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Ein gutes Jahr für die Rhöner Hüttenwirte

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Ein gutes Jahr für die Rhöner Hüttenwirte

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    Passt das Wetter, ist in und an den Rhöner Hütten was los, wie das Archivfoto aus dem vergangenen November belegt. Entsprechend zeigten sich die meisten Hüttenwirte mit Verlauf der Saison zufrieden.
    Passt das Wetter, ist in und an den Rhöner Hütten was los, wie das Archivfoto aus dem vergangenen November belegt. Entsprechend zeigten sich die meisten Hüttenwirte mit Verlauf der Saison zufrieden. Foto: Archiv-Foto: Thomas Pfeuffer

    Rhön

    Mit dem November geht die Hauptwandersaison in der Rhön so langsam zu Ende. Bis zum Start der Skisaison, die heuer hoffentlich nicht wieder wegen Schneemangel weitgehend ausfällt, gönnen sich viele Wirte der Rhöner Wanderhütten eine Pause. Und blicken durchaus unterschiedlich auf die zurückliegende Saison zurück. Während ein Teil regelrecht begeistert vom Geschäft in den zurückliegenden Monaten ist, sehen andere das Jahr nicht ganz so positiv. Allerding – und das ist das Erfreuliche – so richtig unzufrieden ist keiner der befragten Gastronomen.

    Regelrecht euphorisch ist das Geschwisterpaar Diana und Dennis Tisma. Die beiden haben ihre erste Saison auf der Kissinger Hütte hinter sich. „Wir haben einen tollen Start gehabt, da möchte ich allen ein großes Dankeschön sagen, die uns so gut aufgenommen haben“, betont Diana Tisma und lobt besonders die gute Zusammenarbeit mit dem Rhönklub Bad Kissingen. Das ganze Jahr sei gut gelaufen, gelegentlich sei man regelrecht überrannt worden. „Ich hoffe, dass wir hier alt und grau werden können“, so die Perspektive der jungen Wirtin.

    Vom Arbeitsstress erholen wollen sich die Kissinger-Hütte-Wirte vom 2. bis einschließlich 24. November. Allerdings bleibt die Hütte nicht durchgängig geschlossen. Montag, 31. Oktober, und an Allerheiligen ist von 10 bis 20 Uhr geöffnet, bis Freitag, 4. November, danach von 12 bis 18 Uhr. Ab dann ist samstags und sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr und mittwochs jeweils von 12 bis 18 Uhr. Allerdings gibt es an diesen Tagen nur kalte Küche und Getränke.

    Von einem perfekten Jahr spricht auch Marc Trum von der Gemündener Hütte auf dem Kreuzberg. Der Winter sei kurz, aber knackig gewesen, nicht so gut wegen des vielen Regens dann der Frühsommer. Ab Ferienbeginn sei der Betrieb dann wieder bestens gelaufen. Nach der vielen Arbeit freut sich jetzt die ganze Familie auf die Erholungspause. Die startet vermutlich am Tag nach dem Hüttenabend, der am 3. November steigt. Falls das Wetter schön wird, ist aber auch am folgenden Sonntag nochmals geöffnet. Die Betriebsruhe auf der Gemündener Hütte endet am 1. Dezember. An diesem Tag steht dann auch gleich wieder ein Hüttenabend auf dem Programm.

    Ihre erste Saison haben auch Daniel Brown, Frank Strobach als Pächter des Schweinfurter Hauses hinter sich. „Wir sind sehr gut aufgenommen worden und fühlen uns hier wohl“, so das Resümee von Frank Strohbach. Die Zahl der Gäste sei kontinuierlich gestiegen, auch bei schlechtem Wetter sei immer etwas los gewesen. „Manchmal konnten wir uns vor lauter Arbeit gar nicht retten“. Da wird es nun Zeit für Erholung. Diesen Sonntag ist das Schweinfurter Haus noch geöffnet. Nach der Pause sind Gäste ab 22. November wieder willkommen.

    Niemand erreicht werden konnte am Berggasthof Rother Kuppe. Wirtin Anja Schill hat heuer die Betriebsferien vorverlegt. Sie geht noch bis diesen Samstag. Ab Sonntag ist die Rother Kuppe dann wieder geöffnet. Über den Winter von Dienstag bis Sonntag jeweils von 11 bis 19 Uhr.

    Nicht ganz so begeistert fällt das Resümee von Robert Voll aus. Dem Wirt vom Würzburger Karl-Straub-Haus hat das schlechte Wetter im Frühsommer Gäste gekostet. Ab August und an vielen Wochenenden „ging dann was“, wie er es beschreibt. Was ihn und vor allem viele seiner Gäste ärgerte, waren die Sperrungen und Umleitungen der Wanderwege wegen der Fällaktionen für die Kernzonen des Biosphärenreservats, die in der Hauptsaison stattgefunden haben. Wann heuer Betriebsruhe am Würzburger Haus ist, weiß Voll noch nicht. „Wenn das Wetter schlechter wird“, so seine Auskunft.

    Unzufrieden mit dem Wetter ist auch Herbert Adolph vom Haus am Roten Moor. In den neugestalteten, vergrößerten Gasträumen lasse sich hervorragend arbeiten, trotzdem gebe es heuer keinen Grund zum Jubeln. Der schlechte Winter mit nur wenigen Skitagen habe im Sommer nicht ausgeglichen werden können – auch wenn das Wetter im August und September sehr gut gewesen sei. Am Roten Moor, so Adolph, herrsche oft schon eine andere Witterung als im nahen Bischofsheim. Das zeige sich gerade in diesen Tagen wieder.

    Vor der Wintersaison will sich die Familie Adolph jetzt erholen. Die Betriebsruhe startet am Montag, 7. November, und dauert bis einschließlich Freitag, 2. Dezember.

    Jürgen Schmidt von der Thüringer Hütte spricht wiederum von einem „sehr guten Jahr“. Das Geschäft hätte sogar noch besser laufen können, aber es sei oft nicht möglich, Personal für die Arbeitszeiten zu finden, wie sie in einer Wanderhütte anfallen. Zusätzliche Festeinstellungen seien auch schwierig, weil von Januar bis Ostern zu wenig los sei. „Ich mach das seit 40 Jahren und es ist jedes Jahr das selbe Problem“, so Schmidt. Der 21. November ist der erste Tag, an dem die Thüringer Hütte heuer geschlossen ist. Geöffnet ist wieder ab Donnerstag, 22. Dezember. Falls genügend Schnee für Langlauf und die Schlittenbahn vor dem Haus liegt, startet der Betrieb natürlich früher.

    Das Personalproblem kennt auch Roland Fuchs vom Kiosk am Schwarzen Moor. Nach seiner Kenntnis geht es da vielen Hüttenwirten ähnlich. Auch er verweist auf die schwierigen Arbeitszeiten gerade am Wochenende. Ansonsten ist er sehr zufrieden mit dem Jahresverlauf. Das Jahr sei spät angelaufen, habe sich „dann aber gut gemacht“. Entsprechend zufrieden zeigt sich der Gastronom. Wir hatten viel Arbeit und haben uns jetzt die Pause verdient. Die beginnt am 21. November und dauert bis zum 24. Dezember. Am ersten Weihnachtsfeiertag ist dann wieder geöffnet.

    „Nix Außergewöhnliches, das Übliche, kein Grund zur Klage“, so bewertet Klaus-Dieter Gros vom Berghaus Rhön die abgelaufene Saison. In Anbetracht der Wetterkapriolen zeigt er sich recht zufrieden. Nach der Pause wird er in seine letzte Saison auf dem Fansberg starten. Nachdem er den Betrieb 30 Jahre, seine Familie sogar 42 Jahre, führte, hat er den Pachtvertrag zu Ende Oktober 2017 gekündigt. Die Gründe für diesen Schritt möchte er allerdings nicht öffentlich diskutieren. Das Berghaus ist diesen Sonntag noch geöffnet. Am Montag wird geputzt, und dann ist für Gros Urlaub angesagt. Am Samstag, 10. Dezember ist wieder geöffnet. Ab 19 Uhr beginnt an diesem Tag dann gleich das beliebte Weihnachtssingen.

    Das wohl prominenteste Wanderziel in der bayerischen Rhön ist die Klostergaststätte auf dem Kreuzberg. Sie ist seit Donnerstag bis einschließlich 1. Dezember geschlossen. Die Herbstpause wird aber auch heuer wieder vom 25. bis 27 November für den Adventsmarkt unterbrochen. Der Berggasthof Elisäus hinter dem Kloster ist weiterhin von Dienstag bis Sonntag geöffnet.

    Das Neustädter Haus schließlich schließt am Sonntag. Familie Kneipp hört nach 14 Jahren auf. Das Haus wird nach einer Übergangszeit vom neuen Pächter wieder geöffnet.

    Darüber, ob es eine neue alte Hütte in der Rhön geben wird, gibt es derzeit viele Spekulationen. Die Rede ist von der Haflinger Alm, die angeblich verkauft wurde. Für die Eigentümer erklärte Ralf Roth gegenüber dieser Redaktion, dass es richtig ist, „dass die Haflinger Alm zum Verkauf steht. Dass das aber bereits erfolgt ist, stimmt definitiv nicht.“

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