Bad Königshofen will eine Fair-Trade-Town werden, dazu hat sich eine Steuerungsgruppe zusammengefunden, die das Vorhaben umsetzt. Jüngst wurde im Foyer der FrankenTherme eine Ausstellung eröffnet, die anlässlich der bundesweiten "fairen Woche" an das wichtige Lieferkettengesetz erinnert.
Welche Missstände oft in Ländern anzutreffen sind, die Billigwaren liefern, von Lebensmitteln bis Textilien, ist ausreichend bekannt. Das Lieferkettengesetzt verpflichtet die Bezieher von Waren zu prüfen, ob es bei ihren Vertragspartnern, zum Beispiel in Bangladesch, unmenschliche Arbeitsbedingungen gibt. Sie sollen viel mehr in die Verantwortung genommen werden als bisher. "Schon 50 Cent mehr für die Erzeuger können die Welt dort verändern", wurde diskutiert. Wer würde das nicht gern bezahlen, wenn er wüsste, dass das Geld auch bei den Arbeitern ankommt? Menschenrechte sollen eingehalten und Umweltzerstörung vermieden werden, darauf weist die Ausstellung hin, zu der auch Schulklassen eingeladen sind. Bürgermeister Thomas Helbling wies auf die Bemühungen hin, seitens der Stadt auf faire Produkte zu achten beim Einkauf von Kaffee oder bei Geschenkkörben.
Die Bäume müssen weichen
Wer denkt beim Kauf von Keksen und Tütensuppen an brennende Regenwälder? Wo die Bäume weichen müssen, um Palmölplantagen anzulegen, werden auch Pestizide ausgebracht, die die Menschen dort schädigen. Beim Autofahren denkt niemand an die menschlichen Tragödien, die sich in den Platinminen abspielen, ohne diesen Rohstoff gibt es keine Produktion. Aufstände der Arbeiter in Südafrika wurden blutig niedergeschlagen. "Gegen Gewinne ohne Gewissen hilft nur ein gesetzlicher Rahmen", steht auf einem der Rollups. Die Kunden in den Industrieländern haben einen Einfluss auf die Bedingungen im Erzeugerland – sie müssen sie nur nutzen.
"Wir wollen, dass man in allen Geschäften Fair-Trade-Produkte kaufen kann", sagt Sabine Rhein. Außer ihr sind die Ansprechpartner in Bad Königshofen Christiane Schmalen, Susanne Büttner, Jürgen Steinert, Herbert Häcker, Anja Zuber-Bördlein, Heiderose Bär und Monika Scheider. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der FrankenTherme (9 bis 19 Uhr) bis 1. Oktober zu sehen.