Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Exklusiv MP
Icon Pfeil nach unten

Bad Neustadt: Funknetz für Rhön-Grabfeld: Clevere Lösungen für alltägliche Probleme

Bad Neustadt

Funknetz für Rhön-Grabfeld: Clevere Lösungen für alltägliche Probleme

    • |
    • |
    Ein Parkleitsystem hätte den Parkplatzsuchverkehr in der Rhön während des Jahreswechsels erheblich vereinfachen können.
    Ein Parkleitsystem hätte den Parkplatzsuchverkehr in der Rhön während des Jahreswechsels erheblich vereinfachen können. Foto: Thomas Pfeuffer

    Wäre der "Rhöner Winterwahnsinn" weniger  stressig für Autofahrer gewesen, wenn es ein Parkleitsystem für die touristischen Hotspots gegeben hätte? Gut möglich, dass Ausflügler dann die heillos überfüllten Parkplätze gemieden und sich für ihren Winterspaziergang Eckchen in der Rhön ausgesucht hätten, die ebenso idyllisch, aber weniger überlaufen sind.

    Um ein solches Parkleitsystem auf die Beine zu stellen, müsste der Landkreis aber digital weiter aufrüsten. Das Geld dafür könnte aus dem Modellprojekt  "Smart-City" kommen, das Jörg Geier von der Stabsstelle in der Sitzung des Kreisausschusses mit den Worten "wir sollten ein Stück Modernität wagen" vorstellte.

    Digitale Entwicklung

    Mit "Smart City" fördert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unter anderem die digitale Entwicklung von Kommunen und Landkreisen. Für die Umsetzung ihrer Projekte stehen den Landkreisen Einzelförderungen in Höhe von bis zu 15 Millionen Euro zur Verfügung, erläuterte Geier.

    Für ein Parkleitsystem für die touristischen Hotspots der Rhön müsste ein lokales Funknetz zur Datenübertragung, ein Schmalbandnetz, installiert werden. Mit Batterien betriebene Sensoren, die freie Parkplätze erkennen, können ihre Daten an dieses Netz senden, das eine große Reichweite habe und äußerst energieeffizient arbeite. Batterien der Sensoren halten zwischen fünf und 15 Jahren, führte der Leiter der Stabsstelle im Landratsamt aus.

    Einsatzmöglichkeiten

    Das ist nicht die einzige Einsatzmöglichkeit, die Geier für ein landkreisweites LoRaWAN-Netz im Auge hat. Denkbar wäre, Sensoren an Straßen aufzustellen, die an die Winterdienst-Zentrale melden, wenn es plötzlich glatt wird und gestreut werden muss. Zurzeit fahren Mitarbeiter des Winterdienstes, sogenannte Melder,  die neuralgischen Strecken in aller Herrgottsfrühe ab und informieren die Zentrale anschließend über den Straßenzustand.

    Auch die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im ländlichen Raum werde ohne bessere Digitalisierung nicht erfolgreich weiterentwickelt werden können, erläuterte Geier. Beispielsweise könnten Echtzeitdaten aus dem öffentlichen Nahverkehr mit der neuen Technik an jeder Bushaltestelle im Landkreis angezeigt werden.

    Sensoren in Straßenleuchten können helfen, Kommunen und Städte flächendeckend zu beleuchten und Ausfälle rechtzeitig zu erkennen. Mithilfe der Sensoren können Leuchten automatisch heller eingestellt oder gedimmt werden und zusätzlich Daten über den Energieverbrauch übermitteln. 

    Hilfe bei der Logistik

    Durch Anbringung von Sensoren in Abfallbehältern können diese, anstatt wie bisher in regelmäßigen Intervallen, nur noch dann entleert werden, wenn es auch wirklich notwendig ist. Smarte Abfallmanagementsysteme sind in der Lage Müllpegel in Containern und in Müllwagen zu erkennen. So können Müllabfuhren ihre Abfallsammelrouten optimieren und Spritkosten sowie Abgasemissionen für die Müllentleerung senken.

    Intelligente Luftüberwachungssensoren können beispielsweise in Klassenzimmern oder Büros dazu beitragen, die Qualität der Raumluft zu verbessern.

    Geiers Vortrag überzeugte die meisten Mitglieder des Kreisausschusses. Sie beschlossen die Teilnahme am Förderaufruf. Die Verwaltung wurde mit der Erarbeitung und Einreichung einer Projektantragsskizze im Bundeswettbewerb beauftragt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden