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Mellrichstadt: Es braucht derzeit keine Strompreisbremse: Weshalb das Überlandwerk Rhön aus Mellrichstadt den Strompreis senkt

Mellrichstadt

Es braucht derzeit keine Strompreisbremse: Weshalb das Überlandwerk Rhön aus Mellrichstadt den Strompreis senkt

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    Bei den derzeitigen Schwankungen an der Strombörse lässt sich nur schwer ein Verkaufspreis kalkulieren, meint Vertriebsleiter Wolfgang Pfeiffer vom Überlandwerk Rhön.
    Bei den derzeitigen Schwankungen an der Strombörse lässt sich nur schwer ein Verkaufspreis kalkulieren, meint Vertriebsleiter Wolfgang Pfeiffer vom Überlandwerk Rhön. Foto: Eckhard Heise

    In der Abrechnung für das Jahr 2022 hatte das Überlandwerk Rhön bereits eine Senkung des Strompreises angekündigt. In den vergangenen Tagen lag bei den Kunden nun tatsächlich der Bescheid im Briefkasten, dass zum 1. April der Preis für die Kilowattstunde um etwa vier Cent auf gut 36 Cent gesenkt wird.

    Die Grenze, ab der die staatliche Strompreisbremse wirkt, ist damit deutlich unterschritten. Aber wird auch wieder das Niveau der Zeit vor der Krise erreicht, als noch der Preis bei 30 Cent lag? So recht glaubt Joachim Schärtl, Geschäftssprecher des Versorgungsunternehmens, nicht daran, "aber eine Prognose über die weitere Entwicklung abzugeben, gleicht dem Blick in die Glaskugel".

    Überlandwerk Rhön tut sich schwer beim Kalkulieren

    Die Entwicklung der Strompreise beim Überlandwerk spiegele in keiner Weise das Geschehen an der Strombörse, an der auch das Überlandwerk seinen Strom einkauft und wo sich die Preise im Spätsommer 2022 kurzzeitig mehr als verzehnfacht hatten. Inzwischen hat sich das Börsengeschehen zwar wieder beruhigt, doch mit solchen massiven Schwankungen eine angemessene Kalkulation für den Verkaufspreis zu erstellen, sei schwierig, erklärt Schärtl.

    "Diese Ausnahmebedingungen der jüngsten Vergangenheit finden sich auch in teilweise gravierenden Preisunterschieden innerhalb Deutschlands wieder", ergänzt Wolfgang Pfeiffer, Leiter des Bereichs Stromvertrieb. Dank einer langfristigen Einkaufsstrategie kann sich das Überlandwerk jedoch unter den günstigsten Anbietern einreihen.

    Günstige Einkaufspreise kommen den Kunden zugute

    Auch die jetzige Preissenkung hänge mit dem Geschehen auf dem Strommarkt zusammen. Bekanntlich wurde der Strompreis ab dem 1. Januar auf einen Betrag von knapp 42 Cent je Kilowattstunde festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt waren aber noch nicht alle benötigten Strommengen für das Jahr 2023 beschafft, was sich nun günstig auswirkte, weil die Preise am Markt fielen, erläutert Pfeiffer. Und diese Entwicklung kann nun an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden. Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden im Jahr spart dadurch etwa 160 Euro.

    Die Festlegung des Strompreises sei jedoch längst nicht allein von den Beschaffungskosten abhängig. Letztendlich fließen eine Vielzahl von Faktoren in die Kalkulation ein. Auch der milde Winter und das Verbrauchsverhalten der Kunden – das sich jedoch trotz gestiegener Preise nicht wesentlich verändert habe – könnten Einfluss auf die Preisgestaltung haben.

    Überlandwerk will mehr Ökostrom selbst produzieren

    Windräder stehen auf den Hügeln zwischen Äckern (Symbolbild). Das Überlandwerk Rhön will künftig mehr ökologischen Strom selbst produzieren.
    Windräder stehen auf den Hügeln zwischen Äckern (Symbolbild). Das Überlandwerk Rhön will künftig mehr ökologischen Strom selbst produzieren. Foto: Frank Rumpenhorst, dpa

    Die Beständigkeit auf der Kundenseite finde sich auch in der Nachfrage nach Ökostrom wieder. Zwar habe sich der Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien verdoppelt, die Hälfte des eingekauften Stroms stamme aber nach wie vor aus Braunkohlekraftwerken. "Will der Kunde jedoch Ökostrom, bekommt der Kunde seinen Ökostrom", beteuert Pfeiffer.

    Die Beschaffung von "grünem" Strom soll voraussichtlich noch stärker auf eigene Beine gestellt werden. Fungierte das Überlandwerk bisher in erster Linie als Netzbetreiber, will es in Zukunft mit unterschiedlichen Partnern stärker selbst in die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien einsteigen, deutete Pfeiffer zu guter Letzt an.

    Aber nach wie vor sollte der sorgsame Umgang mit Strom Priorität haben, meint Pfeiffer. Zwar sei im Winter die Versorgungssicherheit in Deutschland seines Wissens nach nie gefährdet gewesen, aber um die Krise zu überwinden, sollte sparsam mit der Energie umgegangen werden, und "jede eingesparte Kilowattstunde macht sich auch im Portemonnaie bemerkbar".

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