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Aubstadt: Ein kleines Dorf baut ein großes Mietshaus: Wie Aubstadt die Jugend im Ort hält

Aubstadt

Ein kleines Dorf baut ein großes Mietshaus: Wie Aubstadt die Jugend im Ort hält

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    Aubstadts Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner ist schon ein wenig stolz darauf, dass es der Gemeinde gelungen ist, ein großes Mietshaus zu bauen.
    Aubstadts Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner ist schon ein wenig stolz darauf, dass es der Gemeinde gelungen ist, ein großes Mietshaus zu bauen. Foto: Michael Petzold

    Eigentlich passt das große Mietshaus der Gemeinde nicht so recht in die Reihe der Türen-auf-Projekte, die am Samstag, 12. Oktober, der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Aber weil der Projekttag der Grabfeldallianz heuer in Aubstadt stattfindet, alte Scheunen und leerstehende Gebäude abgerissen wurden, um mitten im Dorf in der Pfeiffersgasse 6 den Neubau zu platzieren, ist die Wohnanlage dann doch wieder geeignet, hier erwähnt zu werden.

    Ungewöhnliches Engagement auf dem Wohnungsmarkt

    Aubstadt ist mit knapp 730 Einwohnern eine der kleinsten selbstständigen Gemeinden in Bayern, heißt es auf der Internetseite des Ortes. Mittlerweile sind es zwar über 800, wie Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner sagt, aber auch für einen Ort dieser Größenordnung ist das Engagement auf dem Wohnungsmarkt ungewöhnlich, zumal das Projekt im Grabfeld Pilotcharakter besitzt. Auch viel größere Gemeinden könnten sich hier ein Beispiel nehmen.

    "Bei Bürgerversammlungen sind wir oft darauf angesprochen worden, dass wir Wohnungen brauchen im Dorf", sagt der Bürgermeister. Vor allem ging es darum zu verhindern, dass junge Leute dem Dorf den Rücken kehren, nur weil kein geeigneter Wohnraum zur Verfügung steht. "Die jungen Leute wollen erst einmal zusammenwohnen, bevor sie heiraten und später dann vielleicht selbst bauen", weiß Wachenbrönner. In Aubstadt selbst gebe es nur noch wenige Leerstände, ein neues Baugebiet sei in Planung.

    Günstige Nebenkosten dank Photovoltaik

    Und so wurde das Mietshaus Teil der "Agenda 2030" getauften Zukunftsplanung, zu der auch die örtliche Dorferneuerung, die jetzt so gut wie abgeschlossen ist und die Wiederbelebung der Dorfwirtschaft, die nicht vorankommt, gehören.

    Nachdem die alte Bebauung abgerissen war, startete 2020 die Planung des Projekts mit dem Bad Neustädter Architekturbüro Leicht. Auf gut zwei Millionen Euro Baukosten lautete die Prognose für das Gebäude mit sieben Wohnungen mit einer Größe von 60 bis 110 Quadratmeter, eine davon barrierefrei. Dazu kommen noch jeweils ein Kellerabteil und ein Parkplatz pro Einheit. Die Miete liegt laut Bürgermeister bei acht Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, wobei der Bürgermeister auf günstige Nebenkosten verweist. Die Wärmepumpe für die Heizung werde über den Strom betrieben, der durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert wird.

    Am Ende wurden es rund 800.000 Euro mehr. Materialprobleme, die vor allem nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine einsetzten und die stark anziehende Inflation, zogen die Bauarbeiten in die Länge und sorgten für erhebliche Mehrkosten. Immerhin gab es über eine Million Euro Förderung. Geld gab es über das Amt für ländliche Entwicklung für Kauf und Abriss sowie über den sozialen Wohnungsbau.

    Wohnungen sind begehrt

    Wie begehrt die Wohnungen im neuen Mietshaus sind, hatte Bürgermeister Wachenbrönner erfahren, als er vor der Fertigstellung im August vorigen Jahres vom Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft in Bad Königshofen aus Mietanzeigen in den Ebay-Kleinanzeigen im Internet veröffentlich hatte. Anschließend schwang er sich aufs Fahrrad, um nach Aubstadt zu fahren. Als er dort angekommen war, stellte er fest, dass auf seinem Anrufbeantworter bereits zwei Anfragen eingegangen waren.

    Am Projekttag ist Bürgermeister Burkhard Wachenbrönner von 14 bis 18 Uhr auf dem Gelände anwesend und gibt bereitwillig Auskunft. Außerdem zeigt eine Bildergalerie den Werdegang des Baugeschehens.

    Türen auf im GrabfeldDie Mitgliedsgemeinden der Allianz Fränkisches Grabfeldgau fördern Sanierungsarbeiten an alten Häusern. Am Projekttag mit dem Titel "Türen auf im Grabfeld" am Samstag, 12. Oktober, von 14 bis 18 Uhr, gewähren heuer in Aubstadt drei Hausbesitzer, die in der Vergangenheit von der Förderung profitiert haben, interessierten Besuchern einen Blick in ihre Häuser und erzählen vom Abenteuer der Sanierung. Dazu gibt es auch Informationen von Bürgermeister Burkard Wachenbrönner zu dem von der Gemeinde errichteten Mietshaus.Quelle: Quelle: Allianz Fränkischer Grabfeldgau

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