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Mellrichstadt: Bus-Unfall A71: 180 Kräfte zehn Stunden im Einsatz

Mellrichstadt

Bus-Unfall A71: 180 Kräfte zehn Stunden im Einsatz

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    Schwierig gestaltete sich die Bergung des Reisebusses in den Abend- und Nachtstunden. Mit zwei Kränen wurde er nach oben auf die Autobahn gehievt. Das Technische Hilfswerk Mellrichstadt unterstützte bei der Ausleuchtung der Unfallstelle und der Bergung des Wracks.
    Schwierig gestaltete sich die Bergung des Reisebusses in den Abend- und Nachtstunden. Mit zwei Kränen wurde er nach oben auf die Autobahn gehievt. Das Technische Hilfswerk Mellrichstadt unterstützte bei der Ausleuchtung der Unfallstelle und der Bergung des Wracks. Foto: THW Marco Wenzel

    Wegen des Bus-Unfalls auf der A 71 am Sonntag zwischen Berkach und Mellrichstadt hatte die Rettungsleitstelle Schweinfurt kurz nach 15 Uhr die Feuerwehren aus Mellrichstadt, Ostheim, Bastheim und Wechterswinkel alarmiert, ebenso die Rettungsdienste des BRK in Rhön-Grabfeld mit der Sondereinsatzgruppe Transport. Benachrichtigt wurden auch die umliegenden Kliniken, vorsorglich wurde die Leitstelle in Schweinfurt mit weiteren Kräften besetzt.

    Vom Jubiläum zum Einsatz

    Zuvor schon hatte der Alarm den Katastrophenschutz in Meiningen erreicht. Die dortigen Einsatzkräfte hatten an diesem Tag zur Feier ihres zehnjährigen Bestehens viele Festgäste auf ihr Gelände eingeladen. Die ausrückenden Einsatzfahrzeuge um 15.30 Uhr gehörten dann aber nicht zu einer Showeinlage, sondern waren ernster Einsatz. In Windeseile waren die zu Präsentationszwecken im Hof aufgestellten Fahrzeuge in Dienst gesetzt.  

    180 Einsatzkräfte aus Franken und Thüringen waren mit ihren Fahrzeugen an der Unfallstelle.
    180 Einsatzkräfte aus Franken und Thüringen waren mit ihren Fahrzeugen an der Unfallstelle. Foto: Hanns Friedrich

    Am Unfallort an der A 71, etwa zwei Kilometer nach der Landesgrenze bei Berkach, waren aus Rhön-Grabfeld acht Fahrzeuge der Feuerwehr Mellrichstadt, zwei aus Ostheim und je ein Fahrzeug aus Bastheim und Wechterswinkel eingesetzt. Vom Rettungsdienst Rhön-Grabfeld kamen Rettungswagen, Krankentransportwagen, Notärzte sowie der Einsatzleiter Rettungsdienst hinzu.

    Zwei Sondereinsatzgruppen

    Die Einsatzleitung vor Ort lag in den Händen des Leitenden Notarztes Michael Walther aus Meiningen. Er war kurz zuvor auch noch beim Jubiläum des Katastrophenschutzzentrums Meiningen eingesetzt. Aus Thüringen waren die Wehren aus Meiningen, Suhl sowie den umliegenden Ortschaften bis Römhild angefordert. Hinzu kam die Sondereinsatzgruppe (SEG) Behandlung mit zwei Fahrzeugen.

    In speziellen Behandlungszelten wurden die Verletzten erstversorgt.
    In speziellen Behandlungszelten wurden die Verletzten erstversorgt. Foto: Hanns Friedrich

    Diese Sondereinsatzgruppe wurde gebraucht, weil die Bus-Insassen alles so genannte "Menschen mit Assistenzbedarf" waren, wie es aus der Dorfgemeinschaft Tennental im Landkreis Böblingen heißt. Von dort stammte die Reisegruppe. Sie war ersten Erkenntnissen nach von einer Ferien-Freizeit in Berlin auf dem Heimweg ins Schwäbische. Tennental ist als eingetragener Verein eine Behinderten-Einrichtung ähnlich wie die in Maria Bildhausen. Dort leben, wohnen und arbeiten etwa 100 Menschen mit unterschiedlichen Handicaps.

    Elf Personen schon in der Nacht nach Hause gebracht

    Matthias Hacker, der Leiter der Einrichtung, erläuterte am Montagnachmittag, dass seine Dorfgemeinschaft schon am Sonntag alle Kräfte mobilisiert habe, um die Versorgung der Beteiligten bestmöglich zu gewährleisten. Mitglieder der Geschäftsführung standen in laufendem Kontakt mit der Polizei, dem Busunternehmen und den Krankenhäusern. Laut Hacker seien bereits in der Nacht die ersten elf Personen mit leichten Verletzungen nach Hause geholt worden. Am Montag waren mehrere Tennental-Fachkräfte in die Rhön aufgebrochen, um weitere Personen, die ebenfalls nur leichte Verletzungen erlitten hatten, aus den Krankenhäusern zurück nach Deckenpfronn zu begleiten.

    Zwei Verletzte müssen noch vor Ort behandelt werden. Bei ihnen lägen glücklicherweise keine lebensbedrohlichen Verletzungen vor. Angehörige und Familien der Betroffenen seien regelmäßig mit Informationen versorgt worden. „Um die Menschen bei der Verarbeitung des Schocks zu unterstützen, werden wir kurzfristig notfallpädagogische Angebote zur Verfügung stellen“, so der Leiter der Einrichtung.

    Erst spät in der Nacht konnte das Wrack vom Acker auf die Autobahn gehievt werden.
    Erst spät in der Nacht konnte das Wrack vom Acker auf die Autobahn gehievt werden. Foto: THW Marco Wenzel

    Schwierige Bus-Bergung: THW musste helfen

    Schwierig gestaltete sich auch die Bergung des Bus-Wracks. Dazu hatte die Integrierte Rettungsleitstelle Schweinfurt gegen 18 Uhr das Technische Hilfswerk Mellrichstadt alarmiert - "zunächst zum Ausleuchten des Unfallortes und dann zur Mithilfe bei der Bergung des Busses", sagt Christian Klein, Fachberater beim THW Mellrichstadt. Mit vier Fahrzeugen und insgesamt 18 Kräften waren die THWler an der Unglücksstelle im Einsatz. Der dauerte insgesamt zehn Stunden lang, die ab Nachmittag gesperrte Autobahn war um 1 Uhr am Montagmorgen wieder befahrbar.

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