An kaum einem anderen Tag kommen mehr Menschen auf die Friedhöfe als an Allerheiligen. Angehörige besuchen die Gräber ihrer Verstorbenen und beten dort für diese. Die Gräber werden geschmückt und Lichter auf ihnen entzündet. Sie sind ein Zeichen des ewigen Lichts, das den Verstorbenen leuchten soll.
Traditionell bringt man den Verstorbenen Licht in Form von Kerzen auf die Gräber. Meistens sind es Windlichter aus Glas, die zum Schutz der Flamme vor Wind und Regen einen Metalldeckel haben. Auch Öllampen kommen zum Einsatz, die eine längere Brenndauer haben.
Während es früher für viele üblich war, fast täglich auf den Friedhof zu kommen und für die Verstorbenen eine Kerze anzuzünden ist in jüngster Zeit auf den Gräbern zunehmen auch die Variante mit elektrischen Kerzen zu finden, die mit Batterien betrieben werden.
Die neusten Grablampen machen sich die Solartechnik zunutze. Bei ihnen wird die Energie der Sonne genutzt, um die Lampe zum Leuchten zu bringen. Wenige Stunden Tageslicht, selbst bei bewölktem Himmel, reichen aus, um die Batterie wieder aufzuladen und die Lampe eine weitere Nacht scheinen zu lassen. Die Beleuchtung des Grabes ist so unbegrenzt. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn die Angehörigen das Grab nicht regelmäßig besuchen können und eine Grabkerze angezündet werden kann.
Auf den Neustädter Friedhöfen sind solarbetriebene Grablampen noch kaum zu finden. Das bestätigt auch Steinmetz Harald Blüml aus Hohenroth. Sie konnten sich nie gegen richtige Kerzen durchsetzen, die die Kunden bevorzugen. Das Gleiche bei Eisen Schmitt: die Nachfrage ist sehr gering, batteriebetriebene Kerzen mit Flackerlicht dagegen fragen die Kunden oft nach.
Auch heuer werden klassische Grablichter die Friedhöfe in ein warmes Licht tauchen, wenn es Nacht wird in Bad Neustadt und die Menschen ihrer Verstorbenen Gedenken.