BAD NEUSTADT (NEW) Mit festen Wurzeln in der Rhön macht es Spaß auf Reisen zu gehen, beruflich oder zur Erholung. Kurt Geis hat beides getan und ist dabei mobil geblieben bis zum heutigen Tag. Am Sonntag wird er 70 Jahre alt.
Geboren wurde Geis in Bischofsheim und wuchs von klein an in den elterlichen Betrieb hinein. Vater August hatte schon 1926 das erste Reiseunternehmen im Landkreis gegründet und musste dann erleben, dass die Busse im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt wurden. Der Wiederaufbau begann 1948 und gab Sohn Kurt die Möglichkeit, die Branche von der Pike auf kennen zu lernen. 1961 machte sich der Jubilar in Bad Neustadt selbstständig. Mit zwei Bussen stieg er ein und erweiterte den Fuhrpark bis auf 34 Busse in den 90er Jahren. In den ersten Jahren saß Kurt Geis noch selbst am Steuer, mit der Zeit verlagerten sich die Schwerpunkte. Der Ausbau des Linienverkehrs wurde ein richtiges Steckenpferd.
Großen Wert legt Geis darauf, dass er sein Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau Rosemarie aufgebaut hat, die für die Buchhaltung zuständig und immer Ansprechpartnerin vor Ort war. Die beiden haben 1963 geheiratet und wissen ihr Werk inzwischen bei den beiden Söhnen in besten Händen. 1990 hatte Geis noch zusätzlich die Aufgabe eines Hoteliers übernommen.
Seine zupackende Art brachte es mit sich, dass Kurt Geis 1978 in den Stadtrat gewählt wurde, dem er bis 1990 angehörte. Im selben Jahr zog er auch in den Kreistag ein, das Mandat hat er heute noch inne.
Im Jahr 2004 bewegte sich Geis ein bisschen Richtung Privatier und verließ nach insgesamt 23 Jahren den Aufsichtsrat der Volksbank und den Kur- und Verkehrsverein, in dem er seit 1970 aktiv mitgearbeitet hatte. Sein Engagement hatte er zudem 15 Jahre lang als Vertreter Unterfrankens in die Tarifkommission des Verbandes bayerischer Omnibus-Unternehmer eingebracht.
Eigentlich habe er immer im Dienst der Öffentlichkeit gestanden, bilanziert Kurt Geis rückschauend. Und wenn das einmal nicht der Fall war, dann ging er seinem großen Hobby nach, dem Skifahren. In seiner Jugend war er einige Male Rhöner Gaumeister. Und es ist verständlich, dass er seine helle Freude an den beiden Enkelkindern hat, weil sie Sportler durch und durch sind.