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BAD KÖNIGSHOFEN: „Dürf ich mal zu Dir komm' bei der Nacht?“

BAD KÖNIGSHOFEN

„Dürf ich mal zu Dir komm' bei der Nacht?“

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    Einen Volltreffer landete der Gesangverein Harmonia mit der Verlegung des Heimatabends vom Kursaal in den Biergarten Ebner. Bei bestem Biergartenwetter erlebten die Gäste einen Abend, bei dem sie fränkisches Brauchtum mit Musik, Gesang, Tanz und Text geboten bekamen.
    Einen Volltreffer landete der Gesangverein Harmonia mit der Verlegung des Heimatabends vom Kursaal in den Biergarten Ebner. Bei bestem Biergartenwetter erlebten die Gäste einen Abend, bei dem sie fränkisches Brauchtum mit Musik, Gesang, Tanz und Text geboten bekamen. Foto: FOTO Brüger

    Engelbert Brüger begrüßte die Gäste und wünschte ihnen, sie möchten an diesem Abend zwei vergnügte Stunden mit den verschiedenen Gruppen des Vereins erleben. Aber auch die eigenen Aktivitäten der Besucher bezeichnete er als wichtiges Element zum Gelingen des Abends. Mit dem Lied „In Franken is schö“ stellte danach der Fränkische Singkreis das Motto des Abends musikalisch vor.

    Die Volkstanzgruppe des Vereins unter der Leitung von Burkard Fleischmann machte jeweils nach einer kurzen fachlichen Erklärung die Zuschauer mit der Vielfalt überlieferter Tänze aus der näheren und weiteren Umgebung bekannt. So forderten der „Lauterbacher“, der „Schlamperer“ oder die „Sternpolka“ genauso den Beifall des Publikums wie etwa das „Bauernmädle“, der „Rheinländer” oder der „Stampfer”. Bei all diesen Tänzen wurde deutlich, dass beim Volkstanz gerade bei Sommertemperaturen auch ein gewisses Maß an Kondition nötig ist.

    Kondition und Können

    Dies gilt genau so für die begleitenden Musikanten des Fränkischen Spielkreises; denn bei den fränkischen Tänzen geht es Schlag auf Schlag, und das erfordert von den Musikanten nicht nur Kondition, sondern auch ein fundiertes Können in der Beherrschung des Instruments. Das scheint an diesem Abend der Fall gewesen zu sein, denn das Publikum honorierte die Leistungen mit viel Applaus.

    Dass das Lachen an diesem Abend nicht zu kurz kam, dafür sorgten die Lieder des Fränkischen Singkreises sowie Gedichte in fränkischer Mundart. In einer geselligen Tischrunde führte Engelbert Brüger, der Leiter der Singgruppe, in humorvoller Weise durch diesen Programmteil. Es erklangen dabei unter anderem Lieder aus Milz, Rüdenschwinden, Langenleiten oder Theres.

    Auch das Thema Liebe kam nicht zu kurz: „Mei Schätzle, des hot mer e Briefle geschrieben“. Der darin stehenden Aufforderung, in die Kammer des Mädchens zu kommen, folgte der junge Mann gerne. Doch der Bauer wurde wach und drohte: „Ei was suchst denn du Lumpenhund bei dem Mädle im Bett?“ Darauf die coole Antwort des Burschen: „Ich schlaf bei dem Mädle wie du bei deim Weib!“

    Passend dazu auch die Wortbeiträge von Engelbert Brüger, die mit verstecktem oder ganz offenem Humor Begebenheiten aus der guten alten, aber auch der neuesten Zeit lebendig werden ließen. So ging es um einen Bauern, der vom Viehmarkt mit einer Gäß heimkam. Da seine Frau es verbot, das Tier in der Waschküche unterzubringen, brachte er es kurzerhand ins eheliche Schlafzimmer. Auf die wütenden Vorhaltungen der Frau („Wer hält des aus bei so em G'stank?“) antwortet er trocken: „Da söll die Gäß sich dro gewöhn!“

    „Du säufst und bist faul“

    Genauso klar und deutlich ging es beim Arztbesuch eines Grabfelders zu. Der Patient bat darum, die Diagnose auf „Deutsch“ gesagt zu bekommen. Darauf der Arzt: „Du säufst zuviel und bist zu faul!“ „Des schreibst mir“, sagt der Patient darauf, „für mei Fraa bitte auf lateinisch auf!“

    Gespannt lauschten die Zuhörer auch, als ein junger Mann besungen wurde, der mit dem Wunsch „Dürf ich e Mal komm bei der Nacht zu dir?“ seiner Herzallerliebsten immer näher kommen möchte. Schließlich bekam er zu hören, dass unter der Zudecke seiner Liebsten schon einer sei und damit hatten die Frauen die Lacher auf ihrer Seite.

    Positiv zu bewerten ist das Bestreben des Veranstalters, das Publikum aktiv an einem solchen Abend mitwirken zu lassen. Freudig wurde nach den Darbietungen der Volkstanzgruppe eine Walzertour auf die Tanzfläche gelegt und mit der „Gemütlichkeit” gelang den Gästen auf Anhieb ein einfacher fränkischer Figurentanz.

    Besonderen Spaß bereitete allen das Mitsingen des Frankenliedes und mit dem Lied „Wer fröhlich sein will“ (Text: Friedrich Rückert) konnte das Publikum ein Rezept für gute Laune mit nach Hause nehmen.

    Spontan fassten sich die Zuhörer beim abschließenden „Kein schöner Land” an den Händen, erhoben sich von den Plätzen um sich mit den Sängerinnen und Sängern im Gesang vereint zu zeigen. Mit einem starken Schlussapplaus verabschiedeten die Besucher die Akteure und lieferten damit den Beweis, dass sie sich bei diesem Heimatabend recht wohl gefühlt haben.

    Stichwort

    Tuba-Wettbewerb Als weiteres belebendes Element muss der Tuba-Wettbewerb genannt werden. Eine Dame aus dem Hotel Ebner bewies dabei den größten Mut, sich zunächst in die Handhabung des nicht gerade kleinen Instruments einweisen zu lassen und diesem dann zusammen mit den übrigen Musikanten auch ein paar passende Töne zu entlocken. Für ihre besondere Leistung erhielt sie unter tosendem Beifall des Publikums einen Orden umgehängt.

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