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BAD KÖNIGSHOFEN: Ein Sizilianer im Grabfeld

BAD KÖNIGSHOFEN

Ein Sizilianer im Grabfeld

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    Mit einem Miniatur-Fischerboot aus Catania auf Sizilien hält Jubilar Nino Barbagallo die Erinnerung an seine erste Heimat lebendig.
    Mit einem Miniatur-Fischerboot aus Catania auf Sizilien hält Jubilar Nino Barbagallo die Erinnerung an seine erste Heimat lebendig. Foto: Foto: Josef Kleinhenz

    „Ich habe seit 1983 einen deutschen Pass. Bin ich in Deutschland fühle ich mich als Deutscher. Halte ich mich in Italien auf, bin ich wie ein Italiener“, sagt Nino Barbagallo. Der Königshöfer wurde am 25. April 1936 in Catania, der Stadt am Fuße des Vulkans Ätna, auf Sizilien geboren und feiert diesen Montag seinen 80. Geburtstag.

    Schon als Bub hat er gerne gebastelt. Nino baute kleine Radios, Modellflugzeuge und Holz-Spielsachen für seine Schulfreunde. Gerade acht Jahre alt, war er nach der Schule oft bei seinem Vater in der familieneigenen Kunstmöbelfabrik, um in kleinen Anfängen den Umgang mit Holz und Blattgoldarbeiten sowie das Erstellen von Holzskulpturen zu erlernen. Das „Geburtstagskind“ freundete sich mit der Kunst der Möbelrestaurierung an und entdeckte bald seine Vorliebe zu natürlichem Material, das ihn fortan in seinen Hobbys begleiten sollte.

    1955 machte Barbagallo das Abitur, um danach zur militärischen Luftwaffe zu gehen. Seinen Traum, Alitalia-Pilot zu werden, konnte er sich allerdings nicht ganz erfüllen. Denn nach einem Landeunfall mit einem Kleinflugzeug nach knapp einem Jahr Piloten-Ausbildung musste er diesen Wunsch zurücknehmen. Grund des Malheurs war nach seiner Schilderung, dass der Landeplatz in Vicenza/Norditalien beim Landeanflug entgegen der Vorschrift besetzt war und er gezwungen worden sei, außerhalb der Landebahn zu landen. Zwar nur leicht verletzt entstieg er der Maschine, allerdings mit dem Vorsatz, nicht mehr so schnell in ein Flugzeug zu steigen.

    Stattdessen nahm er 1956 ein fünfjähriges Ingenieurstudium der Elektronik auf und erhielt 1961 ein Angebot vom Deutschen Konsulat, sich bei der Firma Siemens in Karlsruhe mit kardiografischen Geräten und Laserstrahlen zu beschäftigen.

    Später wurde Nino Barbagallo zu Siemens nach München geholt, um eine Abteilung mit über 100 italienischen Mitarbeitern in der Transistorentechnik auszubilden. Mit einem Arbeitsteam ging er dann im Auftrag des Unternehmens zurück nach Catania, um 16 Jahre in seiner Heimat als Abteilungsleiter tätig zu sein.

    EDV-Anlage betreut

    1982 schlug die Stunde erneut für Deutschland. In der Saaletalklinik in Bad Neustadt war Nino Barbagallo für die EDV-Anlage zuständig. Er installierte spezielle Programme für Psychologen. Außerdem unterrichtete er für das Christliche Bildungswerk Bad Neustadt mehrere Jahre in Computertechnik und gab an der Vhs Bad Neustadt Kurse in Italienisch. Ausgleich fand er bei der Öl- und Aquarell-, Brenn- und Seidenmalerei sowie dem Anfertigen von Intarsien-Bildern und im Drechseln von Schmuck- und Möbelstücken. Nino Barbagallo verfügt über eine hervorragende Baritonstimme und hat manche Trauung in der Kirche mit dem Ave Maria, oder Familienfeiern mit italienischen Liedern bereichert. Seit 1996 wohnt er mit seiner Frau Waltraud, einer geborenen Sauer aus Aub, in Bad Königshofen. Die beiden Töchter leben mit ihren Familien in München. Zum 80. Geburtstag kann auch eine Enkelin gratulieren.

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