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Mellrichstadt: Fünf Chöre, ein Verein – 145 Jahre besteht der Sängerverein Mellrichstadt

Mellrichstadt

Fünf Chöre, ein Verein – 145 Jahre besteht der Sängerverein Mellrichstadt

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    Teils ernst, teils komisch – der Männerchor des Mellrichstädter Sängervereins mit Leiterin Albina Makiew.
    Teils ernst, teils komisch – der Männerchor des Mellrichstädter Sängervereins mit Leiterin Albina Makiew. Foto: Brigitte Gbureck

    Beachtliche 145 Jahre besteht der Sängerverein nun schon und hat sich im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt. Dieses Jubiläum musste gefeiert werden. Vorsitzende Marianne Fritz begrüßte die Gäste und meinte, dass 145 Jahre für den Sängerverein doch eine lange Zeit seien. An diesem Abend seien circa 100 aktive Sängerinnen und Sänger dabei, die den Gedanken des gemeinsamen Chorsingens weitertrügen. Carolin Fritz-Reich führte als Moderatorin charmant durch das Programm.

    Den Auftakt machten die "Chorwürmchen" unter Leitung von Annika Bachmann, am Klavier begleitet von Bianca Sick. "Immer wieder kommt ein neuer Frühling" und "Der lachende Oktopus" sangen die Kleinsten allerliebst und waren mit Ernst bei der Sache. Dafür gab es den ersten Riesenapplaus. Carolin Fritz-Reich meinte dazu, Kinder seien der Stoff, aus dem die Zukunft sei. Dazu passte das Lied "Wir sind Kinder" von Rolf Zuckowski. "Leinen los" und "Schön ist es, auf der Welt zu sein", sangen die Gruppen 1 und 2 gemeinsam bei toller Choreografie. Mit "Dafür steh'n wir auf" tat die Gruppe 2 (sieben bis zehn Jahre) ihre Wünsche kund. In dem Song "Wir sind im Chor" mit Chorwürmchen und Jugendchor ging es um eine neue Welt und Visionen.

    Einsatz von Marianne Klemm gewürdigt

    Nebenbei bemerkt war die erste Probe des Kinderchores am 16. März 1989. Besonders gewürdigt wurde in diesem Zusammenhang der Einsatz von Marianne Klemm, die somit seit 35 Jahren im Chor wirkt und die nächsten Stücke mit dem Jugendchor und mit Monika Tengler am Klavier dirigierte. Die Songs "A Million Dreams", "A Whole New World", "Mein Lied" und "How can I Keep from Singing" ernteten großen Beifall. Auf beiden Seiten des Saales bewegten sich dann die Damen und Herren des Gemischten Chores auf die Bühne zu, angeführt von Professor Ernst Oestreicher. Dazwischen ein Zitat: "Nulla vita sine musica – Kein Leben ohne die Musik".

    Mit einem schwungvollen Musikantenkanon ging es über "Quodlibet" (Text und Musik Max Fritz) über zur launigen Forelle mit mehreren scherzhaften Variationen nach einem Thema von Franz Schubert, begleitet von Urs John am Flügel. Da strahlte der Professor!

    Ein imposantes Bild: Alle fünf Chöre des Mellrichstädter Sängervereins mit ihren Dirigentinnen und Professor Ernst Oestreicher (ganz rechts) auf der Bühne.
    Ein imposantes Bild: Alle fünf Chöre des Mellrichstädter Sängervereins mit ihren Dirigentinnen und Professor Ernst Oestreicher (ganz rechts) auf der Bühne. Foto: Brigitte Gbureck

    Carolin Fritz-Reich rief die Gründung des Männerchores in Erinnerung. Mittlerweile gehörten Sänger aus Teilen des Landkreises und aus Henneberg dazu. Mit Zylinder behütet und weiß behandschuht ging der Einmarsch der Herren des Männerchors vonstatten. Albina Makiew hatte die Truppe gut im Griff, die mit drei Liedern glänzte: "Wach auf, meins Herzensschöne", "Jetzt kommen die lustigen Tage" und stimmgewaltig und voll Inbrunst "Swanee Ribber".

    Stimmgewaltiges "Heal the World"

    2018 wurde das Ensemble mittendrin gegründet. Unter Leitung von Marianne Klemm und am Klavier von Monika Tengler begleitet, war ein Song zu hören, der zum Jubiläum passte: "Lasst uns feiern". "#Lautsein", "Zu spät gebor′n, um irgendwas auszusteh'n gehabt zu haben" lautete die erste Liedzeile, als Statement gegen rechts galt dieser Song. "Africa" wurde 1982 veröffentlicht, heute waren Percussion-Instrumente im Playback zu hören, während mittendrin ihren Gesang mit entsprechenden Gesten und Tönen untermalte. Besinnlich dagegen "Lullaby (Goodnight, My Angel)", ein Schlaflied. Jugendchor und mittendrin performten dann stimmgewaltig "Heal the World" von Michael Jackson.

    Niedlich anzusehen: die Chorwürmchen, der jüngste Zweig des Mellrichstädter Sängervereins, mit Dirigentin Annika Bachmann
    Niedlich anzusehen: die Chorwürmchen, der jüngste Zweig des Mellrichstädter Sängervereins, mit Dirigentin Annika Bachmann Foto: Brigitte Gbureck

    Marianne Klemm trat mit Gemischtem Chor und mittendrin in Aktion. "Die Gedanken sind frei", "My Way", ein Klassiker – wunderbar und fast schöner als das Original –, und schließlich ganz beschwingt der "kleine grüne Kaktus". Eine gute Auswahl, Marianne Klemm riss die Chöre einfach mit. Mitreißend auch das Solo von Albina Makiew, stilgerecht im roten Kleid, mit der Habanera aus der Oper Carmen, im Hintergrund der Chor. Professor Oestreicher dirigierte mit vollem Körpereinsatz die "Zwei Peseten", rasant dargeboten, und "Sie sind da!" aus der Oper Carmen von Georges Bizet, Urs John begleitete stimmig am Klavier.

    Dank für den wohlwollenden Applaus

    "Geschafft", damit ist Marianne Fritz ein Stein vom Herzen gefallen. Sie dankte für den wohlwollenden Applaus, nicht ohne Müh und Plage sei bei den wöchentlichen Proben alles einstudiert worden. Dafür dankte sie allen Mitwirkenden. Zum Ausklang dirigierte Professor Oestreicher Gemischten Chor, mittendrin und Jugendchor beim Abschiedslied "Neigen sich die Stunden" von Lorenz Maierhofer.

    Mit Marianne Fritz, der Vorsitzende des Sängervereins am Mikrofon, stehen alle Protagonisten auf der Bühne
    Mit Marianne Fritz, der Vorsitzende des Sängervereins am Mikrofon, stehen alle Protagonisten auf der Bühne Foto: Brigitte Gbureck

    Der Sängerverein Mellrichstadt wurde im Februar 1879 als reiner Männerchor gegründet. Aus dem Sängerverein von damals ist heute, 145 Jahre später, ein moderner Verein mit rund 150 aktiven Mitgliedern im Alter von vier bis 86 Jahren geworden. Neben dem gemischten Chor gehören ihm ein Kinderchor, die Chorwürmchen, ein Jugendchor sowie seit 2018 der junge Chor mittendrin an. Darüber hinaus gibt es seit 2020 frei nach dem Motto "zurück zu den Wurzeln" auch wieder einen Männerchor im Verein, der projektorientiert arbeitet. Vom Volkslied über den Opernchor bis hin zum Pop-Hit werden (fast) alle Musikgenres bedient. Dieser Abend gab beredtes Zeichen davon.

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