Eine Stadt im Nostalgiefieber: In Fladungen wurde am Wochenende die Wirtschaftswunderzeit wieder lebendig. Mit einem Mega-Programm wurden die legendären 50er und 60er Jahre erlebbar gemacht und die Besucher, die aus ganz Deutschland in die Rhön gereist waren, waren begeistert. Die vierte Auflage der Fladungen Classics bot gemäß ihrem Motto „Klamotten, Blech & Oldies“ mehr als nur Oldtimer – die Mode, die Musik, ja, das ganze Lebensgefühl der Aufbaujahre feierten dabei ein Revival.
Die Fladungen Classics als außergewöhnliches Oldtimer-Event haben sich inzwischen weithin einen Namen gemacht. So war am Freitag auch das Bayerische Fernsehen vor Ort, um für die Frankenschau live über die Stadt im 50er-Jahre-Fieber zu berichten. Die historische Tankstelle, die Achim Kümmeth und seine Oldtimerfreunde hergerichtet und extra für das Wochenende aufgebaut hatten, war Schauplatz des Live-Drehs mit Reporter Markus Klingele, der in die Rolle des Tankwarts geschlüpft war, und „Wetterfee“ Rika Dechant. Eine ganze Reihe von Statisten, unter ihnen auch Bürgermeister Robert Müller und seine „Kermesmusikanten“, wirkten im passenden Outfit mit.
Fladungen zeigte sich im TV von seiner besten Seite und der Werbeeffekt blieb nicht aus. Tatsächlich kamen Besucher aufgrund der Sendung am Samstag und Sonntag nach Fladungen. „Wir haben uns spontan entschlossen, in die Rhön zu fahren“, erzählte ein Paar aus der Nähe von Nürnberg und war wie viele Besucher hin und weg vom Nostalgie-Trubel im Rhönstädtchen. Für sie stand fest: „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!“ Die Veranstaltung begeistert Jung und Alt gleichermaßen: Bei der älteren Generation wurden Erinnerungen an die „gute alte Zeit“ wach und die Jüngeren finden die Zeit der Petticoats und des Rock'n'Roll einfach „kultig“.
Fladungen präsentierte sich ganz im Stil der Wirtschaftswunderjahre, sogar die Fenster waren entsprechend dekoriert und immer wieder entdeckte man Leute im passenden Look. Petticoats, Boleros, Tellerröcke und Dreiviertelhosen waren der Hit auf den Straßen und das dazugehörige Frisuren-Styling, das man sich im nostalgischen Frisör-Salon vor Ort verpassen lassen konnte, machte den Auftritt perfekt.
Die vielen Oldtimer – rund 500 zählte man am Wochenende in der Altstadt – und das ganze „Drumherum“ sorgten dafür, dass das unbeschwerte Lebensgefühl der Aufbaujahre für zwei Tage Einzug in die Gegenwart hielt. In den Straßen und Gassen der Altstadt, die den malerischen Hintergrund bildete, war gute Laune angesagt. Die Akteure und Besucher ließen sich vom Wetter die Stimmung nicht vermiesen und hielten es auch am Samstagabend trotz kühler Temperaturen lange aus. Rund um den Marktplatz und in den zu Martini-Bars umfunktionierenden Gewölbekellern wurde ausgelassen gefeiert und getanzt.
Mit einem Programm der Superlative ließ man das „goldene Zeitalter“ wieder aufleben. Riesenrad, wandernder Flohzirkus, Modenschauen, Oldtimer-Camping, historische Rennwagen, Scheunenkino, Handwerks-Vorführungen, Teile- und Trödelmarkt, Live-Musik, diverse Ausstellungen, Ausflüge mit Panoramabussen aus den 60er Jahren und Dampfloksonderfahrten – um nur Auszüge aus dem Angebot zu nennen – waren geboten. Zu den Höhepunkten gehörten die atemberaubenden Akrobatik-Vorführungen der Vespa-Oldtimerfreunde aus München.
Von Ausstellern wie von Besuchern gab es am Ende viel Lob für die Veranstaltung, worüber sich Bernhard Link vom Fladunger Verkehrsamt und das Organisationsteam sehr freuten. In Fladungen ziehen bei den Classics eben alle an einem Strang.