Vor zehn Jahren zogen drei Künstler der Region aus, um Wissenschaftler zu werden und ein Institut zu gründen. Das hehre Ziel der Drei war nichts weniger als die Verbesserung und Verschönerung der Welt. Jetzt, zehn Jahre und ungezählte Aktionen später feiert das Institut Heinz ein kleines Jubiläum mit einer großen Werkschau und dem Blick auf zehn erfolgreiche Jahre in Kunst und Kultur Kloster Wechterswinkel.

"Einsteigen, vorne!", heißt es im Festsaal von Kloster Wechterswinkel zu Beginn der Vernissage. Mit dem Institut Heinz geht es auf eine moderierte Busreise zum Frickenhäuser See. Dort wird zweimal um den See herum gelaufen, dann geht es per Bus wieder zurück ins Kloster, wo ein Lunchpaket und ein Überraschungsgeschenk auf die Teilnehmer der Bustour wartet.
Eine Autogrammkarte und ein Lunchpaket für die Gäste
Das Institut Heinz wäre nicht das Institut Heinz, wenn hierbei tatsächlich ein Bus zum Einsatz käme, beziehungsweise der idyllische See tatsächlich umrundet werden sollte. Für die Künstler, pardon: Wissenschaftler, Mia Hochrein, Jan Polacek und Stephan Winkler wie für die wohlfeil ausgesuchten, selbstverständlich nach aktuellen Hygieneregeln in den Bus sortierten Fahrgäste, geht die Reise natürlich nur auf der Videoleinwand vonstatten, der Rundweg um den See vor dem Festsaal rund um die Empore. Das Geschenk (eine signierte Autogrammkarte) sowie das Lunchpaket (mit klassischer Stulle, Apfel, einem Schokoriegel und einer Serviette) gibt es aber für alle Besucher der Ausstellungseröffnung auch im wahren Leben.
"Kunst macht man, Humor hat man!" So lautet eines der Mottos des Instituts Heinz. Für Mia Hochrein, Jan Polacek und Stephan Winkler ist jeder ein Heinz, der trotzdem lacht. Will sagen: Bloß nicht alles ernst nehmen, was die drei Wissenschaftlerkünstler so alles von sich geben. "Ohne die Liebe zur Kunst zu pflegen, endet alle Politik, alle Pädagogik und alle Versuche, die Welt zu verbessern, in Trostlosigkeit", heißt es im Manifest des Instituts Heinz, das die Leiterin der Kulturagentur, Dr. Astrid Hedrich-Scherpf, bei der Vernissage in Auszügen verlas.
Viele Veranstaltungen rund um die "Heinzologie"
Der stellvertretende Landrat Josef Demar bezeichnete die drei Künstler als "spektakulär, widersinnig und honorig". Mia Hochrein (Trashformatik), Jan Polacek (Integrationsmechanik) und Stephan Winkler (subästhetische Phänomene), alle drei für sich hochdekorierte Künstler, hatten sich vor zehn Jahren einen Spaß mit dem Institut Heinz erlaubt. Doch aus dem Spaß wurde viel mehr, mittlerweile füllen die Events, Ausstellungen und sonstigen Dinge rund um die "Heinzologie" Seiten im Flyer, der zur Ausstellung in Wechterswinkel erschienen ist. Mit Humor auf die Welt schauen, das ist dem Institut Heinz in den vergangenen zehn Jahren in bester und wahrhafter Weise gelungen. Und damit haben die Wissenschaftler tatsächlich ihren Beitrag dazu geleistet, die Welt ein wenig mehr zu verbessern und zu verschönern. Mögen sie diesem hehren Anliegen auch in Zukunft weiter viel Aufmerksamkeit schenken. Mit dem Ausruf an ihr Publikum: "Entdecke den Heinz in dir!"
Die Ausstellung "10 Jahre Institut Heinz" ist unter strengen Hygieneregeln im Kloster Wechterswinkel bis 8. November zu sehen. Immer mittwochs bis sonntags von 13 bis 17 Uhr. Am ersten Donnerstag im Monat bis 21 Uhr bei freiem Eintritt. Führungen gibt es an den langen Donnerstagen um 19 Uhr, allerdings nur nach Voranmeldung bei der Kulturagentur unter 09771-94690 oder kulturagentur@rhoen-grabfeld.de.
