Neues Leben bekommt die ehemalige Schule von Willmars eingehaucht. Nur das Alter des Klientels, das künftig in den Gebäuden an der Alleestraße untergebracht ist, liegt unter dem früherer Zeiten. Denn statt Grundschüler werden in Zukunft Krippen- und Kindergartenkinder betreut. Der dazu erforderliche Umbau zuletzt ungenutzte Räume hat vor kurzem begonnen. Bis zum Einzug könnte aber noch ein Jahr vergehen. Auf der Baustelle tut sich jedoch schon einiges, wie bei einem Ortstermin mit Architekt Alfred von Soden zu sehen war.
Die Arbeiten haben im Januar begonnen, als zunächst Mitarbeiter des Bauhofs die Innenräume geleert und Abrissarbeiten vorgenommen haben, berichtet der Architekt aus dem benachbarten Neustädtles. Inzwischen hat sich die Firma Esko aus Meiningen auf der Baustelle eingerichtet und die Rohbauarbeiten übernommen.
Kleiner Anbau vorgesehen
Vom Umbau betroffen sind nur der nördliche Gebäudetrakt und der Verbindungsgang zur Sporthalle. Die zwei ehemaligen Klassenzimmer im Erdgeschoss werden zu Gruppenräumen für den Kindergarten und die Krippe umgestaltet – berechnet sind die Räume auf eine Kapazität von zwölf Krippenkindern und 24 Besuchern des Kindergartens. Außerdem wird an das Gebäude ein kleiner Anbau angedockt, der als Speisesaal und Küche dient. Im Obergeschoss sind ein Multifunktionsraum sowie Räume für Personal vorgesehen.
Im Erdgeschoss werden außerdem die Höhen angeglichen, indem die Böden in den ehemaligen Klassenräumen erhöht und im Verbindungsgang abgesenkt werden, sodass der gesamte Bereich barrierefrei ist, da auch die Stufen zum Eingang verschwinden. Die Treppe in den ersten Stock muss dafür verlängert werden.
Ansonsten sind Eingriffe in die Substanz nicht notwendig, da das Gebäude aus den 60er Jahren solide gebaut ist, wie von Soden beteuert. Selbst die Fenster müssen nicht ausgetauscht werden, da Mitte der 90er Jahre die Schule bereits einmal saniert worden ist. So können auch die Ziegel erhalten bleiben, über die jedoch eine Photovoltaikanlage gespannt wird. Nur der Dachstuhl sowie die Außenwände müssen gedämmt werden. Außerdem wird eine neue Hackschnitzelheizung installiert, die auch die Sporthalle sowie die benachbarte Feuerwehr und die Räume des ehemaligen Dorfladens versorgt.
Kosten bleiben wohl im Rahmen
Bisher seien keine unliebsamen Überraschungen aufgetreten, die etwa eine teure Entsorgung – wie im Falle von Asbest belasteten Baustoffen – nach sich ziehen würde. Bettina Eisenbrand aus der Bauabteilung der Verwaltungsgemeinschaft Ostheim ist auch zuversichtlich, dass die Kosten im geplanten Rahmen gehalten werden, da nach ihrer Ansicht die Hochpreisphase in der Bauwirtschaft und bei den Baumaterialien überwunden ist.
Das Gesamtvolumen der Investition liegt bei 1,6 Millionen Euro, die Förderung bei 1,1 Millionen Euro, sodass die Gemeinde selbst 500.000 Euro aufbringen muss, rechnet Bürgermeister Reimund Voß zusammen. Als förderwürdig ist das Vorhaben unter anderem aufgrund der Platznot im Nicolhaus eingestuft worden, wo die "Flohkiste" bis jetzt einquartiert ist. Das Kinderheim wird künftig auch die Verpflegung für die Tagesstätte übernehmen und kann die frei gewordenen Räume selbst für seine Zwecke gut gebrauchen.
Ein neues Kapitel aufgeschlagen
Damit geht auch eine teilweise kurios anmutende Phase zu Ende. Denn zeitweise waren gleich zwei Schulen zu Gast. Zunächst die Grundschule Ostheim, die mehrere Container auf dem Schulgelände bezog, und gleichzeitig die Schüler der Herbert-Meder-Schule aus Unsleben, die das Hauptgebäude nutzten. Seit knapp zwei Jahren stehen die Gebäude nun leer – bis die Bauarbeiter einzogen und nun ein neues Kapitel aufschlagen.

