Die Stürme der vergangenen Tage haben im Bischofsheimer Wald für Schäden gesorgt. Revierförster Daniel Walter von der "von Waldthausen'sche Forstverwaltung, Gersfeld", die für den Bischofsheimer Stadtwald zuständig ist, sprach von rund 300 Festmeter Sturmholz mit dem die Stadt Bischofsheim zu rechnen habe. "Das Problem ist, dass die Schäden über die Fläche verteilt sind. Der Sturm hat dort angegriffen, wo der Bestand durch Käferholzschäden locker war. Die Bestandslücken wurden erweitert."
Die von Waldthausen'sche Forstverwaltung betreut die Stadt Bischofsheim seit 2010. Daniel Walter stellte den Stadträten die Ergebnisse der vergangenen 20 Jahre im Bereich der Waldpflege vor. Dabei wurde deutlich, dass Pflegerückstände aus den Jahren von 2001 bis 2009 nicht aufgeholt werden konnten. "Die Bestände werden älter, versäumte Pflege ist nicht nachzuholen", betonte auch Constantin von Waldthausen. Die Vorgaben aus der Forsteinrichtung wie viel Einschlag auf einer vorgegebenen Pflegefläche zu geschehen habe, könne nicht erfüllt werden, auch wenn unter der von Waldthausen'schen Regie der Pflegeanteil deutlich erhöht wurde.
Im vergangenen Jahr wurden 6451 Festmeter eingeschlagen, deutlich weniger als der Hiebsatz von 11 000 Festmetern hergeben würde. Gerechnet wurde mit deutlich mehr Schadholz durch Käferbefall. Bislang waren es 3600 Festmeter in der Fichte.
Ohne staatliche Prämie wäre ein Minus entstanden
Eingenommen wurden in vergangenen Jahr 404 032 Euro, ausgegeben 322 190 Euro, was zu einem Gewinn von 81 843 Euro führte. Allerdings sei die einmalig Bundeswaldprämie von 162 000 Euro in dem Ergebnis enthalten. Ohne diese staatliche Zuwendung wäre eine Minus von gut 80 000 Euro entstanden.
Für dieses Jahr sieht der Plan 8531 Festmeter Gesamteinschlag vor. 2000 Festmeter an Käferholz sind als vorläufige Schätzung in der Planung enthalten. Ein Schwerpunkt in der Pflege werde im Bereich Irenkreuz in den Kieferbeständen sein. Für das Jahr 2022 könne die Stadt Bischofsheim mit einem Gewinn von 73 000 Euro im Wald rechnen. An Gesamteinnahmen werden 723 474 Euro erwartet, wobei der Holzverkauf mit 468 000 Euro die größte Position darstelle. Auf der Ausgabenseite sind 650 465 Euro veranschlagt.
Für Wegepflege, Grabenpflege und Wegesanierung sind rund 52 000 Euro für insgesamt 23 Kilometer Weg vorgesehen. Die geplanten Wegebaumaßnahmen aus 2021 seien nicht umgesetzt worden. Wie Walter erläuterte seien die Ausgaben hierfür vermieden worden, da weniger Holz vermarktet wurde und damit weniger Einnahmen zur Verfügung standen.
Über 23 000 junge Bäume sollen gepflanzt werden
Diskutiert wurde über die Notwendigkeit der Grabenpflege, um die Wege möglichst lange in gutem Zustand zu halten. Bürgermeister Georg Seiffert bat die Stadträte ihnen bekannte Bereiche, die einer Sanierung bedürfen, an Daniel Walter zu melden.
Aufforstungen sollen auf 4,28 Hektar stattfinden. 23 215 junge Eichen, Buchen und Bergahorn werden hierfür benötigt. Gepflanzt werden könne aber nur, wenn die jungen Pflanzen auch zur Verfügung stehen. Daniel Walter berichtete von Lieferschwierigkeiten, die zu Problemen führen könnten. Die Kosten für die Pflanzen inklusive Zaun und Einzelschutz werden 48 000 Euro betragen. Die Förderung inklusive der ersten Pflegemaßnahme beträgt 79 500 Euro.
Stephan Zimmermann fragte nach alternativen, wärmebeständigeren Baumarten für den Stadtwald. Laut Daniel Walter seien solche Arten für 2022 nicht vorgesehen.
Wie sich die Niederschläge auf den Zustand des Waldes ausgewirkt haben, wollte Egon Sturm wissen. "Aktuell ist der Wald bis oben hin voll mit Wasser", sagte Daniel Walter. "Derzeit ist auch keine Ernte möglich, weil der Boden viel zu feucht ist."