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BAD KÖNIGSHOFEN: Der Herbergsvater der Tischtennis-Asse

BAD KÖNIGSHOFEN

Der Herbergsvater der Tischtennis-Asse

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    Fühlen sich wie zuhause bei ihrem Herbergsvater Christian Fischer (Zweiter von rechts): die Tischtennisspieler des TSV Bad Königshofen Filip Zeljko (von links), Marek Klasek, Richard Vyborny und Mizuki Oikawa am Samstagvormittag beim Eintrag ins Gästebuch des Schlundhauses.
    Fühlen sich wie zuhause bei ihrem Herbergsvater Christian Fischer (Zweiter von rechts): die Tischtennisspieler des TSV Bad Königshofen Filip Zeljko (von links), Marek Klasek, Richard Vyborny und Mizuki Oikawa am Samstagvormittag beim Eintrag ins Gästebuch des Schlundhauses. Foto: Foto: Alfred Kordwig

    Es gibt seit Beginn der Mission „Aufstieg in die 1. Bundesliga“ mehrere Möglichkeiten, die Tischtennisabteilung des TSV Bad Königshofen zu unterstützen: mit dem Eintrittsgeld bei den Heimspielen, einer Spende als Mitglied im „Club der Tischtennisfreunde“ oder als Premiumpartner und Hauptsponsor.

    Schlundhaus-Wirt Christian Fischer hat einen anderen Weg gefunden: Seit einigen Jahren schon bietet er den von auswärts zu den Heimspielen anreisenden Teammitgliedern Logis an – und verlangt dafür keinen Cent. Auch für Frühstück und Abendessen müssen die Spieler nichts bezahlen.

    Begeisterter Anhänger

    „Ich bin selbst ein begeisterter Anhänger unserer Tischtennismannschaft und deshalb war es für mich selbstverständlich, dass ich den TSV auf diese Weise unterstütze“, erzählt Fischer, der früher selbst Tischtennis gespielt hat. „Wir hatten als Kinder sogar eine eigene Tischtennisplatte“, erinnert sich der 64-jährige Gastwirt, der das Schlundhaus seit vier Jahrzehnten betreibt.

    In dieser langen Zeit haben sich schon etliche prominente Übernachtungsgäste in das Gästebuch des Schlundhauses eingetragen, darunter der Countrysänger Gunter Gabriel, der Schriftsteller Martin Walser oder der ehemalige Regierungspräsident von Köln, Franz-Josef Antwerpes.

    Eintrag ins Gästebuch

    Dass nach Abschluss der erfolgreichen Zweitliga-Saison am Samstagvormittag vier Mannschaftskollegen von Lokalmatador Kilian Ort dazukamen, darauf legte der Schlundhaus-Wirt großen Wert – auch wenn der Eintrag einem Spieler besonders schwer fiel: Marek Klasek, der drei lang Stammgast im Schlundhaus war und der Kurstadt wohl für immer den Rücken kehren wird, um künftig in seiner Heimat als tschechischer Nationaltrainer für den Nachwuchs tätig zu sein. „Wir sind im Laufe der Zeit Freunde geworden und es ist wirklich schade, dass der Marek uns jetzt verlässt“, bedauert Fischer.

    Auch Klaseks Landsmann Richard Vyborny wird in der 1. Bundesliga nicht mehr zum Einsatz kommen. Er wird als Assistenztrainer beim TSV ab dem Sommer aber weiter regelmäßig nach Bad Königshofen kommen und dann wie gewohnt im Schlundhaus einkehren. „Die Betten sind gut, das Essen ist gut und Christian mein Freund“, lacht Vyborny, der zum Saisonabschluss mit seiner Frau nach Bad Königshofen angereist war, um mit ihr und dem Team gemeinsam Meisterschaft und Aufstieg zu feiern.

    „Die Betten sind gut, das Essen ist gut und Christian mein Freund“

    Tischtennisspieler Richard Vyborny

    Weiterhin die Gastfreundschaft von Christian Fischer genießen können der erst 19-jährige Filip Zeljko aus Kroatien und die beiden ebenso jungen Japaner Misuki Oikawa und Kazuhiro Yoshimura, die für den TSV Bad Königshofen auch in der 1. Tischtennis-Bundesliga aufschlagen werden und während der Spielzeit in Nürtingen bei Stuttgart wohnen. Auch die aktuelle Neuverpflichtung, der 19-jährige Slowene Darko Jorgic, wird bei den Heimspielen im Schlundhaus übernachten, davon ist der Bad Königshöfer Gastwirt überzeugt.

    „Ich stehe jedenfalls weiter als Herbergsvater für unsere Tischtennisspieler zur Verfügung.“ Dass sich der gelernt Koch schon auf das erste Match in der 1. Bundesliga freut, daraus macht er kein Geheimnis. Leider wird er die Partien nicht live in der Halle mitverfolgen können.

    Livestream in der Küche

    „Wenn die Spiele beginnen, stehe ich in der Küche“, erklärt er. Trotzdem wird er hautnah dabei sein, wenn das „Abenteuer Erste Liga“ beginnt: „Ich werde mir ein Tablet neben den Herd legen und die Spiele dann im Livestream verfolgen.“

    Besonders freut sich Fischer auf das Gastspiel von Borussia Düsseldorf, dem deuten Tischtennis-Rekordmeister. „Ich bis selbst gebürtiger Düsseldorfer und hoffe sehr, dass dann auch Timo Boll in der Dreifachturnhalle aufschlagen wird.“ Er sei ein großer Fan des deutschen Tischtennisstars.

    „Sollte er nach dem Match in Bad Königshofen übernachten wollen, würde ich ihn gerne in meinem Haus willkommen heißen“, so Fischer, der bei aller Wertschätzung für den Fahnenträger der Olympia-Mannschaft von Rio eine Einschränkung macht: „Dass Kost und Logis bei mir frei sind, gilt nur für die Königshöfer Tischtennisspieler und nicht für Timo Boll.“

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