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Wollbach: "Der Karl" wird 90 Jahre alt

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    Wollbachs Altbürgermeister und Ehrenbürger Karl Fiedler feiert seinen 90.Geburtstag. Die besten Wünsche werden ihn dazu aus der Bevölkerung und aus der gesamten Region erreichen.
    Wollbachs Altbürgermeister und Ehrenbürger Karl Fiedler feiert seinen 90.Geburtstag. Die besten Wünsche werden ihn dazu aus der Bevölkerung und aus der gesamten Region erreichen. Foto: Michael Derleth

    Kann es sein, dass man einem Menschen zehn weitere Lebensjahre nicht ansieht, dieses vergangene Jahrzehnt anscheinend spurlos an ihm vorbeigegangen ist ? Wollbachs Ehrenbürger und Altbürgermeister Karl Fiedler ist offensichtlich so ein Phänomen. Am Sonntag, 16. Februar, feiert er seinen 90.Geburtstag. Und wie vor zehn Jahren zu seinem 80. Wiegenfest so präsentiert er sich auch heute noch: Geistig und körperlich fit, vielseitig interessiert und noch voller Energie und Tatendrang plaudert er über sein bewegtes Leben, in dem er selbst sehr viel bewegt hat. Und das vor allem für seine Mitmenschen.

    18 Jahre lang (1984-2002) ging er als Ortsoberhaupt vorneweg. Als junger, gerade einmal 25-jähriger Bursche war er 1960 erstmals in den Gemeinderat gewählt worden, wo er dann von 1971 bis 1984 als 2. Bürgermeister wirkte. Schon immer war er ein Mann der Tat gewesen, der mit anpackte, wo Not am Mann war. In den Jahren an der Spitze der Gemeinde wurden große Projekte umgesetzt, wie die neue Trinkwasserversorgung, die Ausweisung neuer Baugebiete, des Gewerbegebietes, der Anschluss an den Abwasserzweckverband "Elstal", der Bau des Pfarrheimes, die Sanierung der Wasserversorgung und vieles mehr. Er war und ist keiner, der große Worte liebt. Ihn zeichnen Geradlinigkeit, eindeutige Standpunkte, große Hilfsbereitschaft, Beharrlichkeit und Zuverlässigkeit aus. Untrennbar mit seinem Namen ist der Bau der "Wollbacher Halle" verbunden, ein Projekt, das ohne sein Engagement wohl nicht verwirklicht worden wäre

    Jahrzehntelang (1978 bis 2002) gehörte er dem Kreistag an, war Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes von 1956 bis 1982 sowie von 1986 bis 2002 und stand der örtlichen Bauernschaft als Ortsobmann des Bayerischen Bauernverbandes von 1957 bis 2002 vor. Zahlreiche weitere ehrenamtliche Funktionen auf Orts- und Kreisebene, wie z.B. auch seine langjährige Schöffentätigkeit am Verwaltungsgericht, sind weitere Beweise seines großen Engagements für die Allgemeinheit.

    Mit Leib und Seele war Karl Fiedler auch Landwirt. Seine berufliche Ausbildung hatte er nach dem Besuch der Volksschule, der landwirtschaftlichen Fachschule und der Landvolkshochschule Münsterschwarzach 1970 als Landwirtschaftsmeister abgeschlossen. Mit seiner Frau Erika führt er seit vielen Jahrzehnten eine glückliche Ehe. Drei Kinder sind dem Ehepaar geschenkt worden. Inzwischen kann er auch noch stolz auf sieben Enkel (alles Mädchen !) und zehn Urenkel (alles Jungen !!) schauen.

    In den 50er Jahren kickte Karl Fiedler (2. Reihe ganz rechts) im grün-weißen RSV-Dress auf dem Wollbacher Sportplatz.
    In den 50er Jahren kickte Karl Fiedler (2. Reihe ganz rechts) im grün-weißen RSV-Dress auf dem Wollbacher Sportplatz. Foto: Paul Hahn

    Ab 2002 widmete er sich verstärkt dem Verein "Kinder von Shitkowitschi – Hilfe nach Tschernobyl". Seitdem Kinder aus der verstrahlten weißrussischen Region regelmäßig zum Ferienaufenthalt nach Wollbach kamen, hatte er sich mit seiner Erika dieser guten Sache verschrieben. Zunächst 1994 noch als Bürgermeister und Repräsentant der Gemeinde haben die beiden mit den Jahren immer intensiveren Kontakt zu den armen, vom Leid getroffenen Menschen dort aufgenommen. 1996 war Karl Fiedler erstmals mit einem Hilfskonvoi dort. Von 2002 bis zur Pandemie fuhr er regelmäßig mit den Hilfspaketen zweimal im Jahr dorthin. Insgesamt war er schon an die 40 Mal dort.

    Wenn er heute auf seine ehrenamtliche Tätigkeit in all den Jahren zurückblickt, muss er, dem Ämterhäufung früher zuwider war, sich eingestehen, dass die vielen Querverbindungen, die dabei entstehen, doch sehr nützlich sind. Nicht viele dürften wissen, dass er mit einigen Kumpels von der damaligen "Landjugend" und geringen Zuschüssen 1954 ohne finanzielle Unterstützung durch Gemeinde und Pfarrgemeinde das Jugendheim im Obergeschoss des Feuerwehrgerätehauses ausgebaut hat. Neu auch für so manchen, dass "der Karl", wie er noch heute im Dorf genannt wird, ein Buch über die "Kommunalpolitik 1946-2002" geschrieben hat, das interessante Details über das Tun der damaligen Gemeindevertreter enthält.

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