In der Rhön, genauer gesagt in Fladungen, Mellrichstadt und Oberstreu, wird erstmals ein innovatives Verfahren getestet, das die Wiederaufforstung revolutionieren könnte – Hilfe kommt dabei "von oben". Die Baumsamen werden mittels Drohne aus der Luft abgeworfen.
Für das Projekt zum Einsatz kam eine spezielle Drohne der Firma Skyseed mit einer Nutzlast von rund 50 Kilogramm. 100.000 Quadratmeter an kahler Waldfläche wurden insgesamt beflogen. Darunter auch kahle Flächen am Heimatblick, einem beliebten Aussichtspunkt bei Fladungen.
Warum Drohnen?
Drohnen können Samen genau dort verteilen, wo sie gebraucht werden, auch an schwer zugänglichen Stellen. Die Samen, in diesem Fall Küstentanne, Birke und Douglasie, sind in kleinen Pellets verpackt. Diese Pellets schützen die Samen vor Tieren und helfen ihnen, besser zu wachsen.

Was bringt das?
Ein großer Vorteil der Drohnen ist, dass sie auch in schwierigem Gelände fliegen können. Das ist für Waldbesitzer praktisch. Außerdem schonen sie die Natur, weil keine schweren Maschinen eingesetzt werden müssen.
Die Bäume, die aus den Samen wachsen, passen sich besser an den Boden an und haben weniger Probleme mit Tieren, die sie anknabbern könnten. Sie entwickeln von Anfang an starke Wurzeln, ohne dass Menschen eingreifen müssen.

Wie funktioniert das?
Die Firma Skyseed hat spezielle Programme für die Drohnen entwickelt und sie mit GPS-Daten kombiniert, damit die Samen genau dort landen, wo sie sollen. Die Pellets, in denen die Samen verpackt sind, enthalten natürliche Stoffe, die den Samen beim Wachsen helfen.
Ein Versuch für die Zukunft
Mit dieser innovativen Pflanzmethode geht die Forstbetriebsgemeinschaft Obere Rhön neue Wege. Otfried Pankratius von der Forstbetriebsgemeinschaft Obere Rhön ist gespannt auf die Ergebnisse.
Die Drohne imitiere im Grunde wie in einem richtigen Wald große, ausgewachsene Bäume, die ebenfalls ihre Samen aus großer Höhe fallen lassen würden. Die Bäume können ihr natürliches Wurzelsystem entfalten.
Erste Erfolge zeigen sich allerdings frühestens in zwei bis drei Jahren. Die gesamte Aktion kostete 4000 Euro.