1989 kam Marek Jagos nach Oberwildflecken. Seine Eltern Alicja und Maximilian Jagos verließen mit ihm und seinem Bruder Damian die bisherige Heimat und zogen als Aussiedler in die Heimat ihrer Vorfahren, nach Deutschland.
In wenigen Tagen wird er in seine alte Heimat nach Laurahütte in Polen zurückkehren. Dort lebt seine Freundin Gabriela. Die Liebe zu ihr, die er in Kürze heiraten will, ist der Grund, dass er in den nächsten Tagen Wildflecken, den Sportverein und viele enge Freunde, den Kreuzberg und die Rhön verlässt, owohl er sie als lieb gewonnene zweite Heimat betrachtet. „Ich werde sie alle sehr vermissen“, sagt Marek Jagos.
„Wir haben zunächst zwei Jahre im Übergangswohnheim in Oberwildflecken gewohnt“, erzählt er. Nur wenige Wochen später schloss er sich als 21-Jähriger dem Sportverein als Fußballer und Schachspieler an. Jürgen Peterek, Hubert Schumm und Harald Möller ist er heute noch für die Unterstützung, die er von ihnen erfahren hat, dankbar.
Gerne erinnert sich Marek Jagos an die in der Saison 1991/1992 errungene Meisterschaft mit der Fußballmannschaft des SV in der B-Klasse. Sie war ein Höhepunkt für Jagos, dessen Fußballer-Karriere schon kurz darauf endete. 1993 musste er aufgrund einer schweren Knieverletzung die Fußballschuhe an den Nagel hängen.
Seit dieser Zeit widmete er sich vermehrt dem Schachspiel und dem Radfahren. Die Verletzung machte auch eine berufliche Umorientierung notwendig. Bei der Firma Paul & Co war Jagos von 1992 bis 1995 als Palettierer beschäftigt. 1999 schloss er die Umschulung zum Physiotherapeuten erfolgreich ab.
Von 1999 bis 2003 war er in seinem neuen Beruf zunächst in der Steigenberger-Praxis in Bad Kissingen beschäftigt, seit 2003 in der Malteser-Klinik „Von Weckbecker“ in Bad Brückenau.
Spaß bereiteten Jagos die Blitzschachturniere, die die Schachabteilung des SV jedes Jahr veranstaltet. Er belegte dabei einmal den zweiten und zweimal den dritten Platz. Mit einem Mountainbike-Team nahm er dreimal am Trans-Germany-Rennen teil.
Einen Trainingsabend der Schachabteilung nutzte SV-Vorsitzender Jürgen Peterek um Jagos und auch Walter Burkard zu verabschieden. Er gehörte seit 2011 der Schachabteilung als herausragender Spieler an. Er wird nach Würzburg umziehen. Burkard wird bis zum Saisonende weiter für den SV um Punkte spielen, so der stellvertretende Abteilungsleiter Wolfgang Schmid. Ob er auch danach noch für den SV spielt, ist derzeit offen. Peterek sagte Schmid Unterstützung zu, wenn es darum geht, Walter Burkard an den SV zu binden.