Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Mellrichstadt
Icon Pfeil nach unten

Mellrichstadt: Frischer Haarschnitt in Mellrichstadt: Auch Hunde wollen gepflegt sein

Mellrichstadt

Frischer Haarschnitt in Mellrichstadt: Auch Hunde wollen gepflegt sein

    • |
    • |
    Lisa-Marie Tomenendals Familie von links: Collie Einstein, Labrador Foxi, Chinese Crested Dog Picasso, American Hairless Terrier Rhea, Mischling Mozart und – pink getönt – Chinese Crested Dog Casper.
    Lisa-Marie Tomenendals Familie von links: Collie Einstein, Labrador Foxi, Chinese Crested Dog Picasso, American Hairless Terrier Rhea, Mischling Mozart und – pink getönt – Chinese Crested Dog Casper. Foto: Brigitte Gbureck

    Wenn man in Mellrichstadt die Hauptstraße entlang schlendert, sticht gegenüber dem Bürgerhaus ein buntes Schaufenster ins Auge, das überwiegend verspielte Accessoires in rosa, unter anderem einen riesigen Kamm, zeigt. Der Hang zur Farbe pink ist unübersehbar. Hier betreibt Lisa-Marie Tomenendal seit 2014 Muffins Hundesalon.

    Wenn man die 30-Jährige sieht, ist man erst einmal verblüfft. Denn aus ihrer langen rothaarigen Lockenpracht ist eine rappelkurze Meckifrisur geworden, die ihr aber sehr gut steht. Im Alter von 9 Jahren ist sie mit ihren Eltern nach Mellrichstadt gezogen, mit 17 ging es nach Frankfurt und dann einmal quer durch Deutschland, ehe sie 2011 wieder nach Mellrichstadt zurückkam, erzählt sie kurz ihre Stationen. Eigentlich ist sie gelernte Gärtnerin, hat aber schon immer ein großes Herz für Tiere. Davon zeugen sechs Hunde verschiedener Rassen und fünf Katzen in ihrem Haus. "Sie sind meine Familie", bekennt Lisa-Marie. Von wegen 'wie Hund und Katze': Alle kuscheln gerne miteinander. Es gibt nur wenige Regeln, aber an die müssen sich alle halten: Hier ist sie konsequent. Das merkt man auch, wenn man im Hundesalon sitzt und sich unterhält, während Mischling Mozart und Colli Einstein in aller Seelenruhe hinter dem Tresen liegen und keinen Mucks machen.

    Ein Andenken an den ersten Hund

    Wie kam es eigentlich zum Namen "Muffins Hundesalon"? Das ist ein Andenken an ihren ersten Hund Muffin, der mit neun Monaten von einem anderen freilaufenden Hund hier in Mellrichstadt totgebissen wurde und für den sie im Salon eine Gedenkecke eingerichtet hat. Sie selbst führt ihre Hunde immer an der Leine.

    Jeden Tag ist sie mindestens zweieinhalb Stunden mit ihren Hunden unterwegs, meist Richtung Stockheim, am Flugplatz oder am Grünabfallplatz. Morgens steht sie um 6.00 Uhr auf und dreht schon die erste Runde, wobei sie alle sechs aufs Feld führt, wo sie niemandem begegnen. Manchmal trifft sie sich auch mit anderen zum Gassi gehen. Den Pflegeaufwand für ihre Tiere empfindet sie nicht als Arbeit, weil sie sie als Familienmitglieder sieht. Sie ist das Familienoberhaupt und legt Wert auf deren Erziehung und Pflege. Mit viel Liebe und Konsequenz würde man am meisten erreichen. Wenn es gut funktionieren soll, habe jeder Hund die gleichen Regeln und Rechte. Gemeinsam bekämen alle gleichzeitig ihr Essen, es werde keiner bevorzugt. Jeder habe das Recht auf artgerechten Auslauf. Negatives sieht sie in ihren Hausgenossen nicht, sie ist glücklich, so, wie es ist. Wenn sie jetzt noch arbeiten dürfte, wäre es perfekt. Sie lebt für ihre Tiere, die von Züchtern oder aus dem Tierheim stammen. Dafür verzichtet sie gern auf ein Auto oder einen Urlaub. Eine Katze, Herkules, hatte ihre Mutter gefunden, ihn haben sie dann mit der Flasche aufgezogen.

    Ihre Kundschaft kommt querbeet, aus Würzburg, aus Schweinfurt und aus dem Hessischen. Sie ist gut vernetzt und gibt im Internet auch Hilfen. Es spricht sich rum, dass sie auch mit schwierigen Hunden klarkommt. Man dürfe in diesem Beruf keine Angst, müsse aber immer Respekt haben.

    Der Hundesalon läuft gut - Wenn da nicht Corona wäre

    Normalweise hat sie gut zu tun und ist weit ausgebucht, bestätigt die Salonbesitzerin. Sechs bis sieben Hunde pro Tag behandelt sie zu normalen Zeiten. Hier im Salon gäbe es Regeln. Mit einem Attest vom Tierarzt könnte sie auch in Lockdown-Zeiten Tiere behandeln. Ansonsten steht sie Hundebesitzern mit Rat und Tat zur Seite und gibt Tipps. Im Frühjahr, wenn hoffentlich der Lockdown zu Ende ist, erwartet sie eine große Welle an Aufträgen. Anders als in einigen Bundesländern dürfen Hundefriseure in Bayern derzeit nicht arbeiten. Finanziell kommt sie eben noch über die Runden, aber der Lockdown dürfte nicht über das Frühjahr hinaus dauern.

    Hundefriseur sei leider kein anerkannter Beruf, bedauert Lisa-Marie Tomenendal. Das führe dazu, dass auch schon mal Schmu getrieben werde und die Hunde nicht fachgerecht gepflegt würden. Übrigens: mit ihrem bunten Hunderudel hat es Lisa-Marie Tomenendal sogar in die RTL-Sendung "Die Welpen kommen" mit Martin Rütter geschafft. Wer sich näher informieren möchte, kann das unter Muffins Hundesalon in Mellrichstadt (muffins-hundesalon.de) tun.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden