Der Stadtwald ist für den Bischofsheimer Stadtrat samt Bürgermeister Georg Seiffert ein wichtiges Thema. Entsprechend intensiv setzt sich das Gremium mit den Entwicklungen im städtischen Forst auseinander. So bildete bei der jüngsten Sitzung des Stadtrats ein Zwischenbericht über die aktuelle Lage der Waldbewirtschaftung einen der Schwerpunkte.
Dass dem Gremium ein solcher Bericht vorgelegt wird, ist neu. Beim Rückblick auf das Waldwirtschaftsjahr 2023 und der Vorstellung des Jahresbetriebsplans 2024 für den Stadtwald im März gab es einige Kritik. Unter anderem, weil es bei der Umsetzung der Forstbetriebspläne aus den Vorjahren immer wieder zu starken Abweichung bei den geplanten Maßnahmen und daher von den ursprünglichen Zahlen gekommen war.
Künftig zwei Zwischenberichte im Jahr
Dabei wurde auch deutlich, dass man manche Diskussion und manches Missverständnis durch eine bessere Kommunikation zwischen Forstbetrieb und Stadtrat hätte vermeiden können. Um zudem dem Ratsgremium zu ermöglichen, bei Bedarf Korrekturen vornehmen zu lassen, hatte der Stadtrat damals festgelegt, dass die Forstverwaltung künftig zwei Zwischenberichte pro Jahr erstatten muss. Eine Aufgabe, die nun Daniel Walter und Jakob Hahn von der "von Waldthausen`schen Forstverwaltung, Gersfeld", die den Bischofsheimer Stadtwald seit 2010 bewirtschaftet, übernahmen.
Wie die Revierförster erläuterten, ist man in diesem Jahr auf einem guten Weg, die Vorgaben der Planungen zu erfüllen. Mit einer Ausnahme, die auch in den Vorjahren für gravierende Abweichungen von den Zielvorgaben sorgte: Auch heuer musste wegen des Borkenkäferbefalls wesentlich mehr Fichtenholz eingeschlagen werden als ursprünglich vorgesehen.
Wie die Förster erläuterte, wurde bei der Fichte der Planwert um 3000 Festmeter überschritten. Dies sei überwiegend durch den Einschlag von Käferholz, dem sogenannten Kalamitätsholz bedingt. Statt der geplanten 990 Festmeter seien inzwischen gut 4000 Festmeter eingeschlagen worden, davon fast 3000 Festmeter Kalamitätsholz. Der Einschlag bei Kiefern sei planmäßig erfolgt. Im Bereich Buche und Esche stehe noch die Jungdurchforstung an, die in den nächsten Tagen beginnen würde. Somit werde der Plan in diesem Bereich voraussichtlich erfüllt.
Aus den Reihen des Stadtrats wurde gefordert, dass künftig bei den Einnahmen aus dem Holzverkauf differenzierte Angaben darüber gemacht werden, welche Erlöse aus den planmäßigen Hieben erzielt und wie viele Einnahmen durch Kalamitätsholz erwirtschaftet wurden.
Stadtrat will Wegepflege auf neun Kilometern Länge
Der Plan beim Wegebau sei zu 76 Prozent erfüllt. Die Aufträge seien vergeben worden, die Arbeiten jedoch noch nicht vollständig ausgeführt worden. Laut ursprünglichem Plan sollten rund neun Kilometer Wege gepflegt werden, was bedeute, das Lichtraumprofil freizuschneiden sowie Gräben und Bankette zu räumen. Bisher wurden allerdings nur rund sieben Kilometer davon beauftragt. Dies wurde vom Stadtrat bemängelt. Der Plan soll nun – trotz möglicher Mehrkosten – wie beschlossen umgesetzt werden.
Die Neupflanzungen – vorgesehen waren rund 24.000 Pflanzen – wurde zum Teil im Frühjahr ausgeführt. Im Oktober soll eine Herbstpflanzung ausgeschrieben werden. Nach derzeitigem Stand kann damit, wie die Förster erklärten, der Plan erfüllt werden.
Insgesamt sei der Haushaltsansatz bei den Einnahmen mit gut 700.000 Euro zu 76,5 Prozent erfüllt. Die bisherigen Ausgaben in Höhe von 570.000 Euro entsprechen 65,88 Prozent des Haushaltsansatzes. Dies liegt daran, wie die Fachleute feststellten, dass noch nicht alle Dienstleistungen Dritter abgerechnet und teilweise auch noch gar nicht beauftragt wurden. Trotz dieser Einschränkungen hatten die beiden Forstleute eine gute Nachricht: Sie gehen davon aus, dass auch heuer wieder ein positives Betriebsergebnis zu erwarten ist.
Mischgebiet statt Gewerbegebiet
Der Bereich "Metzenbach", der an den Bischofsheimer Zentralparkplatz angrenzt, ist bislang als Gewerbegebiet ausgewiesen. Um auf Grundstücken in einem Teilbereich eine Wohnbebauung zu ermöglichen, beschloss der Stadtrat, durch eine Änderung des Bebauungsplanes hier ein Mischgebiet auszuweisen.
Notebooks und Dockingstationen für die Verwaltung
Aus nichtöffentlicher Sitzung gab Bürgermeister Georg Seiffert bekannt, dass der Auftrag für die Beschaffung von Notebooks und Dockingstationen für die Verwaltung und technischen Betriebe an die Interkomm-IT Rhön-Grabfeld für ein Angebot in Höhe von 25.519 Euro ging. Den Zuschlag für die Planung und Bauleitung der Neuordnung und Gestaltung des Koppelhofes im Gerberzwinger erteilte der Stadtrat an das Planungsbüro arc.grün für ein Angebot in Höhe von 43.900 Euro.