Die Bewohner konnten es kaum erwarten: Die Rittergruppe durfte als erste in das neue Gebäude einziehen. Das Salem-Dorf in Höchheim hat ein neues Wohnhaus bekommen, das nun fertiggestellt wurde. Wegen der Corona-Beschränkungen muss ein offizielles Eröffnungsfest verschoben werden, es soll aber nachgeholt werden, eventuell im Frühsommer 2022, sobald die Pandemie es zulässt.
Für die Bewohner des Gutshauses, das als Wohnhaus nicht mehr den aktuellen Vorschriften entspricht hinsichtlich der Größe und der Ausstattung, musste eine neue Wohnstätte geschaffen werden. Ein Neubau sollte die bisherige Wohnsituation verbessern, zunächst musste jedoch die Finanzierung geklärt werden. Auf Investitionen von rund 3,58 Mio. Euro wurde das Objekt geschätzt, ein Kostenrahmen, der auch eingehalten wurde, wie Einrichtungsleiterin Marianne Bär in einem Gespräch mitteilte. 65 Prozent der Summe übernimmt der Freistaat Bayern, zehn Prozent der Bezirk Unterfranken, den Rest zahlt das Sozialwerk Salem aus einen Mitteln. Auf einem ehemaligen Sportplatz entstand das Gebäude mit Platz für zwei Gruppen mit je 12 Einzelzimmern. Es passt sich bestens in die Runde der bereits bestehenden Familienhäuser und Zweckbauten ein.

Das Architekturbüro Armin Röder hat den Bau geplant, dabei musste beachtet werden, dass Teilflächen des Baugrundstücks früher als Steinbruch genutzt wurden und damals mit Erdreich aufgefüllt worden waren, wie eine Baugrunduntersuchung ergab. Aufgrund dieser aufgefüllten Bereiche musste eine Pfahlgründung vorgenommen werden. Das ganze Gebäude ruht auf einer Bodenplatte, darunter befinden sich Streifenfundamente.
Fußbodenheizung und Wandverkleidungen aus Naturholz
Das Gebäude wird heizungstechnisch über die bestehende Hackschnitzelanlage und aus dem Fernwärmenetz über das Nachbarhaus versorgt und besitzt eine Fußbodenheizung. An der Fassade bilden die weißen Verputzflächen einen Kontrast zu den Wandverkleidungen aus Naturholz. Vor dem Haupteingang entsteht durch die Gebäudeform eine Hofsituation, die dreiseitig vom Gebäude umschlossen wird.
Innen verbindet ein Fahrstuhl die zwei Etagen, alles ist rollstuhlgerecht ausgebaut, das bedeutet, alle Räume sind barrierefrei zu erreichen und die Türen sind entsprechend breit. Je zwei Zimmer teilen sich ein Bad, außer bei den insgesamt sechs Zimmern, die für Rollstuhlfahrer gedacht sind, an diese schließt sich jeweils eine eigene Nasszelle an. Alle Bewohnerzimmer sind mit einer Notrufanlage und Einbauschränken ausgestattet. Ein Essraum und ein abtrennbarer Wohnbereich ergänzen die Zimmer, dazu kommt eine Küche. Im Erdgeschoss kann man es sich auf der Terrasse gemütlich machen, im Obergeschoss gibt es ebenfalls eine Terrasse auf einem der Dächer. Großzügige Fensterflächen lassen das Gebäude hell und luftig erscheinen.
Die Außenanlagen werden noch fertiggestellt, informierte Marianne Bär. Vor dem Haus sind Pflaster- und Grünflächen sowie Sitzgelegenheiten eingeplant und zum Teil schon fertig. Während einer internen Einweihungsfeier soll ein Ahorn als Hausbaum gepflanzt werden.
