Rund 30 Segelflieger-Freunde aus Trier hatten sich auf schöne Tage und schöne Flüge über Mellrichstadt gefreut. Doch das Trainingslager musste nach Bad Neustadt verlegt werden. Das Flugamt Nordbayern hat zu Wochenbeginn „bis auf Weiteres“ den Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen untersagt.
„Der Flugplatz verfügt zurzeit nicht über die vorgeschriebene geeignete Sicherheitsfläche um die Start- und Landebahn“, erklärt Ruth Kronau-Neef, Pressesprecherin bei der Regierung von Mittelfranken, bei der das Luftamt Nordbayern angesiedelt ist. Es kümmert sich um die Flugplätze in Mittel-, Ober- und Unterfranken. Auch ein Flugplatz bei Aschaffenburg musste aus diesen Gründen vorübergehend geschlossen werden.
Dass der Flugplatz plötzlich irgendwelchen Sicherheitsvorschriften nicht mehr genügt, liegt nicht an einer Gesetzesänderung. Es ist schlicht zu hohes Getreide im Umfeld des Platzes, das das Flugamt auf den Plan gerufen hat. „Innerhalb dieses Sicherheitsstreifens wächst zu hohes Getreide, unter anderem auch Mais. Dies kann beim Start oder bei der Landung ausbrechende Luftfahrzeuge gefährden“, so die Ansbacher Pressesprecherin weiter.
Wie Kronau-Neef erklärt, müsste der Flugplatzbetreiber für die Entfernung des zu hohen Getreides auf dem vorgeschriebenen Sicherheitsstreifen sorgen. Die ausstehende Mahd kann darin begründet liegen, dass durch die Witterungsverhältnisse der letzten Wochen eine Getreideernte unmöglich war. Jürgen Boxberger, Vorsitzender der Flugsportvereinigung Mellrichstadt, war für eine Stellungnahme am Freitag nicht zu erreichen.
Laut Statistik des Flugamtes gab es im vergangenen Jahr 1403 Starts auf dem Mellrichstädter Flugplatz. 27 Motorflugzeuge gingen in die Luft, 1064 Segelflugzeuge und 286 Motorsegler. Zudem stießen 26 Ultraleichtflugzeuge in den Himmel.