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Wargolshausen: Mit Bilderserie: Die Rhön-Grabfelder Faschingshochburg Wargolshausen ist närrisch wie eh und je

Wargolshausen

Mit Bilderserie: Die Rhön-Grabfelder Faschingshochburg Wargolshausen ist närrisch wie eh und je

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    Begeisterungsstürme löste der Charleston der Blauen Dragoner bei der Prunksitzung der Wa-Ka-Ge  in Wargolshausen aus.
    Begeisterungsstürme löste der Charleston der Blauen Dragoner bei der Prunksitzung der Wa-Ka-Ge  in Wargolshausen aus. Foto: Eckhard Heise

    Drei Jahre hatte Wargolshausen dem Fasching entgegengefiebert. Eine Online-Übertragung brachte das närrische Treiben zwischendurch in die Wohnzimmer, war aber kein gleichwertiger Ersatz für das Original. Doch nun war es so weit: Die Dorfjecken der WaKaGe waren wieder von der Leine gelassen und durften nach Herzenslust Schabernack treiben, dass kein Auge trocken blieb.

    Erst einmal verkündete Sitzungspräsident Jochen Gans ein Jubiläum: Seit 55 Jahren gibt es Prunksitzungen im Gästehaus. Aus diesem Grund nahmen die Faschingsakteure auch ein altes Motto wieder auf und feierten "mit Volldampf durch die Nacht". Ein Leitungsrohr musste dabei offensichtlich undicht geworden sein, denn erst einmal kamen die Minis als putzige Klempner auf die Bühne und sorgten mit ihrem Schautanz für den flotten Einstieg in das fünfstündige Programm.

    Agenten aus Oberschwappach

    Zwei aus Oberschwappach ausgeliehene Agenten, die allerdings eher wie ein Mafiosi und auf Supermann getrimmter Nussknacker wirkten, berichteten von ihren riskanten Missionen. Mit ihrer Parodie auf das zwielichtige Milieu von Spitzeln und Verrätern ernteten Matthias Schmelzer und Thomas Klug Stürme von Applaus.

    Nach dem Gardetanz der Junioren musste die Führung der Wa-Ka-Ge gute Miene zum bösen Spiel machen. Bei "Elferrat sucht Frau" erfuhr das Publikum von Ewald Then, Johannes Lösch und Christoph Büttner, dass die Vermittlungskandidaten eine ganz besondere Spezies darstellen und einer aufmerksamen Behandlung bedürfen, dann aber zu handzahmen Partnern mit bescheidenen Bedürfnissen werden.

    Gute Miene zum bösen Spiel mussten die Elferräte machen, als ihnen vor Auge geführt wird, wie eine Partnervermittlung funktioniert.
    Gute Miene zum bösen Spiel mussten die Elferräte machen, als ihnen vor Auge geführt wird, wie eine Partnervermittlung funktioniert. Foto: Eckhard Heise

    In einem Tanz auf die Kinderabenteuer von Laura Stern flog die Purzelgarde als leuchtende Sternschnuppen über die Bühne und verzauberte die Zuschauerinnen und zuschauer in staunende Beobachter. In einer Yoga-Übung hatte es der bemitleidenswerte Yogalehrer mit etwas eigenwilligen Teilnehmern zu tun, die fernöstliche Spiritualität auf ganz eigene Weise interpretierten. Mit einem rasanten Potpourri aus italienischen Opern schlossen die Blauen Dragoner den ersten Teil ab.

    Stammgast Fredi Breunig

    Den Auftakt zur zweiten Runde machte ein Paar, das auf der Bühne im Gästehaus nicht fehlen darf. Gotthold und Eustach alias Fredi Breunig und Martin Wachenbrönner gehören zum Wargolshäuser Fasching wie das heiligs Blechle an die Brust des Narren. Mit ihrer Darstellung zweier verschrobener Bauern schießen sie immer wieder den Vogel ab. Nicht nur die aberwitzigen Inhalte ihrer Dialoge, sondern auch die gekonnte authentische Aufführung erzeugten eine Lachsalve nach der anderen.

    Tanz der Wölfe und Käse aus alten Socken

    Nichts für zarte Gemüter war nach dem Tanz der Wölfe durch die Juniorengarde eine Expertenrunde aus Unteressfeld, die den Kreislauf der Wirtschaft erklärte und dabei präsentierte, wie gebrauchte Socken zu Käse recycelt werden können.

    Ins Reich der Kinderfantasie entführte anschließend das Männerballett, als es Jim Knopf mit seiner "Emma" über die Bühne stampfen und dampfen ließ. Die Abenteuer des kleinen Lokführers setzte das vielbeinige Ensemble artistisch und choreographisch in einen spektakulären Tanz um.

    Auf die Knochen geht es so manches Mal, wenn das Männerballett über die Bühne tobt.
    Auf die Knochen geht es so manches Mal, wenn das Männerballett über die Bühne tobt. Foto: Eckhard Heise

    Die zwei Rapperinnen Jutta Scherl und Nicole Seufert erzählten – auch unter Einbeziehung schlüpfriger Details – aus ihrem ehelichen Dasein, beschrieben unkonventionelle Erziehungsmethoden bei Ehemann und Kinder und lästerten über Gott und die Welt.

    Als Sternschnuppen flogen die kleinen Tänzerinnen der Purzelgarde durchs Gästehaus.
    Als Sternschnuppen flogen die kleinen Tänzerinnen der Purzelgarde durchs Gästehaus. Foto: Eckhard Heise

    Den fulminanten Abschluss bildete traditionell der Schautanz der Blauen Dragoner. In tollen Kostümen spielten sie das Lebensgefühl der goldenen 1920er Jahre nach. Mit ihrem raffinierten Charleston versetzten die Tänzerinnen das Publikum nicht nur um ein Jahrhundert zurück, sondern erzeugten einen Begeisterungssturm, der einmal mehr bewies, dass die Truppe nicht nur den würdigen Schlusspunkt, sondern das I-Tüpfelchen bei der gelungenen Rückkehr in gewohnte Faschingstradition bildete.

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