Nun hat das lange Warten tatsächlich ein Ende: Am 1. August beginnen die Arbeiten zur Sanierung der Staatsstraße 2292 zwischen Mellrichstadt und Frickenhausen. Genauer: Sie beginnen für den 1. Bauabschnitt von Mellrichstadt bis zum Hainhof.
Seit einigen Tagen stehen schon große Hinweistafeln am Ortsende von Mellrichstadt beziehungsweise an der Abzweigung nach dem Hainhof Richtung Ostheim. „Nächste Woche geht es los“, kündigt Abteilungsleiter Manfred Rott vom Staatlichen Bauamt in Schweinfurt an.
Wenn nichts dazwischen kommt, sind die Arbeiten bis Ende des Jahres abgeschlossen. Allerdings: Beim Staatlichen Bauamt wagt man keinen Zeitplan, wie es mit den anderen Bauabschnitten zwischen Hainhof und Frickenhausen, der Ortsdurchfahrt Frickenhausen und schließlich dem letzten Stück zwischen Frickenhausen und der Geckenauer Kreuzung weitergeht. Letztere soll bekanntlich zu einem Kreisel umgebaut werden.
Grundstücksverhandlungen, was diese weiteren Bauabschnitte anbelangt, seien noch keine aufgenommen worden. „Erst benötigen wir die Genehmigung der Vorentwurfspläne von übergeordneter Stelle in München“, so Rott.
Bürgermeister Eberhard Streit freut sich, dass es mit dem Bau jetzt losgeht und die Flickschusterei der letzten Jahre ein Ende hat. „Wir kämpfen schon sehr lange für die Sanierung dieser Straße“, so Streit. Dass im Frühjahr plötzlich der eigentlich hintan gesetzte Abschnitt Priorität bekam, wurde in der Stadt zwar mit etwas Verwunderung registriert. Zuvor hatte man bei der Bürgerinformation für Frickenhausen detailliert die Pläne für den Abschnitt zur Geckenauer Kreuzung erklärt und gar schon virtuelle Fahrten per Computersimulation unternommen.
Grundstücksverhandlungen
„Aber bei der jetzt aktuellen Trasse sind wohl im Rahmen der Flurbereinigung schon alle Grundstücksfragen geregelt“, erklärt Streit den Schwenk bei der Prioritätensetzung.
Die Grundstücksverhandlungen für die anderen Abschnitte könnten nicht ganz leicht werden. Denn schon bei besagtem Informationsabend im Oktober 2015 appellierte Bürgermeister Eberhard Streit eindringlich an die Grundstückseigentümer, sich kooperativ zu zeigen. Hiervon hänge die Geschwindigkeit der Bauarbeiten ab.
Rund 13 Hektar an Flächen werden dort benötigt. Sollten die Verhandlungen zu sehr stocken, könnte es gar zu einem Planfeststellungsverfahren kommen, durch welches Enteignungen möglich würden. Aber an so etwas will man weder beim Staatlichen Bauamt noch im Mellrichstädter Rathaus schon denken.
Der rund 3,5 Kilometer lange Abschnitt von Mellrichstadt hoch zum Hainhof dürfte keine Probleme machen. Die Staatsstraße wird dort auf der vorhandenen Trasse ausgebessert. Teilweise wird auf die bestehende Trasse aufgesetzt im so genannten Hocheinbau-Verfahren, teilweise wird der komplette Fahrbahnaufbau erneuert, der rund 70 Zentimeter beträgt. „Wir werden eine einheitliche Breite von sieben Metern schaffen“, so Rott zu den Plänen. Teilweise sei die Straße nur fünfeinhalb bis sechs Meter breit, ergänzt der Fachmann. Die neue Straße wird dann auch, weil sie dann eine genügende Breite besitzt, über Mittelstreifen verfügen.
Rund zwei Millionen Euro kostet dieser Streckenabschnitt. Er verfügt über eine Neuerung: Im Bereich des Hainhofes wir die Trasse nicht zwischen Hainhof und Kapelle verlaufen wie bisher, sondern hinten um die Kapelle führen.
Die Umleitung erfolgt über Oberstreu und Frickenhausen. Lkw, die zum Beispiel von der Autobahn kommend Richtung Ostheim unterwegs sind, aber an der Bahnbrücke Stockheim scheitern würden, müssen einen Umweg in Kauf nehmen.
Zeitpläne, wie es mit den anderen Bauabschnitten weitergeht, will Rott nicht nennen. Der jetzt zum ersten Bauabschnitt erklärte Bereich Mellrichstadt-Hainhof war ursprünglich für „frühestens 2019“ angedacht.
„Wir sind Staatssekretär Gerhard Eck, Landrat Thomas Habermann und Abteilungsleiter Manfred Rott dankbar für die Unterstützung“, betont Streit. Gleichzeitig stellt er aber klar, dass die Stadt die konsequente Abwicklung der weiteren Bauabschnitte verlangt. „Es darf nicht sein, dass man das eine tut und dann das andere lässt“.
Wie es heißt, befasst sich der Bayerische Rechnungshof genauer mit dem Abschnitt zwischen Frickenhausen und der Geckenauer Kreuzung. Dort sind die Arbeiten im Talbereich komplizierter und kostspieliger und werden deshalb offenbar mit Argusaugen beobachtet.
Umso mehr betont Streit: „Der Baubeginn am Hainhof ist der erste Schritt, die anderen Schritte müssen zügig folgen.“
Vollsperrung und Umleitung bis Dezember Ab Montag, 1. August, ist kein Durchkommen mehr von Mellrichstadt zum Hainhof: Die Staatsstraße 2292 wird bis einschließlich Samstag, 3. Dezember, in diesem Bereich gesperrt, teilt das Staatliche Bauamt Schweinfurt mit. Die Bauarbeiten auf dem Streckenabschnitt zwischen dem Ortsausgang von Mellrichstadt bis zum Hainhof/Kreisstraße NES 35 beginnen mit der Ferienzeit. Die Baukosten in Höhe von zwei Millionen Euro trägt der Freistaat Bayern. Die Umleitung führt von Mellrichstadt kommend über die Staatsstraße 2445 nach Oberstreu. Von dort geht es über die NES 39 nach Frickenhausen. Am Ortsende von Frickenhausen wird der Verkehr über die Staatsstraße 2292 zur Einmündung der Kreisstraße NES 35 beziehungsweise zum Hainhof geleitet. Die Umleitungsstrecke wird beschildert. Alle Arbeiten im Anschluss an die Vollsperrung werden unter halbseitiger Sperrung mit Ampelregelung ausgeführt und sollen bis 17. Dezember abgeschlossen sein, heißt es in der Mitteilung des Bauamts. Die Behörde ruft die Verkehrsteilnehmer und die Anwohner in den von der Umleitungsstrecke betroffenen Ortschaften auf, sich auf die Sperrung und die damit verbundenen Behinderungen einzustellen.