Christopher Koch hüllt sich in Schweigen. Nein, nein, von seiner Büttenrede wolle er nichts verraten. Nur so viel kündigt der 16-Jährige an: Er hält keine klassische, gereimte Büttenrede bei "Jung und Närrisch", der Narren-Nachwuchsshow des Bayerischen Fernsehens. Der Hendunger steigt als Witze erzählender Teenie in die Bütt – und bringt jede Menge Erfahrung mit.
Christopher Koch wurde das Narrentum sozusagen in die Wiege gelegt. Bereits als Siebenjähriger stand er gemeinsam mit seinem Opa auf der Hendunger Bühne. Seitdem weiß er ganz genau, was er werden will: ein Star in der Bütt. Das Tolle daran — der Schüler hat sein Ziel schon so gut wie erreicht. Am Faschingssonntag, 19. Februar, tritt er bei der Sendung "Fastnacht in Franken – jung und närrisch" in Veitshöchheim auf. Das ist die Nachwuchs-Show zum bekannten Quotenrenner.

Lampenfieber vor dem großen Auftritt
Ob er trotz seiner Bühnenerfahrung Lampenfieber bei der Auszeichnung der Sendung hatte? "Ja, aber nur kurz", lautet die Antwort. Auch Mutter Nicole Koch fieberte ein wenig mit. "Im Kopf habe ich alles mitgesprochen", gesteht sie. Denn der Text, den ihr Filius im TV vorträgt, stammt aus ihrer Feder. "Mama hat die Muße fürs Büttenschreiben. Sie kann das richtig gut!", sagt Christopher Koch.
Den letzten Schliff für die heimische Faschingsbühne der Hendunger Karnevalsgesellschaft (He-Ka-Ge) holte sich Christopher Koch bei einem dreitägigen Büttenredner-Workshop des Fastnacht-Verbands Frankes in Leinach. Das war im November. Kurz darauf durfte der junge Redner beim Casting für die beliebte TV-Show des fränkischen Narren-Nachwuchs zeigen, was er kann. Bald war klar: Christopher Koch hat überzeugt und tritt als Vortragskünstler bei "jung und närrisch" auf.
Michl Müller als Büttenpate
"Ich wurde nach Würzburg eingeladen, zur Generalprobe der Närrischen Weinprobe", erzählt Christopher Koch, wie es für ihn weiter ging. Dort habe er auch erstmals seinen prominenten Büttenpaten Michl Müller getroffen. Denn in diesem Jahr coachen prominente Künstlerpaten den närrischen Nachwuchs.
"Er hat mich herumgeführt und wir sind meine Bütt durchgegangen." Dabei hätten er und Michl Müller festgestellt, dass sie viel gemeinsam haben. "Ich laufe zum Beispiel viel auf der Bühne, genau wie er." Müller hat dem 16-Jährigen auch Tipps für seinen Auftritt gegeben. "Er hat gesagt: Wenn du auf der Bühne bist, siehst du die ganzen Kameras gar nicht. Und so war es dann auch."

Das i-Tüpfelchen fürs Kostüm
Anfang Februar reiste der Schüler dann zweimal nach Veitshöchheim, wo die Proben und Aufnahmen für die närrische Nachwuchssendung stattfanden. "Die erste Probe lief optimal. Wir mussten danach nur mein Outfit verändern", verrät der 16-Jährige. Und Mutter Nicole Koch ergänzt: "Es war etwas zu dunkel." Die Lösung: Ein silberner Glitzerhut aus dem Fundus.
Aufgezeichnet wurde die 75-minütige Sendung am Sonntag nach der Hendunger Mädchensitzung. Für Christopher Koch begann der Drehtag am Morgen. "Wir haben erst das Schlusslied geprobt und dann den Anfang." Danach wurde das Programm einmal von Anfang bis Ende durchgespielt - ohne Publikum. Nach der Mittgaspause wurde es ernst. "Ich durfte zuerst meine Familie in Empfang nehmen, dann ging es in die Maske." Anschließend wurde der 16-Jährige noch mit einem Mikrofon ausgestattet und wartete auf seinen Auftritt.
Zittern vor dem großen Auftritt
"Ich habe gezittert und war total aufgeregt", erinnert sich Christopher Koch an den Moment, bevor es für ihn auf die große Bühne der Mainfrankensäle ging. Aber nach den ersten Sätzen war das Lampenfieber wie weggeblasen. "Das Publikum war gut drauf und es lief einfach." Auch Mama Nicole Koch war zufrieden: "Das hat er gut gemacht. Wir sind sehr stolz." Für die ganze Familie war es ein "tolles Erlebnis".

Hinter den Kulissen traf Christopher Koch natürlich auch auf die Stars von Fasnacht in Franken. Hier ein Foto mit Michl Müller und Sebastian Reich, dort eins mit Matthias Walz, Oti Schmelzer und Ines Procter. "Und hier bin ich mit Sitzungspräsident Fabio Walter", sagt Christopher Koch und zeigt ein Foto auf seinem Handy. Insgesamt habe er 136 Bilder gemacht. "Alle waren total nett und cool", erzählt der 16-Jährige. Auch mit seinen Bühnenkollegen habe er sich schnell angefreundet und ausgetauscht.
Mit der ganzen Familie vor dem TV-Bildschirm
"Das war echt etwas Besonderes. Die Chance bekommt man nur ein- oder zweimal", sagt Christopher Koch. Deshalb wird auch am Faschingssonntag mit der ganzen Familie die Sendung angeschaut. Seine Mitschülerinnen und Mitschüler wollen es sich auch ansehen. Und mit ihnen sicherlich viele weitere Fernsehzuschauer.
Ausgestrahlt wird die Sendung "Fastnacht in Franken - jung und närrisch" am Sonntag, 19. Februar, von 18.45 bis 20 Uhr im Bayerischen Fernsehen. Die Wiederholung läuft am Rosenmontag, 20. Februar, um 11.25 Uhr.