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Wülfershausen: Wülfershausen: Die meisten Rotorblätter für die Windanlagen im Bildhäuser Forst müssen auf Waldwegen transportiert werden

Wülfershausen

Wülfershausen: Die meisten Rotorblätter für die Windanlagen im Bildhäuser Forst müssen auf Waldwegen transportiert werden

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    Der Windpark im Bildhäuser Forst war Thema im Gemeinderat von Wülfershausen.
    Der Windpark im Bildhäuser Forst war Thema im Gemeinderat von Wülfershausen. Foto: Hanns Friedrich (Archivbild)

    An solch ein großes Interesse an einer Gemeinderatssitzung konnte sich Bürgermeister Wolfgang Seifert nicht erinnern. Jede Menge Stühle mussten herbeigeschafft werden, um allen Interessierten in der Gemeindekanzlei einen Sitzplatz anzubieten. Die Vorstellung des Sachstandes vor der Einreichung des Genehmigungsantrages beim Landratsamt Rhön-Grabfeld für den Windpark Bildhäuser Forst wurde mit Spannung verfolgt.

    Norbert Schmäling und vor allem Gunter Häckner, die beiden Geschäftsführer der R3 Regional Energie-GmbH, erörterten den Stand im Allgemeinen und zu speziellen Fragen, die insbesondere Wülfershausen betreffen.

    18 Windräder mit einer Narbenhöhe von 199 Meter

    18 Windräder mit einer Narbenhöhe von jeweils 199 Meter sollen im Bildhäuser Forst gebaut werden. Dazu kommen dann noch die Rotorblätter mit einer Länge von rund 90 Metern. Sechs Gemeinden, Münnerstadt, Strahlungen, Bad Neustadt, Rödelmaier, Saal und Wülfershausen haben Flächen zur Verfügung gestellt, um eines der größten Projekte in der Geschichte des Landkreises möglich zu machen.

    Die Finanzierung mit einem Volumen im unteren neunstelligen Bereich übernimmt eine Holding. Welche Gemeinden sich mit welchen Mitteln beteiligen, wird noch zu entscheiden sein. 2027 soll die Anlage den Betrieb aufnehmen. Die Kommunen haben dann Zugriff auf 90 Prozent der Anteile des Windparks – anteilig nach der Anzahl der Windenergieanlagen auf ihren Gemarkungen. Zehn Prozent bleiben bei der R3 GmbH. Bürgermeister Wolfgang Seifert würde die zwei Anlagen auf Wülfershäuser Gemarkung gerne für die Gemeinde erwerben und hofft dabei auf die finanzielle Hilfe des Freistaates.

    Anlieferung der Rotorblätter erfolgt über Forstwege

    Beim Transport der gut 90 Meter langen Rotorblätter werden die Forstwege Bildhäuser Weg und Weißer Weg In Wülfershausen in besonderem Maße in Anspruch genommen. Allein die Rotorblätter von 13 der 18 Windräder – insgesamt 39 Stück – sollen nach der Fahrt über die Autobahn und den Zubringer zu ihren Bestimmungsorten transportiert werden. "Wir werden alles tun, um Wülfershausen nicht allzu stark zu belasten", versprach Schmäling, wobei Seifert betonte, dass Wülfershausen auch entschädigt werden müsse.

    Die Rotorblätter der fünf restlichen Anlagen sollen möglichst über eine Behelfsausfahrt "Eichholz" zwischen Rödelmeier und Rheinfeldshof von der A71 erfolgen. Die Unterteilung wird gewählt, weil gleichzeitig im Gebiet ein Stück der Südlink-Trasse gebaut wird und man unabhängig von deren Termine handeln will. "Es wäre eine Katastrophe, wenn der Bau der Windräder durch die Südlink gestoppt würde", sagt Häckner.

    Für die im Forst lebenden Tiere wird es ungemütlich

    Jörg Mäckler, der Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön, weiß um die Ausmaße des Vorhabens, und dass die Wege für den Schwerlasttransport noch verbreitert und begradigt werden müssen, wie er auf Nachfrage dieser Redaktion erklärte. Dazu kommen noch die schier unzähligen Fahrten von Betonmischfahrzeugen zur Fertigung der Fundamente für die Windanlagen und die Transporte anderer Teile, für die aber alle möglichen Wege genutzt werden sollen. Für die ehemals im Bildhäuser Forst lebenden Tiere wird es ungemütlich. Die werden in andere Waldgebiete abwandern, weiß Mäckler.

    Beim Geländeverbrauch gehen Schmäling und Häckner von deutlich unter einem Hektar pro Windanlage aus. Unter anderem soll das erreicht werden, weil die für den Aufbau der Anlagen notwendigen Rodungen nach getaner Arbeit wieder zuwachsen können. Zweiter Bürgermeister Willi Irtel hat seine Probleme damit, von grüner Energie zu sprechen, wenn zuvor Bäume gefällt werden müssen.

    Ruth Markert vom Gemeinderat beschäftigte der geplante Standort für ein Umspannwerk an der "Sandgrube" auf Wülfershäuser Gemarkung. Sie und andere halten einen Bau an anderer Stelle für sinnvoller, werden mit ihrem Wunsch aber wohl keinen Erfolg haben. Wie Gunter Häckner erklärte, fordere das Bayernwerk eine Anlage nahe an der bestehenden 110 Kv-Leitung.

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