Viele nennen ihn nach einer Comicfigur einfach nur "Captain America" oder "Hangtime Hines". Angesichts seines durchtrainierten und muskelbepackten Körpers wären aber sicherlich auch noch andere Namen passend: Gary Hines, 34 Jahre alt, Modellathlet, Handballspieler beim Bayernligisten HSC Bad Neustadtund bundesweit bekannt durch die RTL-Show "Ninja Warrior Germany".
Zum dritten Mal war der US-Amerikaner in diesem Jahr Kandidat bei der Fernsehshowund sorgte dabei nicht nur mit seinen bunten Captain-America-Socken für Aufmerksamkeit. Vielmehr beeindruckte er die Zuschauer auf der Couch sowie die beiden Kommentatoren Frank Buschmann und Jan Köppen mit seinem muskulösen Körper. "Der ist einfach nur ein Muskel. Da sind ganz viele Athleten dabei, die einen unglaublichen Körper haben. Aber er hat noch einmal alle überstrahlt", beschreibt es Köppen. Auch Kollege Buschmann zeigt sich von Hines' Körper beeindruckt und vergleicht ihn in seiner unnachahmlich-schnoddrigen Art mit einem "Wasserbüffel, bei dem man Angst haben muss, er beißt den Parcours kaputt".

In den sozialen Netzwerken fragen seine Fans immer wieder, wie er trainiert, um einen solch definierten Körper zu haben. Uns gab er jetzt die Antwort: Bei einem Treffen einem Fitnesscenter gewährte der 34-jährige Handballspieler Einblicke in sein Trainingsprogramm und beeindruckte dabei bereits beim Aufwärmen.
Viermal die Woche im Fitnesscenter
"Ich trainiere vier Tage in der Woche für jeweils eine Stunde im Fitnessstudio", sagt Hines. Hinzu kommen noch vier Trainingseinheiten mit seinem Handballclub sowie am Wochenende meist ein Punktspiel. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für andere Dinge. Eine typische Trainingswoche im Fitnessstudio beginnt für Hines am Montag mit dem Training für Bauch- und Beinmuskulatur. Am Dienstag stehen die Oberarme im Mittelpunkt. Mittwochs steigert der Athlet dann die Intensität seiner Übungen, um am Wochenende mit dem Muskeltraining pausieren zu können.
"Es ist besonders wichtig, auf seinen Körper zu hören und die richtige Balance zu finden. Das habe ich im Laufe der Zeit gelernt", erzählt der US-Amerikaner, der seit gut zehn Jahren in dieser Intensität trainiert. Dabei achtet er selbstverständlich auch darauf, bei den am Wochenende stattfindenden Handballspielen nicht kaputt und übertrainiert zu sein. Zudem mache es natürlich einen Unterschied, ob er sich in der Vorbereitung auf eine Handballsaison oder Mitten in der Saison befinde. Vor allem beim Training der Beinmuskulatur fährt er während der laufenden Handballrunde die Intensität auf etwa 70 Prozent zurück.

100 Klimmzüge zum Aufwärmen
Wenn Gary Hines über seine Trainingsgewohnheiten spricht, klingt das im ersten Moment recht unspektakulär. Doch bereits bei seinen Aufwärmübungen wird dieser Eindruck revidiert. Er beginnt mit 100 Klimmzügen an der Stange. Dabei werden vor allem Rücken-, Schulter-, und Brustmuskulatur trainiert, doch auch die Armmuskulatur wird bei dieser Anfangsübung bereits beansprucht. Wichtig sei es, dass der Körper nicht ins Pendeln gerät, verrät Hines.
Vor allem im Hinblick auf die Teilnahme bei "Ninja Warrior Germany" im kommenden Jahr will Hines mit Klimmzügen, wahlweise auch nur mit einer Hand, die für dieses Format so wichtige Griffkraft weiter verbessern. Nach diesem Aufgalopp geht es für ihn weiter mit den sogenannten Crunches, auch hier stehen 100 Stück auf dem Programm. Crunches gelten als gute Alternative zu Sit-Ups, da die Wirbelsäule weniger belastet wird. Hines bezeichnet sie daher als beliebte Übung für die geraden Bauchmuskeln.
40 Kilogramm beim Bankdrücken
Die Frage, ob er vor der nächsten Übung eine kurze Pause einlegen möchte, interessiert Hines nicht sonderlich. Vielmehr hat er bereits die Langhantel im Blick, die er zunächst mit mehr Gewicht bestücken muss. 40 Kilogramm sind es schließlich, die der Athlet beim Schrägbankdrücken in die Höhe stemmt. In seinem kurzen ärmellosen Trainingsshirt sieht man, wie die einzelnen Muskelgruppen beansprucht werden. Vor allem Hines vorderer Teil des Deltamuskels über der Schulter spannt sich dabei immer wieder gewaltig an. Daneben werden aber auch die Brust-, Schulter- und Trizepsmuskulatur trainiert. Zehn Stöße mit je drei Wiederholungen stehen für Hines an diesem Tag auf dem Programm.

Auch die nächste Übung wird auf der Schrägbank absolviert. Hierfür präpariert Hines zwei Kurzhanteln mit jeweils 32,5 Kilogramm Gewicht. Analog zur vorherigen Übung werden auch hier der große Brustmuskel sowie der Bizeps und der Trizeps trainiert. Während Hines die Hantel im gleichmäßigen Rhythmus immer wieder nach oben drückt, sieht man fast jede einzelne Ader an seinem durchtrainierten Körper, was auch die Blicke anderer Besucher des Fitnessstudios nach sich zieht.
Balanceakt auf dem Gymnastikball
Zum Abschluss des Trainingstages steht noch eine Übung für die Beinmuskulatur auf dem Programm. Vor allem für das Handballspiel ist diese Muskelgruppe von großer Bedeutung. Regelmäßig sorgt Gary Hines in den Hallen für Begeisterung, wenn er zu seinen beeindruckenden Sprungwürfen ansetzt oder bei Tempogegenstößen fast in das gegnerische Tor hinein fliegt. "Die Sprungkraft ist schon meine große Stärke", gibt Hines zu. Hier macht dem US-Amerikaner so schnell keiner etwas vor. Dementsprechend freut er sich bei "Ninja Warrior Germany" besonders auf Hindernisse, bei denen diese Fähigkeit gefragt ist.

Hines: "Ich suche immer neue Herausforderungen"
Für das Training der Beinmuskulatur hängt sich "Hangtime Hines" an eine Stange, nimmt einen Gymnastikball zwischen die Beine und zieht diese immer wieder bis zum Bauch nach oben. Doch der Ball lässt sich auch noch anders einsetzen. Um die Oberschenkelmuskulatur, den sogenannten Quadrizeps effektiv zu trainieren, steigt Hines auf die Kugel und macht konzentriert drei mal zehn Kniebeugen. Dabei sei ein gehöriges Maß an Körperspannung und Koordination erforderlich, weshalb diese Übung auch eher für Fortgeschrittene und Profis geeignet sei, erzählt Hines.
Für die Zukunft hat der 34-Jährige noch einige Ziele: "Ich suche immer nach neuen Herausforderungen, bei denen ich ans Limit gehen muss und die Grenzen meines Körpers austesten kann. Mich reizt ganz einfach der Wettkampf." Deshalb wird er im kommenden Jahr auch erstmals bei den BEASTGAMES, einem Kraft- und Ausdauerevent, in Würzburg teilnehmen. Auch seine vierte Teilnahme bei "Ninja Warrior Germany" hat sich Gary Hines schon ganz dick im Kalender angestrichen "Dieses Format macht mir unheimlich viel Spaß und deshalb möchte ich so lange mein Körper mitmacht auch weiterhin daran teilnehmen", sagt Hines. Mit einem solch intensiven Training und seinem unbändigen Ehrgeiz, sollte dies vorerst auch kein Problem sein.