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Trappstadt: "Es hat uns voll erwischt": Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller in Trappstadt und Alsleben nach dem Unwetter

Trappstadt

"Es hat uns voll erwischt": Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller in Trappstadt und Alsleben nach dem Unwetter

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    Am Freitagmorgen zog ein Unwetter über Trappstadt und Alsleben. Das Bild zeigt die Überschwemmung in der Wüstgasse in Alsleben.
    Am Freitagmorgen zog ein Unwetter über Trappstadt und Alsleben. Das Bild zeigt die Überschwemmung in der Wüstgasse in Alsleben. Foto: Christoph Wohlfart

    Nach den Erinnerungen von Bürgermeister Michael Custodis ist es zehn bis zwölf Jahre her, dass Trappstadt von einem derartigen Hochwasser betroffen war. "Es hat uns voll erwischt", sagt er gegenüber dieser Redaktion. 

    Ein Unwetter zog am Freitagmorgen durch Trappstadt und Alsleben und setzte Straßen und Keller unter Wasser, wie hier in Trappstadt.
    Ein Unwetter zog am Freitagmorgen durch Trappstadt und Alsleben und setzte Straßen und Keller unter Wasser, wie hier in Trappstadt. Foto: Christoph Wohlfart

    Am Freitagvormittag ging ein Unwetter über Rhön-Grabfeld nieder. Es hatte Gewitter und Starkregen im Gepäck. Während die Altlandkreise Bad Neustadt und Mellrichstadt weitestgehend ungeschoren davon kamen, bekamen Trappstadt und Alsleben das ganz Ausmaß zu spüren. Die komplette Ortsdurchfahrt von Trappstadt, die Torhausstraße, wurde überflutet und Keller liefen voll. 

    Vor Ort war Kreisbrandmeister Christoph Wohlfart. Das Wasser sei aus der Berglage aus Richtung des thüringischen Schlechtsart gekommen, beschreibt er die Ereignisse in Trappstadt. Über das Gebiet "Am Weikers" sei es regelrecht "hereingeschossen" und habe dann die Ortsmitte erreicht.

    Hagel und Starkregen haben die Kanalisation überfordert

    "Erst Hagel, dann zwei Starkregen hintereinander – das hat die Kanalisation nicht mehr geschafft", so Wohlfart, der auch bei der Feuerwehr Alsleben aktiv ist. Mehrere Keller liefen voll und mussten ausgepumpt werden. Viele Abflüsse seien zugespült worden. Die Kanalisation sei damit überfordert gewesen.

    Viel Regen und große Hagelkörner überlasteten die Kanalisation.
    Viel Regen und große Hagelkörner überlasteten die Kanalisation. Foto: Christoph Wohlfart

    Die Feuerwehren von Trappstadt und Alsleben mussten am Freitag eine respektable Zahl an Einsätzen absolvieren. Die Feuerwehr von Alsleben wurde zu insgesamt acht Einsätzen gerufen. Fünf Keller wurden ausgepumpt, ein umgestürzter Baum beseitigt und zwei Straßen wurden überflutet. Die Kolleginnen und Kollegen aus Trappstadt hatten drei Einsätze mit dem gleichen Inhalt. Insgesamt waren rund 30 Feuerwehrleute im Einsatz. 

    Wertvolle Hilfe mit zwei großen Tanklastwagen

    In Trappstadt sei man mit dem Problem konfrontiert worden, dass das abgepumpte Wasser nicht zurück in die Kanalisation gepumpt werden konnte, da diese schon voll war, erzählt Wohlfart. Glücklicherweise habe ein Anwohner zwei große Tanklastwagen zur Verfügung gestellt, mit denen das Wasser abtransportiert werden konnte. "Man hilft sich gegenseitig."

    Trappstadt sei durch seine Tallage für Hochwasser anfällig, beschreibt Bürgermeister Michael Custodis die Situation. Das sei nicht das erste Ereignis dieser Art gewesen. "Vom Berg kommt so viel Wasser. Das packt kein Kanal der Welt." Hinzu sei gekommen, dass die Böden bereits relativ viel Wasser gespeichert hätten. 

    Man sei mit der Planung für einen Hochwasserschutz schon einmal sehr weit gewesen, konnte diesen dann aber nicht realisieren, erzählt der Bürgermeister. "Das hätte vermieden werden können." Nun werde man das Thema sicherlich nochmals aufgreifen und zusammen mit dem Planer nach einer Lösung suchen.

    Zu den Schäden konnten Kreisbrandmeister und Bürgermeister am Freitag noch nicht viel sagen. Zu Buche schlagen vollgelaufene Keller und eine vom Hochwasser betroffene Scheune in Alsleben. 

    Kommandant Florian Bauer: "So schlimm war es schon lange nicht mehr"

    Wie hat der Kommandant der Trappstädter Feuerwehr, Florian Bauer, den Tag erlebt? Er sei erst etwas später dazu gekommen, da er in Hohenroth arbeitet. "Ich habe schon einige Hochwasser erlebt, aber so schlimm war es schon lange nicht mehr", entgegnet er. 

    Über Trappstadt und Alsleben zog am Freitagmorgen ein Unwetter.
    Über Trappstadt und Alsleben zog am Freitagmorgen ein Unwetter. Foto: Christoph Wohlfart

    Von Seiten der Feuerwehr sei alles routiniert abgelaufen. Sie hätten die Keller ausgepumpt und diese anschließend mit einem Nasssauger gereinigt. "Wir haben das Bestmögliche getan", meint er. Positiv hebt er hervor, dass die Bürgerinnen und Bürger die Feuerwehrleute und die betroffenen Anwohner tatkräftig unterstützt hätten.

    Wie sah es im Rest des Landkreises aus? Die Polizeiinspektion Mellrichstadt meldete einen abgeknickten Baum bei Rappershausen in Richtung Rothausen. Die Polizeistreife schritt selbst zur Tat und entfernte den Baum eigenhändig von der Straße, sodass die Feuerwehr nicht gerufen werden musste, informiert Polizeioberkommissar Daniel Kuhn auf Nachfrage dieser Redaktion. "Bei uns ist alles ruhig geblieben", gibt Polizeikommissar Michael Rink von der Polizeiinspektion Bad Neustadt für deren Einzugsgebiet Auskunft. 

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