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Bad Neustadt: Corona in Rhön-Grabfeld: Stark steigende -Sieben-Tage-Inzidenz, mehr schwere Verläufe und erneute Todesfälle

Bad Neustadt

Corona in Rhön-Grabfeld: Stark steigende -Sieben-Tage-Inzidenz, mehr schwere Verläufe und erneute Todesfälle

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    Auffrischungsimpfungen mit dem an Omikron angepassten Impfstoff sind seit dem 30. September auch im Impfzentrum Rhön-Grabfeld möglich. Das hat dort zu einer verstärkten Nachfrage geführt.
    Auffrischungsimpfungen mit dem an Omikron angepassten Impfstoff sind seit dem 30. September auch im Impfzentrum Rhön-Grabfeld möglich. Das hat dort zu einer verstärkten Nachfrage geführt. Foto: Gerhard Fischer

    Die Temperaturen sinken, die Anzahl an Infektionen mit dem Coronavirus steigt – bundesweit und auch in Rhön-Grabfeld: Am 30. September betrug die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis noch 600,9. Eine Woche später, am Freitag, 7. Oktober, gab das Robert Koch-Institut (RKI) den Wert bereits mit 919,7 an.

    184 neue Infektionen mit Corona kamen alleine an diesem Tag hinzu. Zur Erinnerung: Vor genau einem Jahr, am 7. Oktober 2021, lag die Inzidenz bei 91,8. Wie ist die aktuelle Corona-Situation einzuschätzen? Zu entsprechenden Fragen dieser Redaktion bezogen Landratsamt und Gesundheitsamt Stellung.

    Wie wird die Entwicklung der Inzidenz gesehen? 

    Dass sich die Inzidenz im Vergleich zum Vorjahr verzehnfacht hat und sich aktuell wieder dem Wert von 1000 annähert, ist nach Ansicht der Zuständigen im Landratsamt ein Beleg dafür, dass die Corona-Herbstwelle aktuell deutlich auf dem Vormarsch ist. Zu beobachten sei, dass es etwa eineinhalb Wochen nach größeren Veranstaltungen/Festen/Konzerten zum Anstieg der Inzidenzen komme.

    Auch in Rhön-Grabfeld würden sich die Menschen nach der langen Zeit der Kontaktbeschränkungen wieder gerne und sehr häufig treffen. Dies sei aber keine landkreisspezifische Beobachtung, sondern auch bayern- und bundesweit zu erkennen: "Sichtbar macht dies auch das Farbenspiel des bundesweiten Corona-Dashboards des RKIs, das in den letzten zwei Wochen deutlich in den heißeren Bereich wechselte."

    Wie hoch ist die Dunkelziffer?

    Die Infektionszahlen könnten mit dem Faktor 2 bis 3 multipliziert werden, um ein realistisches Bild des tatsächlichen Infektionsgeschehens abzubilden, schätzt man im Landratsamt.

    Wie wirkt sich die höhere Inzidenz auf die Lage in den Praxen und im Krankenhaus aus?

    In den Praxen sei auch aufgrund der von Erkältungen und der anrollenden Grippewelle, zusätzlich zu symptomatischen Corona-Patienten, ein erhöhtes Patientenaufkommen zu verzeichnen. In diesem Zusammenhang bedankt sich Landrat Thomas Habermann bei den Teams in den Haus- und Facharztpraxen im Landkreis sowie den Campus-Mitarbeitenden "für ihr herausragendes Engagement und ihre Einsatzbereitschaft".

    Wie hoch ist aktuell im Vergleich zum Vorjahr der Anteil schwerer Verläufe unter den Infizierten?

    Der Campus melde im Vergleich zum vergangenen Jahr für den Zeitraum der letzten sieben Tage Ende September/Anfang Oktober eine erhebliche Zunahme, hat man im Landratsamt registriert. 2021 hätten in diesem Zeitraum vier positive Patienten stationär gelegen. Davon sei keiner beatmet/intensivpflichtig gewesen.

    Vom 30. September bis 6. Oktober 2022 seien im Campus 74 positive Patienten zu verzeichnen, davon drei Patienten intensivpflichtig, einer davon beatmet. In den vergangenen 7 Tagen seien zudem zwei Patienten gestorben. Explizit wegen Covid seien neun Patienten aufgenommen worden, hiervon befänden sich drei Patienten auf der Intermediate Care-Station. Die wegen Covid aufgenommenen Patienten seien zwischen 61 und 93 Jahre alt, der Altersdurchschnitt beträgt 79 Jahre.

    Wie hat sich die Anzahl der Todesfälle an und mit Corona in den letzten Monaten entwickelt?

    Nach den Angaben aus dem Gesundheitsamt sind von Mai 2022 bis 4. Oktober insgesamt 13 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona zu verzeichnen. Im Mai zwei Fälle, im Juni und Juli jeweils ein Todesfall, im August fünf, im September zwei und im Oktober bislang ebenfalls zwei Todesfälle. 

    Wie stellt sich die Situation in den Kindergärten und Schulen dar?

    Die Corona-Lage in den Kitas ist relativ ruhig, heißt es aus dem Landratsamt. Insgesamt hätten sich in der ersten Oktoberwoche sieben Kitas (von etwa 80 Einrichtungen) gemeldet. In zwei Kitas seien Gruppen geschlossen worden, aber nicht wegen infizierter Kinder, sondern wegen infiziertem Personal. In den Schulen sei sowohl beim Lehrpersonal als auch bei den Schülerinnen und Schülern eine erhöhte Infektionslage zu verzeichnen, ähnlich wie in der Gesamtbevölkerung.

    Insgesamt haben die Impfungen dazu beigetragen, dass trotz der hohen Zahl an Infizierten schwere Verläufe im Vergleich zum Jahr 2020 seltener geworden sind, so das Team des Bad Neustädter Impfzentrum.
    Insgesamt haben die Impfungen dazu beigetragen, dass trotz der hohen Zahl an Infizierten schwere Verläufe im Vergleich zum Jahr 2020 seltener geworden sind, so das Team des Bad Neustädter Impfzentrum. Foto: Annette Riedl, dpa

    Seit 30. September ist der neue Impfstoff im Einsatz. Wie wird er angenommen?

    Von Mai bis einschließlich 7. Oktober 2022 habe es insgesamt 30 Erstimpfungen, 63 Zweitimpfungen, 65 Genesenenimpfungen, 534 erste und 940 zweite 2. Auffrischimpfungen gegeben, so das Impfzentrum. Seit dem 30. September wurden 143 Impfdosen des variantenangepassten Impfstoffes (Ba.4/Ba.5) verimpft. Hiervon seien 120 Impfungen der 2. Booster und 23 Impfungen der 1. Booster gewesen. Der angepasste Impfstoff habe die Impfnachfrage am Impfzentrum Rhön-Grabfeld wieder deutlich gesteigert. Insgesamt hätten die Impfungen sicher dazu beigetragen, dass trotz der hohen Zahl an Infizierten schwere Verläufe im Vergleich zum Jahr 2020 selten geworden sind.

    Wie sind die Perspektiven für den weiteren Herbst und Winter? Werden die Zahlen weiter steigen?

    "Ja, voraussichtlich werden die Infektionszahlen weiter steigen", glaubt man auch im Landratsamt. Man werde sich darauf einstellen müssen, "dass Corona uns noch längere Zeit oder gar auf Dauer begleitet."

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