Der Schrank ist überfüllt, aber man hat trotzdem nichts anzuziehen? Und fast alles sind Teile, die für „irgendwann mal“ gedacht sind, zur Kategorie „Kann-ich-nicht-schon-wieder-anziehen“ oder „Dazu-passt-einfach-nichts“ gehören? Dann könnte die neue App „Dress and Friends“ (DAF) helfen. Vorausgesetzt, man besitzt ein Smartphone oder ein Tablet.
Die Idee zu der App hatte Regina Spät, eine junge Frau, die mit fünf Jahren von Kasachstan nach Bad Königshofen gekommen und dort aufgewachsen ist. Auch sie stand häufig vor der Frage, welches Outfit sie an der Uni und in der Immobilienfirma, in der sie arbeitete, tragen sollte. „Da kann man nicht jeden Tag gleich aussehen. Ich bin dann extra eine halbe Stunde früher aufgestanden, um das Problem zu lösen“, erzählt sie.
So entstand der Gedanke, dass es hilfreich wäre, wenn man immer und von überall in seinen Kleiderschrank schauen könnte – im übertragenen Sinne, wohlgemerkt. Gemeinsam mit Daniel Kloß, Markus Römer und einigen Produktentwicklern erfand sie eine App, also eine Anwendung für Mobilgeräte, und gründete DAF, das sich als soziales Mode-Netzwerk, Organisations-Tool und Marktplatz für die Modeindustrie versteht.
Bei den Fashion Days in Nürnberg wurde die neue App mit ihren vier Hauptfunktionen am vergangenen Wochenende offiziell vorgestellt. Bei der Kleiderschrankfunktion ist der Inhalt des eigenen Kleiderschranks erfasst. Dabei kann man beispielsweise neu Gekauftes in einer Kategorie ablegen, wie etwa Kleidung, Schuhe und Accessoires. Das ist auch dann nützlich, wenn ein neues Teil gekauft werden soll; man kann dann gleich schauen, was wozu passt. Fügt man Freunde hinzu, so kann man ihnen den Einblick in den eigenen Kleiderschrank gestatten und sich gegenseitig beraten.
Im „Outfit-Ordner“ landen alle Kombinationen, die man schon mal anhatte; man muss sich einfach vor dem Gang zur Arbeit einmal abfotografieren und das Bild speichern. Statt grübelnd vor dem Kleiderschrank zu stehen, kann man so das passende Outfit für die Party am Abend schon mal in der Mittagspause heraussuchen.
Einkaufsfunktion
Die dritte Funktion dient als Grundlage für das soziale Netzwerk. Freunden kann man mitteilen, welches coole Schnäppchen man gerade gefunden hat oder was man verleihen könnte. Im Gegenzug kann man anfragen, ob jemand eine passende Kombination oder Accessoires für ein Kleidungsstück mit einer verrückten Farbe oder passend zu einem bestimmten Stil hat und ausleihen würde. Außerdem kann man professionellen Mode-Bloggern und -Firmen folgen, in deren Kleiderschränke schauen und per App einkaufen.
Die vierte Funktion ist ein virtueller Marktplatz. Ein Klick genügt, und das Kleidungsstück, die Tasche, der Gürtel oder die Schuhe werden auf dem integrierten Marktplatz zum Verkauf angeboten.
Regina Spät hat in Bad Königshofen die Volksschule besucht, dann die Wirtschaftsschule in Bad Neustadt. Später absolvierte sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau in einem Autohaus in Hildburghausen. In Fürth besuchte sie anschließend die Berufsoberschule, ehe sie Internationales Management studierte.
Ein Dreivierteljahr hat die Entwicklung der App gedauert, jetzt wurde sie unter dem Motto „Fashion meets Tech“ während der Fashion Days im Messezentrum Nürnberg präsentiert. Dabei führt DAF einen Mode-Wettbewerb durch, der noch bis 6. Dezember läuft.
Nähere Infos unter www.dressandfriends.com und www.facebook.com/dressandfriends