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SULZDORF: Ein Faible für die Akrobaten der Lüfte

SULZDORF

Ein Faible für die Akrobaten der Lüfte

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    Fressen ihm aus der Hand: Kunstflugtaubenzüchter Peter Lhotsky mit einigen seiner Vögel, mit denen er fast täglich am Ortsrand seiner Heimatgemeinde Sulzdorf trainiert.
    Fressen ihm aus der Hand: Kunstflugtaubenzüchter Peter Lhotsky mit einigen seiner Vögel, mit denen er fast täglich am Ortsrand seiner Heimatgemeinde Sulzdorf trainiert. Foto: Foto: Alfred Kordwig

    Interesse an der Taubenzucht hat Peter Lhotsky schon von Kindesbeinen an, schließlich hatten schon sein Vater und Großvater schon viel Spaß daran. Richtig gepackt hat ihn die Leidenschaft aber erst in den 1980er-Jahren. Da begann er, sich mit der Haltung von Kunstflugtauben zu beschäftigen.

    Seitdem ist kaum ein Tag vergangen, an dem er nicht mit seinen Vögeln auf am Ortsrand seiner Heimatgemeinde liegenden Wiesen und Feldern geübt hätte. Und sein großer Trainingseifer wurde schon oft belohnt: Bis heute hat der 56-jährige Sulzdorfer, der als Lagerist in einem Hofheimer Unternehmen arbeitet, schon über 25 nationale und internationale Wettbewerbe gewonnen.

    Sehr zutrauliche Tiere

    Das Besondere an Kunstflugtauben, zu denen zum Beispiel der Orientalische Roller oder der Französische Purzler gehören, ist ihre Fähigkeit, sich im Sturzflug um die Querachse zu drehen oder sich im Flug nach hinten zu überschlagen. „Deshalb werden sie auch als Akrobaten der Lüfte bezeichnet“, erklärt Lhotsky, der eine weitere Charaktereigenschaft der Vögel schätzt: Die Tiere sind sehr zutraulich und kommen immer freiwillig in ihren Flugkasten zurück, wenn er sie nach 15 bis 30 Minuten wieder vom Himmel lockt.

    Nach dem Flug folgt die Belohnung

    Bei einem Flugkasten handelt es sich um einen zerlegbaren kleinen Taubenschlag, den der Sulzdorfer immer dabei hat, wenn er mit seinen Vögeln zum Trainieren aufbricht. Dort bekommen sie nach ihren Flugeinlagen die verdiente Belohnung. Viele seiner rund 100 Tauben haben sich schon so sehr an ihren Halter gewöhnt, dass sie handzahm geworden sind. Deshalb ist es kein Wunder, dass er einigen von ihnen Namen gegeben hat.

    Ablenkung vom Alltag und Beruf

    „Wenn ich mit den Tieren trainiere, bedeutet das für mich Entspannung pur“, deutet der Kunstflugtaubenzüchter an, dass sein Hobby für ihn ein schöner Ausgleich zum Alltag und Beruf geworden ist. Ihn möchte er nicht mehr missen. Die täglichen Trainingseinheiten verlaufen allerdings nicht immer ohne Zwischenfälle. „Im vergangenen Jahr habe ich viele meiner Tauben an Greifvögel verloren“, erinnert sich Peter Lhotsky. Er denkt dennoch nicht daran, sein Hobby in absehbarer Zeit aufzugeben. „Dafür hängt mein Herz viel zu sehr an diesen faszinierenden Tieren“, sagt er.

    Über 100 Teilnehmer in Hofheim

    Die nächste Möglichkeit, mit seinen Kunstflugtauben einen großen Wettbewerb zu gewinnen, gibt es für den Sulzdorfer vom 28. bis 30. Juni im nahen Hofheim, wenn dort das „Internationale Flugkastentreffen 2018“ stattfindet. Dort werden sich dann rund 100 Teilnehmer aus zahlreichen europäischen Ländern einfinden und die Flugkünste ihrer Vögel präsentieren. Drei Tage lang, von Donnerstag bis Samstag, besteht dann für alle Interessierten auf dem Gelände des GVZ Ibind und Umgebung nahe des Hofheimer Freibades die Möglichkeit, sich die Flugkünste der Tauben anzuschauen.

    Gelegenheit zum Fachsimpeln

    Für Peter Lhotsky ist das Meeting, das von der DFC-Gruppe Mainfranken organisiert wird und in der er seit vielen Jahren Mitglied ist, auch eine gute Gelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen. Denn neben dem Anreiz, wieder eine Urkunde oder einen Pokal zu gewinnen, gibt es für ihn einen weiteren Grund, an dem internationalen Treffen in Hofheim teilzunehmen: „Wir Kunstflugtaubenzüchter sind wie eine große Familie und ich freue mich schon darauf, mit den anderen zusammenzusitzen und fachzusimpeln.“

    Orientalische Roller und Französische Purzler Die Welt der Kunst- und Sturzflugtauben ist sehr facettenreich. Es gibt viele Rassen, darunter Orientalische Roller, Galatzer Roller, Französische Purzler oder Elsterpurzler. Je nach Rasse zeigen die Tauben unterschiedliche Kunststücke. Bei den Rollern besteht die Flugkunst, wie der Name schon sagt, im Rollen. Das heißt, sie steigen in die Höhe und stürzen dann nach unten, indem sie sich um ihre Längsachse drehen. Purzler dagegen werfen sich im Flug nach hinten über. Anschließend steigen die Vögel wieder hoch und das Schauspiel wiederholt sich. Die Tiere können bis zu 20 Jahre alt werden – falls sie nicht von einem Greifvogel erwischt werden, was immer wieder vorkommt.

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