umgesetzt werden sollen, weil es ein Ingenieurbüro spannend findet. Die Meinung der Bürgerinnen und Bürger muss mehr mit einfließen. Das Kommunale Förderprogramm wurde schon für Ende 2021 angekündigt. Bisher ist es bei der Ankündigung geblieben. Ich hätte schon längst eine Möglichkeit geschaffen und für alle Ortsteile ein Investitionsprogramm aufgelegt, das unbürokratisch schnell Anschub bringt. Das Kommunale Förderprogramm auf Grundlage einer Gestaltungssatzung in Oberelsbach ist einer von vielen Bausteinen.

    Birgit Erb: Ich werde das Kommunale Förderprogramm noch im ersten Halbjahr dieses Jahres dem Marktgemeinderat zur Diskussion vorlegen und einer Beschlussfassung zuführen. Für den Bereich des Altortes Oberelsbach haben wir mit dem Abschlussbericht des ISEK die Rahmenbedingungen geschaffen. Die zusätzliche Ausweisung als Sanierungsgebiet ermöglicht den Grundstückseigentümern zudem steuerliche Entlastungen im Rahmen ihrer Einkommenssteuererklärung, das heißt die Einkommenssteuerlast wird durch Bautätigkeiten im Sanierungsgebiet verringert.

    3. Patrick Maul (31) aus Sondernau: Unsere Vereine brauchen Unterstützung!

    Patrick Maul (31) aus Sondernau.
    Patrick Maul (31) aus Sondernau. Foto: Marc Huter

    Patrick Maul aus Sondernau ist 31 Jahre alt und seit elf Jahren Vorsitzender der DJK Sondernau. Zukunftsfähige Entscheidungen mussten in den letzten elf Jahren getroffen werden. Unter anderem legt die DJK mittlerweile ihren Schwerpunkt auf den Schützensport, der breiten Anklang in der Gemeinde findet. Der Maschinenbau-Ingenieur ist mit seiner Heimat eng verbunden.

    Seine Frage: Welchen Stellenwert haben für Sie die örtlichen Vereine? Wie wollen Sie als Bürgermeister unsere Vereine in den Ortschaften unterstützen?

    Birgit Erb: Die Vereine sind der gesellschaftliche Kit und gehören zur Dorfgemeinschaft. Wir haben im Markt Oberelsbach eine facettenreiche Vereinslandschaft. Vereine gilt es mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten individuell zu fördern und zu unterstützen. Diese Unterstützung kann bei einem Musikverein anders aussehen als bei einem Sportverein. Dies kann nur in einer gemeinsamen Diskussion zwischen mir als Bürgermeisterin und den Vereinen mit ihren Ideen und Vorstellungen entwickelt werden. Die gemeinsam erarbeiteten Ideen sind dann konsequent und zielstrebig einer Lösung zuzuführen.

    Björn Denner: Vereine haben für mich einen sehr hohen und prägenden Stellenwert. Aus meinem privaten Umfeld weiß ich, wie anstrengend die Vereinsarbeit sein kann, aber auch wie wichtig die Freizeitaktivitäten für alle Altersschichten sind. Konkret: Über den von mir geplanten Gemeindeteilfonds könnten konkrete Ideen der Vereine unterstützt werden. Meine Tür wird für Anliegen der Vereine ohne große Terminvereinbarungen unkompliziert offenstehen.

    4. Ulrike Welthe (36) aus Weisbach: Wie bekommt der Bürgermeister unser Problem mit der Kinderbetreuung gelöst?

    Ulrike Welthe (36) aus Weisbach.
    Ulrike Welthe (36) aus Weisbach. Foto: Bernhard Welthe

    Ulrike Welthe (36) aus Weisbach ist vor vier Jahren zusammen mit ihrem Ehemann nach Weisbach gezogen. Das Lehrer-Ehepaar hat drei Kinder im Alter zwischen null und neun Jahren. Schon seit dem Umzug stellte die Berufstätigkeit beider Elternteile sie vor Herausforderungen im Bereich der Kinderbetreuung. Da Papa und Mama früh das Haus verlassen müssen, sind sie froh über das Betreuungsangebot für Kita-Kinder ab 7 Uhr. Problematisch wurde es jedoch, als der älteste Sohn Paul in die Schule kam und auch beim Mittleren (Tom, 5 Jahre) steht die gleiche Schwierigkeit bevor. Abhilfe schaffen aktuell nur die Nachbarn.

    Ihre Frage: Wie kann uns der neue Bürgermeister bei der Frühbetreuung der Schulkinder unterstützen? Dass der Schulhausmeister bis kurz vor 8 Uhr auf die Kinder aufpassen soll, wie mir gesagt wurde, ist dabei keine Lösung!

    Björn Denner: Die professionelle Betreuung der Kinder wird derzeit sowohl von den Kindergärten, dem Hort-Team und der Schule geleistet. Die Zeit zwischen 7 und 8.15 Uhr am Morgen ist hierbei noch ungeklärt. Zunächst muss eine Bedarfsabfrage ausgewertet werden. Je nach Bedarf müsste überlegt werden, ob Personal aufgestockt wird, um die Betreuung garantieren zu können.

    Birgit Erb: Das ist ein echtes Problem, da die Kinderbetreuung des Horts erst nach Schulende beginnt. Gerne nehme ich diesen Hinweis auf und werde gemeinsam mit unserer Grundschule eine zufriedenstellende Lösung bei Bedarf anbieten. In meiner Funktion als zweite Vizepräsidentin des Bayerischen Gemeindetages werde ich dieses Thema konsequent in die Verbandsarbeit einbringen und mit dem entsprechenden Netzwerk einer Lösung zuführen.

    5. Renate Omert (65) aus Ginolfs: Was macht der Bürgermeister für uns Senioren?

    Renate Omert (65) aus Ginolfs.
    Renate Omert (65) aus Ginolfs. Foto: Marc Huter

    Renate Omert ist 65 Jahre alt und wohnt seit über 40 Jahren in Ginolfs. Sie hat zwei Kinder und fünf Enkelkinder. Die Rentnerin lebt gerne in Ginolfs, engagiert sich seit sie hier lebt für die Dorfgemeinschaft und schätzt den Zusammenhalt in dem kleinen Ort.

    Ihre Frage: Was plant der Bürgermeisterkandidat und die Bürgermeisterkandidatin an Angeboten für Senioren in den nächsten Jahren? Welche Projekte sind vorgesehen?

    Birgit Erb: In den Ortsteilen des Marktes Oberelsbach gibt es aktive Seniorentreffs. Diese möchte ich weiterführen mit Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten und individuelle Angebote fördern. Mir persönlich ist es wichtig, dass sich die Senioren unkompliziert und ortsnah treffen und austauschen können. Gerne auch mit individuellen Programmpunkten, beispielsweise mit Kursen von der Volkshochschule oder gemeinsamen Sing- und Kommunikationstreffpunkten innerhalb der Kreuzbergallianz.

    Björn Denner: Unsere Senioren haben in den Gemeindeteilen über Jahre hinweg Bräuche gepflegt und Vereine gegründet. Ich bin der Meinung, dass durch ein Mehrgenerationenhaus Alt von Jung und umgekehrt lernen kann, zum Beispiel durch Computer- und Handykurse. Generationsübergreifende Kommunikation wird unser Miteinander fördern. Ein Angebot stellt auch die Etablierung eines Bürgerbusses dar. Dieser muss an den wichtigsten Eckpunkten wie zum Beispiel dem Hausarzt halten. Außerdem muss das Thema betreutes Wohnen/Tagespflege sichtbar in den Fokus rücken. Kleinere Gemeinden haben das auch geschafft.

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